Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2022/23, 18. Spieltag

Vorbericht zum 18. Spieltag

Sonntag 12.03.2023, 15:00 Uhr
ASC Neuenheim - SG HD-Kirchheim 3:2 (3:1)

Abstand auf fünf Punkte verkürzt

Der ASC Neuenheim gewinnt das spektakuläre Landesliga-Derby gegen den Stadtrivalen SG HD-Kirchheim mit 3:2 (1:1)!

Oh, là, là! Ihren ersten Landesliga-Sieg feiern der neue Cheftrainer Marcel Hofbauer und "Co" Daniel Tsiflidis ausgerechnet gegen den aufstiegsfähigen Stadtrivalen SG HD-Kirchheim. Eine Hauptrolle im Heidelberger Derby-Thriller spielte ASC-Kapitän Levin Sandmann. Nach fünf verletzten Monaten stand der frühere Kirchheimer erstmals wieder in der Startelf - und wurde wie Phönix aus der Asche just zum Matchdreher gegen seinen Ex-Club.

Doch schon nach neun Minuten scheppert es zunächst in der Neuenheimer Beziehungskiste. SGK-Kapitän Marc Haffa tankt sich auf dem linken Flügel unwiderstehlich durch und flankt scharf in den Strafraum. Sturmpartner Sinisa Sprecakovic spritzt in die perfekte Hereingabe und vollsteckt aus nächster Nähe zur frühen Gästeführung. Kurz danach kann ASC-Torwart Steven Ullrich dem aalgleichen SGK-Neuner gerade noch den Ball vom einschusswilligen Fuß pflücken (11.).


(Foto: vaf)

ASC-Kapitän Levin Sandmann krönt sein Comeback mit dem Doppelwumms!

Nach der ersten Kirchheimer Angriffswelle formiert der nun straff organisierte Neuenheimer Schwarm sich immer besser. Nach einer starken halben Stunde leitet der blond frisierte "Mental Leader" Levin Sandmann sein erstaunliches Comeback mit dem präzisen Ausgleichstreffer ein (32.). Und setzt mit seinem Kopfballtor nach der Sahneflanke von Kim-Jonathan Kaul gleich noch einen drauf (34.).

Von diesem Doppelwumms erholt sich das selbstbewusste Spitzenteam von SGK-Coach Manuel Wengert zunächst nicht und muss auch noch das verletzungsbedingte seines Schlüsselspielers David Kiefer nach 35 Minuten verkraften. Der 20jährige Zentralstratege Samuel Schmidt rechtfertigt seine Startnominierung mit seinem kaltblütig-eleganten Abschluss nach filigranem Steilpass von Tarek Aliane zum 3:1 nachdrücklich (44.). Kurz darauf ertönt vor den zahlreichen Zuschauern der Pausenpfiiff des rundweg überzeugenden Derby- Schiedsrichters Fabian Menzel.

Dass der Erzrivale aus dem Heidelberger Süden zu Recht um den Aufstieg mitmischt, zeigen die Weißen von SGK-Trainer Manuel Wengert auch im zweiten Durchgang. Allen voran ihr omnipräsenter Kapitän Marc Haffa! Der hochgewachsene SGK-Zehner ist es auch, der den Gastgeber mit seinem 10. Saisontor zum 3:2 noch bis zum Abpfiff um den Derbysieg bangen lässt (54.).

Obwohl der impulsive SGK-Coach Manuel Wengert wegen eines angeblichen Götz- Zitats vom Unparteiischen Fabian Menzel mittels roter Karte aus der Coachingzone verbannt wird, bleiben seine Jungs gefährlich, versuchen es aber mehr mit dem stumpfen Holzschwert als mit der scharfen Offensivklinge.

Nach Kajally Njies Lattenkuss Zittern bis zum Schluss!

Der nach einer knappen Stunde eingewechselte ASC-Stürmer Kajally Njie hätte seinen heißersehnten Restart nach der abgesessenen Rotsperre fast mit seinem 10. Ligatreffer versüßt. Doch sein gefühlvoller Chipball prallt von der Lattenunterkante ins Feld zurück. Tarek Aliane konnte das filigrane Vorwerk aus spitzem Winkel nicht vollenden (87.). Auch der junge Mittelfeld-Fighter und Balleroberer Finn Kölmel hat kurz zuvor die erlösende Vorentscheidung auf dem Fuß (85.).

