Nach der wagnerianisch-beschwingten 7:0-Ouvertüre des ambitionierten Oberliga-Aufsteigers im bfv-Rothaus-Pokal beim Sinsheimer Kreisligisten SV Rohrbach/S schreibt der VfR Mannheim auf seiner Homepage:
"Man darf gespannt sein, wie sich der VfR im Vergleich mit den Gegnern, die sich auf Augenhöhe befinden, schlägt. Schon in der nächsten Pokalrunde am kommenden Wochenende wird er beim Aufeinandertreffen mit dem Verbandsliga-Aufsteiger ASC Neuenheim mit erheblich mehr Gegenwehr rechnen müssen als heute."
Auf die mutige Gegenwehr ihrer Mannschaft setzen auch ASC-Chefstratege Marcel Hofbauer und sein Trainerkollege Daniel Tsiflidis am Samstag auf dem heimischen Fußballcampus. Denn auch die Anatomen haben sich in der ersten Pokalrunde von ihrer Schokoladenseite gezeigt und den Mannheimer Kreisligisten MFC 08 Lindenhof auf dessen Kunstrasen mit dem brasilianischen Ergebnis von 7:1 mit feiner Klinge filettiert.
Zuletzt trafen der ASC Neuenheim und der VfR Mannheim vor zwei Jahren im Achtelfinale des Badischen Pokals aufeinander. Der damalige Landesgist musste sich dem Verbandsligisten erst in der Verlängerung mit 1:4 geschlagen geben. In der regulären Spielzeit leistete das Team von Ex-Trainer Uli Brecht ebenso cleveren wie erbitterten Widerstand. Nach dem Kopfball-Torpedo von Philipp Knorn zum 1:1-Ausgleich in der 78. Minute schaffte es der ASC bravourös in die Verlängerung.
Damals noch im blauen VfR-Trikot: Yanick Haag, der nun für den ASC Neuenheim auf Torjagd geht. Auf einen weiteren ehemaligen Rasenspieler wird es beim Pokalkracher am Samstag besonders ankommen: ASC-Torwart Steven Ullrich, der seine stets gut gehütete Beziehungskiste am liebsten sauber halten möchte. Auch der Neuenheimer Teammanager Danny Stiegler hat übrigens eine VfR-Historie - in derselben Funktion in Koop mit dem damaligen VfR-Trainer Uli Brecht.
VfR-Aufstiegscoach Volkan Glatt, der als junger Profi im Sommer 2002 sogar vom türkischen Kultclub Galatasaray Istanbul verpflichtet wurde, ist kein Unbekannter in Neuenheim. Sowohl als gefürchteter Torjäger wie auch als ausgebuffter Trainer beim aktuellen Landesliga-Meister FC Victoria Bammental hatte der ASC einige Male das zweifelhafte "Vergnügen" in heiß umkämpften Pflichtspielen.
Ob der mit allen Wassern gewaschene Ex-Profi den forschen Anatomen die erste Niederlage nach 16 Siegen zufügen kann? Nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit: ein glatt(es) Ja! Nach dem Gesetz des Fußballs: Die Antwort gibt's am Samstag auf dem Platz! Schiedsrichter Lukas Heim wird das kurpfälzische Pokalderby um 17.00 Uhr anpfeifen.
Joseph Weisbrod
Von Christopher Benz
Heidelberg. Wenn im badischen Pokal ein Verbands- auf einen Oberligisten trifft, sind das nicht selten Viertelfinal- oder sogar Halbfinalpartien. Am Samstag um 17 Uhr steht so ein Duell an, die Auslosung wollte es aber so, dass der ASC Neuenheim und der VfR Mannheim bereits in der zweiten Runde aufeinandertreffen.
