Jambalaya ist eigentlich ein köstliches Reisgericht aus der Cajun-Küche. Im Fußball bedeutet der Begriff hingegen nichts Gutes. Pierre Heidicker, engagierter Co-Trainer beim Landesligisten ASC Neuenheim, erinnert im Teamkreis nach der 0:1-Schlappe gegen den SV 98 Schwetzingen eindringlich daran, dass mit Jambalaya-Gekicke à la "Hacke, Spitze, Außenrist" kein Blumentopf und schon gar kein Spitzenplatz zu gewinnen sei.
Als der 22jährige Stürmer Gilles-Florian Djahini die energischen Schwetzinger nach 20 Minuten in Führung geschossen hat, appelliert ASC-Trainer Uli Brecht unüberhörbar an seine allzu passive Mannschaft: "Wacht endlich auf!" Doch bis auf einen von SV-Keeper Burak Polat glänzend parierten Freistoß (10.) und einen scharfen Latten-Überflieger (26.) von Stefan Berger strahlt der Gastgeber zu wenig Torgefahr aus.
Überhaupt scheint den Neuenheimern noch der Pokalfight gegen den SV Waldhof Mannheim in den Knochen, noch mehr aber in den Köpfen zu stecken. Denn das Team von SV-Coach Seydou Siz ist deutlich agiler, aggressiver und zweikampfstärker als der ungewohnt fahrige, fehlerhaft auftretende Gastgeber.
Nach zehn Minuten die erste Führungschance für den ASC Neuenheim im Landesliga-Duell gegen den SV 98 Schwetzingen:
Nach einem Foul an Kapitän Levin Sandmann faustet der reaktionsschnelle SV-Torwart Burak Polat den verheißungsvollen
Freistoß von Stefan Berger über die Latte.
|
Fast wäre das Kurpfalz-Duell daher vorzeitig entschieden worden. Doch einer hatte etwas dagegen: Steven Ullrich. Kurz nach der Pause wehrt der ASC-Torwart einen kapitalen Volleyschuss von SV-Wirbler Gilles-Florian Djahini mit einer unglaublichen Blitzreaktion ab (48.). Nach einem Kopfball-Torpedo (58.) und einem Nachschuss (65.) verhindert der Königs-Neuzugang vom VfR Mannheim den frühen Knock-out.
ASC Neuenheim – SV 98 Schwetzingen (Foto: Lothar Fischer, lofi) |
ASC Neuenheim – SV 98 Schwetzingen (Foto: Lothar Fischer, lofi) |
So aber bleibt der Ausgleich für den ASC bis zum Abpfiff machbar. Doch auch bei der Chancennutzung galt angesichts der - nach starken Auftritten - schwächsten Neuenheimer Saisonleistung und ersten Liganiederlage Murphys Law: Was schiefgehen kann, geht schief! Es gibt eben im Fußball wie im Leben Tage wie diese, an denen einfach nicht viel gelingt.
Trotz dieser leistungsgerechten Niederlage bleibt der ASC Neuenheim (7 Punkte, 9:3 Tore) Tabellendritter hinter Spitzenreiter FC Türkspor Mannheim und dem ASV Eppelheim (je 12 Punkte). Am nächsten Sonntag hat die Mannschaft von Uli Brecht die Chance, mit wenig Jambalaya und den gewohnten Tugenden beim Aufsteiger SV Treschklingen (1 Punkt) wieder mal einen Dreier einzufahren.
Joseph Weisbrod
Heidelberg. (RNZ) Jetzt hat es auch den ASC Neuenheim erwischt. Der letztjährige Vizemeister, der erst in der Relegation am Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga gescheitert war, verlor sein Heimspiel gegen den SV 98 Schwetzingen überraschend mit 0:1 und verpasste den Anschluss an die beiden führenden Teams Türkspor Mannheim und ASV/DJK Eppelheim, die mit der makellosen Bilanz von zwölf Punkten gemeinsam an der Spitze stehen.
ASC Neuenheim: Steven Ullrich (TW), Arik Edelmann, Christian Mühlbauer (73. Samuel Schmidt), Famara Sanyang (70. Ralf Berger), Philipp Knorn, Oliver Kubis (60. Dorian Weiß Mare), Stefan Berger, Lucas Ring, Linus Held (60. Kajally Njie), Levin Sandmann (C), Tarek Aliane - Daniel Tsiflidis (ETW), Fabian Springer, Marc Berger, Tom Matthias, Dominik Räder - Trainer: Ulrich Brecht
SV 98 Schwetzingen: Burak Polat (TW), Martin Rau, Niklas Wenz (88. Kacper Szymon Wedrychowski), Alexander Dirks (C), Nicolai Neugebauer, Gilles-Florian Djahini, Marco Seibert (60. Cedric Massoth), Kevin Roderig (82. Mert Aydin), Stephan Abel, Ilias Soultani, Malek Örum - Trainer: Seydou Sy
Tore:
3 Karten für ASC Neuenheim:
Schiedsrichter: Ludwig Schilling (TSV Reichartshausen)