Doch dank der konzentrierten, cleveren Defensivarbeit um Abwehrboss Dominik Räder kann der ASC Neuenheim die fragile Führung über die Nachspielzeit retten und als Tabellenfünfter mit 32 Punkten den Abstand auf den Zweiten SG HD- Kirchheim auf fünf Zähler verkürzen.

Joseph Weisbrod

32. Minute: Nach einem feinen Pässchen von Kim-Jonathan Kaul zieht Sturmpartner Levin Sandmann ansatzlos ab und trifft exakt in die Kirchheimer Ecke.

34. Minute: Der Ausgleichstreffer ist noch warm, als ASC-Kapitän Levin Sandmann seinem Ex-Verein erneut weh tun muss. Der Neuenheimer Zehner mit dem Neuner-Gen vollendet seinen Doppelpack mit diesem präzisen Kopfball nach der Maßflanke von Kim-Jonathan Kaul zur 2:1-Führung für die Mannschaft von ASC-Cheftrainer Marcel Hofbauer und "Co" Daniel Tsiflidis.

44. Minute: Am dritten ASC-Tor im rassigen Derby gegen den bisherigen Co- Spitzenreiter SG HD-Kirchheim ist Comebacker Levin Sandmann ausnahmsweise mal nicht direkt beteiligt. Den filigranen Steilpass von Feintechniker Tarek Aliane veredelt der 20jährige Mittelfeld-Stratege Samuel Schmidt kalt wie Tiefkühl- Pizza zum 3:1-Pausenstand.

RNZ-Bericht

Wer seine Meinung sagt, kann anecken

Neuenheim besiegt Kirchheim und Wengert ist beim Abteilungschef beliebter als bei den Schiris

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Ralf Gieseler mag Manuel Wengert. Er sei ein Mann mit Ecken und Kanten. Einer, der seine Meinung sagt, findet der Abteilungsleiter der SG Heidelberg-Kirchheim. Der 48 Jahre alte MLP-Mitarbeiter und frühere mehrfache deutsche Meister im Gewichtheben begrüßt es, dass sich der 43-jährige Trainer über die Saison hinaus beim Landesliga-Zweiten vertraglich gebunden hat.

Was Gieseler schätzt, haben die Schiedsrichter weniger gerne. Beim 3:2 (3:1)- Sieg des ASC Neuenheim gegen die SG Heidelberg-Kirchheim am Sonntagnachmittag sah Wengert nach einer Stunde die Rote Karte. Den Rest des Spiels musste er sich weit weg von der Trainerbank als Zuschauer ansehen. Eine Geldstrafe droht.


Dabei schwört Wengert Stein und Bein, dass das Götz-Zitat, wegen dem der Unparteiische den Platzverweis aussprach, nicht von ihm stammt. Der Trainer sagt: "Wie konnte er entscheiden, wenn er mit dem Rücken zu mir stand?"

Dabei ging es im Derby nicht sonderlich hitzig zu. Kirchheim begann stark. Sinisa Sprecakovic versäumte nach der frühen Führung (9.), das 0:2 nachzulegen. Stattdessen feierte Levin Sandmann ein Comeback wie gemalt. Der Kapitän, der wegen einer Knieverletzung fünf Monate hatte pausieren müssen, drehte mit einem Doppelschlag nach gut einer halben Stunde das Spiel. "Unser Chef auf dem Platz ist zurück", freute sich ASC-Präsident Dr. Werner Rupp. Pressesprecher Joseph Weisbrod glaubt, dass Sandmann vom Studien-Aufenthalt in South Carolina und Florida eine "amerikanische Sieger-Mentalität" mitgebracht hat. Den 3:1-Pausen- Vorsprung durch Samuel Schmidt konnten die Gäste durch ihren Kapitän Marc Haffa (54.) nur noch verkürzen. Bei einem sehenswerten Heber von Kajalli Njie (83.) verhinderte die Latte eine vorzeitige Entscheidung.