Beim Gastgeber ist die Vorfreude groß auf den Neu-Oberligisten. "Zum jetzigen Zeitpunkt der Vorbereitung haben wir den Fokus auf die Defensivarbeit gelegt, deshalb ist es gar nicht schlecht, jetzt auf den VfR zu treffen", sagt Neuenheims Trainer Marcel Hofbauer. Das Stichwort lautet Standortbestimmung. Der ASC-Coach erläutert: "Das ist einfach ein super Test, bei dem wir unsere Grenzen abstecken und sehen können, wo wir aktuell stehen." In Runde drei wird es nicht zwingend einfacher für beide, höchstwahrscheinlich würde es dann gegen den Oberligisten FC Nöttingen gehen.
"Beide Gegner hätten ihren Reiz", sagte Volkan Glatt unmittelbar nach dem 7:0- Sieg seines VfR Mannheim beim SV Rohrbach/S. am vergangenen Sonntag, als noch nicht feststand, ob Neuenheim oder der MFC Lindenhof, den die Neuenheimer mit 7:1 abfertigten, in der zweiten Runde warten. Der VfR-Trainer ist nicht nur aufgrund des Aufstiegs mit Feuereifer bei der Sache. Die Rasenspieler sind hochmotiviert, sich in der Oberliga zu beweisen und gleichzeitig im Pokal so weit wie möglich zu kommen. Der Anatomen wollen in diesem Fall zum Stolperstein werden.
Eine Pflichtübung wartet auf den 1.FC Mühlhausen. Der Verbandsliga-Vizemeister darf beim Sinsheimer A-Ligisten FC Weiler keine Probleme bekommen und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in die dritte Runde einziehen. Los geht’s am Sonntag um 15 Uhr, worauf sich beide Vereine im Vorfeld geeinigt haben.
Eine weitere Standortbestimmung darf die DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal am Sonntag ab 17 Uhr erhalten. Mit der TSG Weinheim kommt ein stark verbesserter Verbandsligist, der vor Wochenfrist trotz halbstündiger Unterzahl mit dem 2:1- Auswärtssieg beim FC Zuzenhausen aufhorchen ließ. Die Köpfel-Elf muss sich vor den Zweiburgenstädtern aber nicht verstecken, schließlich hat sich auch die Mannschaft von Spielertrainer Christoph Pieruschka auf einigen Positionen verstärkt.
Neben Nußloch, Dielheim und St.Leon ist die SG Heidelberg-Kirchheim ein weiterer Landesligist, der verstärkt auf die Jugend setzt. "Unser Kader bewegt sich zwischen 22 und 23 Jahren im Altersschnitt", rechnet Manuel Moser vor. Der SGK- Trainer wünscht seinen Spielern am Sonntag um 17 Uhr gegen den VfB Eppingen einen großen Lerneffekt und dabei im besten Fall eine positive Überraschung. Er konstatiert: "Es ist für uns ein sehr interessantes Los zuhause gegen einen etablierten Verbandsligisten antreten zu dürfen." Wie es beim Großteil der Konkurrenz ebenso der Fall ist, fehlen ein paar Verletzte und Urlauber. "Zum Saisonstart werden aber beinahe alle wieder da sein", erläutert Moser.
Zwei dieser mit reichlich jungen Kickern bestückten Teams treffen in St. Leon aufeinander, wo der VfB die SG Dielheim empfängt. "Das ist definitiv ein Derby für uns, da sich die Spieler untereinander sehr gut kennen", sagt VfB-Trainer Patrick Vogelbacher. Anpfiff ist am Samstag um 17 Uhr, da der Sieger seine Drittrundenpartie bereits am Dienstag gegen den Regionalligisten FC-Astoria Walldorf austragen darf. "Das wäre natürlich für beide Mannschaften ein Höhepunkt in der Vorbereitung", wünscht sich Vogelbacher einen erfolgreichen Ausgang gegen Dielheim.
Zweite Runde; Samstag, 17 Uhr: VfB St.Leon – SG Dielheim, ASC Neuenheim – VfR Mannheim; Sonntag, 15 Uhr: FC Weiler – 1.FC Mühlhausen; 17 Uhr: TSG Lützelsachsen – FV Heddesheim, SG HD-Kirchheim – VfB Eppingen, DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal – TSG Weinheim, SpVgg Wallstadt – FK Srbija Mannheim, Türkspor Mannheim – TSV Amicitia Viernheim.