Seit fast vier Jahren hat der ASC Neuenheim nicht mehr beim VfB St. Leon gewonnen. Beim Abschiedsspiel von Regisseur Boris Gatzky am 26. Mai 2019 siegten die Anatomen u. a. durch ein 35-Meter-Traumtor des langjährigen Kapitäns mit 4:3. Seitdem waren die bissigen Löwen im eigenen Revier immer eine Schnauzenlänge vorne.

Anders als im Hinspiel, als der VfB auf dem Fußballcampus eher wie eine Schmusekatze auftrat und mit 5:0 abgespeist wurde, standen die Neuenheimer im RockHold-Stadion (vormals Ensinger-Stadion) der erfolgreichen Rückrunden-Mannschaft des scheidenden St. Leoner Trainer-Longsellers Benjamin Schneider gegenüber.

Von den Kontrahenten, die jeweils die letzten drei Spiele gewonnen habe, zeigte zunächst nur nur der Gastgeber, dass er die Serie fortsetzen wollte. Mit aggressivem Pressing, mehr Ballsicherheit und forschen Angriffen übte der VfB Druck auf die im ersten Drittel fahrig wirkenden Anatomen aus und zwangen sie zu hanebüchenen Fehlern bzw. Ballverlusten. Das soll kein Alibi sein: Aber der Kunstrasen gewohnte Gast hatte offensichtliche Anpassungprobleme mit dem holprigen, unebenen Naturrasen.

Das Führungstor für die Schwarzgelben fiel trotzdem überraschend. Der quirlige VfB-Vierer Mauritz Wicker ließ ASC-Torwart Steven Ullrich mit seinem Flachschuss ins lange Eck keine Chance (17.). In den folgenden zehn Minuten verhinderte der im ersten Durchgang beste Neuenheimer gleich dreimal mit brillanter Fußabwehr einen höheren Rückstand.

ASC-Torhüter Steven Ullrich verhinderte höheren Rückstand!

Nach einer knappen halben Stunde fing sich das Team von ASC-Chefcoach Marcel Hofbauer, der mit derselben Elf wie beim 8:0-Festival gegen den SV Treschklingen begann, und gestaltete die Partie fortan offen. Nach einem subtilen Pass von Tarek Aliane zielte Ralf Berger nur knapp am langen VfB-Pfosten vorbei (37.). Drei Minuten vor der Pause landete ein Freistoß von Tarek Aliane vor dem kräftigen Körper von ASC-Stürmer Kajally Njie, der den Ball aber nicht über die Linie bugsieren konnte (42.).

Nach dem Wechsel änderten sich die Kräfteverhältnisse auf dem Platz. Während Neuenheim auf den Ausgleich drängte, konnte der Spargelexpress nur wenige Entlastungskonter fahren, ohne ASC-Torwart Steven Ullrich - anders als im ersten Durchgang - ernsthaft zu fordern. Nach einem unwiderstehlichen Solo tauchte der eingewechselte Powerplayer Finn Kölmel allein vor dem St. Leoner Tor auf. Doch statt selbst den Abschluss zu suchen, endete sein gut gemeinter Querpass in den langen Fangarmen von VfB-Keeper Lukas Jochim (68.).

Nach der besseren zweiten Hälfte hätte der ASC ein Remis verdient!

Die nächste Chance zum 1:1 hatte der überall auftauchende ASC-Kapitän Levin Sandmann, als er eine Hereingabe von Tarek Aliane im Tiefflug über die Latte grätschte (72.) Der Neuenheimer Allrounder war es auch, der nach einem klugen Rückpass von Stefan Berger erneut über das Gehäuse ballerte (80.).

(Foto: Weisbrod)

Bis zum Abpfiff des untadeligen Schiedsrichters Jonas Becker blieb es trotz aller Ausgleichs-Bemühungen beim knappen Sieg für den VfB, auch wenn der ASC aufgrund der besseren zweiten Halbzeit ein Unentschieden verdient gehabt hätte. Doch im Konjunktiv sind bekanntlich noch nie Punkte geholt worden!