Obwohl bei den Kirchheimern am Ende sogar Torwart Lars Lichtenberger mit stürmte, hielt - anders als beim 1:2 vor einer Woche in Bammental - die vom neuen Trainer Marcel Hofbauer stabilisierte Neuenheimer Abwehr. Gründungs- Mitglied Dr. Walter Herzog und der erste Trainer in der ASC-Geschichte, Sepp Grädler, meinen, dass Marcel Hofbauers Ruhe auf die Mannschaft ausstrahlt. Der nette Neuenheimer Betreuer Danny Stiegler bezeichnet den Sieg als gerecht, der Stellvertretende Kirchheimer Abteilungsleiter Thorsten Maas ist der Ansicht, dass ein Unentschieden dem Spielverlauf eher entsprochen hätte.

Den Kirchheimern hätte im Stadt-Duell etwas mehr Leidenschaft, so wie sie der Trainer vorlebt, nicht geschadet. Der Rückstand zum FC Bammental beträgt nun drei Punkte. Die Situation ist schwierig, weil nach Niklas Neumann, der beim 2:0 gegen Horrenberg einen Kreuzbandriss erlitt, möglicherweise auch David Kiefer länger ausfallen wird. Der Abwehrspieler musste wegen des Verdachts auf einen Muskelfaserriss im Oberschenkel raus. Für ihn kam der aus Nußloch gewechselte Marcel Knobel.

Die Verletzung trübte das Treffen zweier bester Freunde. David Kiefer und Levin Sandmann kennen sich seit Kindertagen, Levins Mutter und Davids Vater waren Lehrerkollegen im Raphael-Gymnasium in Heidelberg. Die Mama gehörte gestern zu den ersten Gratulanten.

Neuling Nußloch kommt immer besser in Fahrt

FV feiert 4:0-Sieg gegen Ziegelhausen - Bammental gewinnt Spitzenspiel in Eppelheim - Kürnbach holt den ersten Punkt

Heidelberg. (RNZ) In der Fußball-Landesliga Rhein-Neckar entschied der FC Bammental das Spitzenspiel gegen Eppelheim mit 2:1 knapp für sich. Weil die SG Kirchheim in Neuenheim verlor (siehe den Artikel oben), ist Bammental wieder alleiniger Spitzenreiter. Aufsteiger FV Nußloch hat das Toreschießen für sich entdeckt. Nach dem 6:0 vorige Woche in Viernheim gab’s nun einen 4:0-Erfolg über die DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal. Schlusslicht TSV Kürnbach durfte am 18. Spieltag erstmals jubeln. Das 0:0 gegen Brühl war zugleich der erste Punktgewinn für die Kraichgauer.

RNZ vom 13.03.2023, Seite 21

Spieltag und Tabelle

ASC Neuenheim: Steven Ullrich (TW), Lucas Ring, Christian Mühlbauer, Marc Berger, Finn Kölmel, Dominik Räder, Oliver Kubis, Samuel Schmidt (58. Kajally Njie, 90. Fabian Springer), Kim-Jonathan Kaul (63. Ralf Berger), Levin Sandmann (C), Tarek Aliane (90. Elyesa-Adem Korkmaz) - Daniel Tsiflidis (ETW), Fabian Springer, Kajally Njie, Ralf Berger, Elyesa-Adem Korkmaz, Emre Mechmet, Raul Pacheco Sudar - Trainer: Marcel Hofbauer

SG HD-Kirchheim: Lars Lichtenberger (TW), Jonas Rehm, Marius Klein, David Kiefer (35. Marcel Knobel), Sinisa Sprecakovic, Marc Haffa (C), Tom Gieseler (47. Enis Kajtazovic), Frederic Johannes, Maurice Strohmeier (49. Mika Roskamm), Felix Jung (77. Mehmet Celik), Gaius Paulo - Trainer: Manuel Wengert

Tore:

3 Karten für ASC Neuenheim:

Schiedsrichter: Fabian Menzel (FC 21 Karlsruhe)

Zuschauer: 150