Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2022/23
Vorbericht zum 2. RelegationsspielShowdown in Nußloch
Mit dem 11. Sieg in Folge im Feiertags-Finale gegen den starken Vizemeister der Landesliga Mittelbaden würde der ASC Neuenheim in die bfv-Verbandsliga aufsteigen!
Im 45. Jahr seit seiner Gründung hat der Anatomie-Sport-Club Neuenheim 1978 e. V. am Donnerstag (8. Juni) zum zweiten Mal nach 2022 die Chance, mit dem Aufstieg in die bfv-Verbandsliga Vereinsgeschichte zu schreiben! Doch im Max-Berk-Stadion des Landesligisten FV Nußloch wartet eine verdammt harte Nuss auf die Mannschaft von Trainer Marcel Hofbauer und Co-Coach Daniel Tsiflidis.
Jubel in Fahrenbach nach dem Sieg gegen LaudaDer FC Östringen stellte in dieser Saison die beste Abwehr der bfv-Landesliga Mittelbaden und kassierte lediglich 29 Gegentreffer. Auch die Offensive um das "Trio Infernale" mit Liga-Topgunner Alexander Zimmermann (29 Tore), Patrick Riedling (19) und Mirco Born (18) hat mit 93 Treffern sogar drei Tore mehr erzielt als der ASC Neuenheim. Mit zwölf Punkten aus den letzten fünf Spielen legte der FC Östringen (74 Punkte) einen furiosen Saison-Endspurt hin und kam mit einem Zähler Vorsprung auf den ASV Durlach (73) ins Vizemeister-Ziel.
FCÖ-Trainer Mirko Schneider: "Wir haben einen schweren Gegner vor der Brust. In diesem Spiel ist alles möglich!"
Wie der ASC Neuenheim im Halbfinale gegen den FV 1913 Lauda lag der FC Östringen gegen TS Mosbach mit 3:0 in Front, ehe der jetzige Verbandsliga-Absteiger auf 3:1 verkürzen konnte. Die hoffentlich zahlreichen Zuschauer/innen in Nußloch können sich demnach auf ein hochklassiges Finale zwischen zwei gefestigten, formstarken Vizemeistern freuen!
Was FCÖ-Trainer Mirko Schneider im Blick auf das Finale sagte, gilt auch für seinen Kollegen Marcel Hofbauer: " Wir sind so weit gekommen, jetzt wollen wir den Aufstieg holen. Wir haben einen schweren Gegner vor der Brust. In diesem Spiel ist alles möglich!"
Gastgeber FV Nußloch ist für das Finale bestens gerüstet!
Cheforganisator Stephan Anweiler und Teambetreuer Bernd Bechtel bürgen mit ihrem guten Ruf dafür, dass der in besonderen Spielen mehrfach bewährte FV Nußloch (u. a. gegen den SV Waldhof Mannheim im bfv-Pokal) ein optimaler Gastgeber für dieses Aufstiegs-Finale sein wird. Die freundlichen FV-Ehrenamtlichen kümmern sich bei Kaiserwetter an zwei Versorgungsstationen und mit mobilen Getränkewagen um das leibliche Wohl des Publikums.
Es ist also angerichtet: Für den Fußball-Feiertag mit dem Matchball um das letzte freie Ticket für die bfv-Verbandsliga! Am Donnerstag (8. Juni) um 15.00 Uhr wird Schiedsrichterin Sonja Reßler im hoffentlich gut gefüllten Max-Berk-Stadion das Endspiel um den Aufstieg anpfeifen. Viel Glück!
PS: Wie schon bei der fröhlichen Neckartal-Fahrt am Sonntag nach Fahrenbach stellt der ASC Neuenheim auch am Donnerstag kostenlos einen Fanbus bereit. Wer sich der heiter-beschwingten Fangemeinschaft anschließen will: Bitte schnellstmöglich bei Organisator Marc Saggau anmelden.
Joseph Weisbrod
RNZ-Vorbericht
Die Endspiele sind terminiert
Über 500 Zuschauer in Fahrenbach, wo Neuenheim den FV Lauda mit 3:0 besiegte, 770 Zahlende in Reilingen, wo Rauenberg Srbija Mannheim 1:4 unterlag und sogar 800 Besucher im Halbfinale der Aufstiegsrunde zur B-Klasse, die Entscheidungsspiele im Fußball boomen. Am Donnerstag, 15 Uhr, geht es beim FV Nußloch für den ASC Neuenheim und den FC Östringen um den letzten freien Platz in der Verbandsliga. Am Samstag, 15 Uhr, tragen in Ketsch die SG Horrenberg und Srbija Mannheim das Relegations-Finale zur Landesliga aus, und in Waldwimmersbach, findet am Sonntag, 17 Uhr, das Endspiel um den B-Klassen-Aufstieg zwischen der SpG BW/SpVgg Neckargemünd und dem FC Spechbach statt. wob
RNZ vom 06.06.2023, Seite 23RNZ-Vorbericht
Tüftler, Trommler, Torjäger
Die drei Trümpfe des ASC Neuenheim vor dem Endspiel gegen den FC Östringen um den Aufstieg in die Verbandsliga
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Tüftler, Trommler, Torjäger. Der ASC Neuenheim hat drei Trümpfe im Endspiel um den Aufstieg in die Verbandsliga gegen den FC Östringen. Anpfiff ist am Donnerstag, um 15 Uhr, im Max Berk-Stadion des FV Nußloch.
