Seine Beziehungskiste stubenrein hielt der 22jährige ASC II-Torhüter Jonas Kürsch beim kniffligen 1:0-Sieg beim B-Klasse-Topfavoriten FC Germania Meckesheim-Mönchzell. Neuzugang Masanneh Cessay schoss das Team von Trainer Frank Schüssler zwar schon in der 12. Minute in Führung. Doch bis zum Einzug in die zweite Hauptrunde des Heidelberger Kreispokals war es noch ein hartes, schweißtreibendes Stück Arbeit.

Keineswegs leichter dürfte die Qualifikation für das Achtelfinale werden. Am Sonntag um 17.00 Uhr hängen die Trauben beim A-Klasse-Aufsteiger FC Frauenweiler eher noch etwas höher. Doch der Neuenheimer Kreisligakader ist so gut bestückt, dass ein Sieg beim souveränen B-Klassemeister möglich sein sollte.

Mit einem unmissverständlichen 8:1-Kantersieg beim C-Klassiker SG Union Heidelberg haben die heißen Jungs von ASC III-Trainer Jan Herle und "Co" Florian Heckmann einen rundum gelungenen Pflichtspiel-Start hingelegt.

Ob der letztjährige B-Klasse-Sechste auch auf dem Rasen in Balzfeld in die nächste Runde rasen kann? Auf dem Papier ist der ASC Neuenheim am Sonntag um 17.00 Uhr beim nächsten C-Klasse-Vertreter SpG DJK/SG Balzfeld 1/Horrenberg 2 jedenfalls klarer Favorit.

Joseph Weisbrod

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Im März 1989 warteten Hannelore Rausch und Elvira Laier im Heidelberger Elisabeth-Krankenhaus auf die Geburt ihrer Söhne. Fabian hatte es eiliger. Vier Tage später kam Björn zur Welt.

Seit der Wiege sind Fabian Rausch und Björn Laier aus Dielheim Weggefährten. Seit Kindergarten-Tagen auch Freunde. Sie spielten gemeinsam in der Jugend der SG Dielheim Fußball, später in der Landesliga – mit den Trainern Andreas Kocher und Thorsten Damm. Rausch war als Nachwuchsspieler in Hoffenheim, danach beim Verbandsligisten Zuzenhausen. Zuletzt half er mit Erfolg, die SG Horrenberg in der Landesliga zu halten.

Jetzt sind Fabian und Björn wieder vereint. Rausch ist zur SG Dielheim zurückgekehrt. Er soll als Co-Trainer der verlängerte Arm von Chefcoach Björn Laier auf dem Spielfeld sein. Man kann auch sagen: Der Allrounder ist die Lebensversicherung für den Aufsteiger.

Beim 6:2-Pokalsieg gegen die Aramäer Leimen führte sich der 33-Jährige mit zwei Toren schon mal gut ein. Gefallen hat dem Cheftrainer auch, dass mit Nicolas Heinrich ein weiterer Neuzugang einen Doppelpack schnürte. Der 26-jährige Angreifer kam aus Eschelbach, wo er in 24 Spielen 26 Tore erzielte.

Die Chancen sind gut, den Verlust von Christopher Slade zu kompensieren. Der 21- jährige Stürmer, der mit 30 Toren in 25 Spielen maßgeblichen Anteil an der A- Klassen-Meisterschaft hatte, wechselte zum Landesligisten FC Heidelsheim.

Schade, dass der Höhenflug von Joshua Emanuel Meßmer abrupt gestoppt wurde. Der 18-Jährige aus der eigenen Jugend erzielte im Erstrundenspiel des bfv-Pokals gegen den Verbandsligisten TSG Weinheim den 2:2-Ausgleich. Er zog sich in einem Testspiel einen Schlüsselbeinbruch zu und wird frühestens im Oktober wieder auf dem Platz sein.

Nimmt man den heroischen Kampf bei der 2:4-Pokalniederlage nach Verlängerung gegen Weinheim zum Maßstab, dann ist die SG Dielheim im Zweitrunden-Spiel des Kreispokals am Samstag gegen die SpVgg Baiertal Favorit. Neben dem Heimvorteil gibt es andere Indikatoren. Baiertal, bekannt für gute Nachwuchsarbeit, hat erneut Stammspieler verloren: Lars Zimmermann ging nach Gauangelloch, Florian Brenzinger nach Neidenstein und Vincent Bauder, der Sohn des Vorsitzenden, nach Sankt Leon.

Der neue Trainer heißt zwar Adler, ist Ur-Baiertaler und ein sympathischer Mann, doch ein Höhenflug des Adlers ist wegen der Verluste eher nicht zu erwarten. "Die Klasse sicher halten und die Jugend an die Kreisliga heranführen", heißt die Mission des 32-jährigen neuen Chefs. Immerhin, in Runde eins gewann Baiertal mit 3:0 beim VfB Wiesloch.

Außer in Dielheim gibt es in der zweiten Runde weitere Spiele, bei denen Kreisligisten unter sich sind. Der VfB Rauenberg muss bei der SG-SV Lobbach antreten, die mit Torjäger Björn Lipschitz zu den Geheimfavoriten gehört. Auch dem TSV Wieblingen, der in Mauer gastiert, wird aufgrund der starken Rückrunde einiges zugetraut.

Für den FC Spechbach endete eine starke Saison mit einer Enttäuschung. Im Relegations-Finale zur B-Klasse unterlag man Lobbach II. Das lag nicht an der kleinen, aber feinen Fan-Gemeinde. Mama Christina Probst und ihre Töchter Jana, Lisa und Isabell gaben mit ihren Kindern ihr Bestes. Vergeblich.

Doch in Spechbach ist Aufgeben ein Fremdwort. Beim 5:2-Sieg in der ersten Runde gegen die SG Rockenau, in der zurückliegenden Runde immerhin noch in der A- Klasse, zeigte sich der letztjährige Vizemeister bestens erholt.

Mit der SG Tairnbach wartet am Sonntag der nächste B-Ligist. Und – dank eines 3:1-Sieges gegen den Kreisligisten Rettigheim – eine der Überraschungs- Mannschaften der ersten Runde. Isabell, deren Mann Manuel Kischlat in der zweiten Mannschaft spielt, ist zuversichtlich. "Nachdem wir in der letzten Saison nicht aufgestiegen sind, schaffen wir es eben nächstes Jahr", hofft sie.

Mit solchen Fans kann man eigentlich nur Erfolg haben.

Heidelberger Kreispokal, zweite Runde, Samstag, 17.30 Uhr: SG Dielheim - SpVgg Baiertal; Sonntag, 11.30 Uhr: FT Kirchheim II - FC Rot II; 14 Uhr: SV Waldhilsbach II - 1. FC Mühlhausen II, FC Rot - SG Dielheim II; 17 Uhr: VfB Leimen II - SG Heidelberg-Kirchheim II, VfB St. Leon II - Heidelberger SC, SG-SV Lobbach - VfB Rauenberg, SV 08 Waldhilsbach - VfB Leimen, SpG Blau-Weiß/SpVgg Neckargemünd - VfL Heiligkreuzsteinach II, SG Viktoria Mauer - TSV Wieblingen, SpG DJK/SG Balzfeld /Horrenberg II - ASC Neuenheim III, SV Moosbrunn - FC Dossenheim, FC Frauenweiler - ASC Neuenheim II, BSC Mückenloch - TSV Gauangelloch, TSV Pfaffengrund - FC Hirschhorn, FC Spechbach - SG Tairnbach.