Da sich die SG-HD Kirchheim und Tabellenführer FC Victoria Bammental im Spitzenspiel 1:1 getrennt haben, belegt der ASC Neuenheim (38 Punkte) bis zu den Sonntagsspielen den dritten Platz hinter der SG-HD Kirchheim (39). Am Gründonnerstag (6. April) empfangen die Anatomen um 19.00 Uhr den starken Aufsteiger TSV Amicitia Vierrnheim. Am Ostermontag ruft das Heidelberger Derby auf den Köpfel zum Stadtrivalen DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal.

Joseph Weisbrod

Heidelberg. (RNZ) In der Fußball-Landesliga Rhein-Neckar ließ der VfB St. Leon die favorisierten Anatomen aus Neuenheim eiskalt auflaufen und schlug sie mit 1:0. Ebenso erfolgreich erkämpfte sich der FV Brühl gegen die Freien Turner Kirchheim einen 2:1-Erfolg. Keine Blöße gaben sich hingegen die DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal und der ASV Eppelheim, die als deutliche Favoriten jeweils 3:1 gegen SpVgg Ketsch und 4:0 gegen den SV Treschklingen siegten.

VfB St. Leon - ASC Neuenheim 1:0. Trainer Benjamin Schneider konnte auf seiner Abschiedstour mit seinen Schützlingen mehr als zufrieden sein. "Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die die taktischen Vorgaben hervorragend umgesetzt hat." Eine starke Defensivleistung des gesamten Teams war der Garant für den verdienten Sieg. In der 17. Minute steckte Neuzugang Fabio Sipos auf Rückkehrer Mauritz Wicker vorbildlich den Ball durch die Abwehrreihen des ASC hindurch. Wicker schlenzte die Kugel überlegt ins lange Eck. Danach verpasste es die Schneider-Elf, das zweite Tor nachzulegen. Gute Chancen dazu waren da. Die Anatomen aus Neuenheim wurden in der zweiten Hälfte immer stärker, scheiterten jedoch an der wieder zu Null spielenden Defensive des VfB. Die sich bietenden Konterchancen wurden nicht zielstrebig zu Ende gespielt und so blieb es beim knappen 1:0-Sieg. Wi

Spieltag und Tabelle

VfB St.Leon: Lukas Jochim (TW), Julian Ruck, Fabio Sipos, Mauritz Wicker (70. Brandon Gurley, 90. Eric Schillinger), Erik Gräf (C), Philipp Amann, Riccardo Hickel (77. Tim Bechberger), Jonas Rehn (83. Vincent Bauder), Felix Behr, Marcel Andorfer, Leonhard Bouchetob - Felix Gottselig (ETW), Tim Bechberger, Brandon Gurley, Vincent Bauder, Eric Schillinger - Trainer: Benjamin Schneider

ASC Neuenheim: Steven Ullrich (TW), Lucas Ring, Nick David Rossbach (64. Finn Kölmel), Marc Berger (46. Fabian Springer), Linus Held, Dominik Räder, Stefan Berger, Kajally Njie, Ralf Berger (64. Kim-Jonathan Kaul), Levin Sandmann (C), Tarek Aliane (76. Tom Matthias) - Daniel Tsiflidis (ETW), Finn Kölmel, Philipp Knorn, Raul Pacheco Sudar, Tom Matthias, Kim-Jonathan Kaul, Samuel Schmidt, Fabian Springer - Trainer: Marcel Hofbauer

Tore:

• 1:0 17.Min Mauritz Wicker

2 Karten für ASC Neuenheim:

• 24.Min Gelb für Tarek Aliane
• 59.Min Gelb für Nick David Rossbach

Schiedsrichter: Jonas Becker (SV Langensteinbach)