> Der Tüftler: Marcel Hofbauer blätterte am Sonntag beim 3:0-Halbfinalsieg gegen den FV Lauda während der Trinkpausen in seinen umfangreichen Unterlagen. Der 30-jährige Sonderpädagoge ist ist eher "Zettel-Ewald" als Laptop-Trainer. Der frühere Bundesliga-Coach Ewald Lienen war für seine Zettelwirtschaft bekannt. Im Profibereich undenkbar, geht Hofbauer seinen eigenen Weg. Er verzichtet darauf, den Gegner zu beobachten, beauftragte auch keinen Mitarbeiter.
Hofbauer hat's gern schriftlich. Papiertiger sind seine Neuenheimer aber nicht. Foto: wobZeitlich gereicht hätte es, denn in Fahrenbach war kurz vor 17 Uhr Schluss, das zweite Halbfinale zwischen Östringen und Türkspor Mosbach (3:1) eine Stunde später in Mönchzell. Hofbauers Begründung: "Wir schauen auf uns, vertrauen unserer Stärke. Falls es nötig ist zu reagieren, sind wir dazu schnell in der Lage."
> Die Trommler: Die älteren Fußballfans werden sich noch an ihn erinnern: Manola, den Trommler vom Bökelberg. Der gebürtige Türke war der erste offizielle Einpeitscher in der Bundesliga, hatte einen festen Platz auf seinem Hochsitz am Innenzaun des Stadions in Mönchengladbach. Ethem Özerenler, so sein bürgerlicher Name, starb 2008 im Alter von 70 Jahren. Die "Einpeitscher" des ASC Neuenheim sind Felix und Moritz Klusak . Der der 21-jährige Felix mit dem Megafon und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Moritz mit der Trommel machten in Fahrenbach derart Betrieb, dass Verlieren verboten war. Felix dachte an alles, schrieb die Fangesänge auf ein DIN A 4-Blatt. Den Spickzettel druckte er 50 Mal aus.
Felix (links) und Moritz Klusak werden auch auch Donnerstag in Nußloch die zahlreichen Fans des ASC Neuenheim in Szene setzen (Foto: Weisbrod)
Kajally Njie seiner Frau Fatima (Foto: Weisbrod)> Der Torjäger: Bevor er vor acht Jahren nach Deutschland kam, war Kajally Njie in Gambia bei einem Erstligisten. Der 27-jährige Lagerist wohnt mit seiner Frau Fatima, einer Sprachlehrerin, in Hemsbach und spielte letzte Runde für den hessischen Gruppenligisten SC Fürth, davor für die SG Hemsbach, den VfR Mannheim und die TSG Weinheim. In Neuenheim legt er seine bisher stärkste Saison hin. Sein Traum: 20 Saisontore. Zwei fehlen noch. Wenn das keine Vorlage für das Spiel am Donnerstag ist.
Wer es mit Zahlen hält: Der FC Östringen wurde in der Landesliga Mittelbaden mit vier Punkte Rückstand zum TSV Reichenbach Vizemeister. 29 Gegentore in 34 Spielen bedeuten Liga-Bestwert. Trainer ist der 47-jährige Mirko Schneider, ein Mann mit Oberliga-Erfahrung. Sein Assistent Alexander Zimmermann hat die meisten der insgesamt 93 Tore erzielt, nämlich 28. Ihm am nächsten kommt Patrick Rödling mit 19 Treffern in 20 Spielen.
Der Eppelheimer Fußballchef Achim Scharwatt, der den Neuenheim-Gegner von einem Vorbereitungsspiel kennt, sagt: "Östringen ist mit Spielern aus der Verbands- und Oberliga gespickt. Es wird schwer für Neuenheim."
Zum Vergleich: Die Neuenheimer stellen mit 90 Toren (in 30 Spielen) den stärksten Angriff in der Landesliga Rhein-Neckar. Seit Marcel Hofbauer übernommen hat, steht auch die Abwehr. "Es ist sehr schwer, gegen uns Tore zu schießen", sagt der Sportliche Leiter Marc Saggau.
Der FC Östringen hat seine letzten fünf Spiele gewonnen, der ASC Neuenheim feierte zehn Siege hintereinander. Falls die elf Freunde in Blau und Gelb den elften Sieg in Folge feiern können, spielt der Anatomie Sportclub in der kommenden Runde in der Verbandsliga. Rechtzeitig zum 45-jährigen Bestehen des Vereins.
RNZ vom 07.06.2023, Seite 23