Kreisliga Heidelberg
Saison 2022/23
Vorbericht zum 28. SpieltagEin Sieg für den ASC Neuenheim II gegen Schlusslicht TSV Rettigheim sollte machbar sein!
Der ASC Neuenheim II, der am Sonntag mit 0:6 bei der SG Viktoria Mauer abstürzte, will nach sieben sieglosen Kreisliga-Partien am Freitag abend ab 20.00 Uhr gegen den Tabellen-Letzten TSV Rettigheim (16 Punkte) endlich wieder drei Punkte einfahren.
Das Hinspiel am 6. November endete 1:1. Das Führungstor für die Mannschaft von Trainer Daniel Janesch und Spielertrainer Matthias Klauditz schoss der mittlerweile ins Landesligateam hochgerückte Kreisliga-Toptorschütze Dennis Schnepf (19 Ligatreffer) in der 8. Minute.
Joseph Weisbrod
RNZ-Vorschau
Gute Freunde kann niemand trennen
Franz Beckenbauer sieht sich durch Stephan Endrich und Jochen Schuppe bestätigt - Rot erwägt Verzicht - Dielheim siegt in Dossenheim
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Seit Franz Beckenbauer weiß man: "Gute Freunde kann niemand trennen." Ob der Kaiser bei seinem Liedtext an den FC Rot gedacht hat, ist eher unwahrscheinlich. Aber er würde sich bestätigt sehen.
Beim mutmaßlichen Meister der Kreisliga wird erwogen, auf den Aufstieg in die Landesliga zu verzichten. "Das ist eine schwerwiegende Entscheidung", sagt Trainer Jochen Schuppe, "aber ich werden sie mittragen." Gute Freunde eben.
Stephan Endrich, der Sport-Vorstand des FC Rot, ist nämlich "kein Freund der Landesliga". Der Kreisliga-Spitzenreiter ist ein gebranntes Kind. Die Jahre in der Landes- und Verbandsliga mussten teuer erkauft werden. Erst der neue Vorstand brachte den Verein wieder in ruhigeres Fahrwasser.
Die Landesliga ist ohne auswärtige Spieler nicht zu stemmen. Und die kosten. Andererseits, der FC Rot spielt eine prima Runde. Trainer und Spieler hätten den Aufstieg verdient. Ein Verzicht ist bitter. Noch mal Jochen Schuppe: "Die Spieler und ich stehen hinter der Entscheidung."
Durch zuletzt drei Siege ist der Spitzenreiter wieder auf Kurs, kann am Freitag ohne Druck beim Verfolger VfB Rauenberg antreten, auch wenn Dielheim durch den 2:1-Sieg gestern Abend in Dossenheim noch nach Punkten aufschließen kann. Jochen Schuppe muss auf seine Innen-Verteidiger Timo Mayer und Lukas Harmsen verzichten, der Einsatz von Torjäger Manuel Sailer ist noch fraglich. Der VfB Rauenberg schien nach dem 0:4 gegen Lobbach schon raus aus dem Rennen um die ersten beiden Plätze. Doch die Jungs von Manuel Muth bekamen die Kurve. Siegten 5:2 in Leimen, brachten aus Dielheim einen Punkt mit und sind seit fünf Spielen ungeschlagen. "Wir fahren auf Reserve", sagt Christian Erhart. Dank dem Sportvorstand sind Heimspiele Partys für die ganze Familie. Mit bis zu 300 Zuschauern rechnet Erhart heute Abend.
Mit der Kreisliga sei man sehr zufrieden, sagt der Sportvorstand. "Aber wir sind Fußballer. Einen möglichen Aufstieg werden wir nicht ablehnen."
Auch in Dielheim gibt es grünes Licht. "Der Vorstand hat mir gesagt, es gäbe vom Verein keine Widerstände, sollten wir aufsteigen", berichtet Trainer Björn Laier. Druck gibt es nicht. Laier wird rotieren, damit die Belastung nicht zu groß wird beim Mammut-Programm von vier Spielen innerhalb von nur neun Tagen. Während der FC Rot große Bedenken hat, in die Landesliga aufzusteigen, setzt der VfB Leimen Himmel und Hölle in Bewegung, um endlich wieder hoch zu kommen. Manuel Wengert, der Volkan Cetinkaya abgelöst hat, soll das Wunder vollbringen. Der 3:0-Auftaktsieg gegen Lobbach war verheißungsvoll. Am Sonntag in einer Woche geht es beim VfL Heiligkreuzsteinach weiter, dann kommt die SG Dielheim. Ein Endspiel?
Das ist wahrscheinlich. Verzichtet der FC Rot, dann würden die nachfolgenden Teams profitieren. Der Zweite steigt direkt auf, der Dritte darf an der Relegation teilnehmen. Das teilte auf RNZ-Anfrage der Vorsitzende des Fußballkreises Heidelberg Johannes Kolmer mit.
Freitag, 19.30 Uhr: VfB Rauenberg - FC Rot; 20 Uhr: ASC Neuenheim II - TSV Rettigheim; Sonntag, 15 Uhr: SG Dielheim - SG Heidelberg-Kirchheim II, TSV Wieblingen - FC Dossenheim.
RNZ vom 12.05.2023, Seite 23RNZ-Vorschau
Wenn ein Fuchs was verspricht
Gelingt der SG Dielheim nach dem Pokalsieg auch der Aufstieg? - Spekulationen über Verzicht des FC Rot gehen weiter
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Ein Mann ein Wort. "Jetzt ist alles möglich", erklärte nach dem 3:0-Sieg im Kreispokalfinale gegen den FC Dossenheim David Fuchs. Der 22-jährige BWL-Student, der im Endspiel zwei Tore erzielte, hat nicht zu viel versprochen. Dem Triumph von St. Ilgen ließ die SG Dielheim in der Liga Siege gegen Baiertal (3:0), in Dossenheim (2:1) und am Sonntag gegen die SG Heidelberg-Kirchheim II (3:1) folgen. Gewinnen die Jungs von Björn Laier am Mittwoch (19.30 Uhr) auch beim Eberbacher SC, dann haben sie vor den letzten beiden Spielen drei Punkte Vorsprung vor Rauenberg und vier vor Leimen. Brisant: Am letzten Spieltag am Samstag in einer Woche kommt es zum Direktduell zwischen Leimen und Dielheim. Oder ist am Ende der VfB Rauenberg der lachende Dritte?
Selbst Platz eins und der Direktaufstieg ist für Dielheim bei drei Punkten Rückstand zum FC Rot noch in Sicht, auch wenn Sportvorstand Andreas Mechler feststellt: "Rot ist durch. Die Meisterschaft ist für uns kein Thema."
Zudem muss abgewartet werden, ob sich der FC Rot tatsächlich entscheidet, im Falle der Meisterschaft auf den Aufstieg in die Landesliga zu verzichten.
Auf ein Wunder muss der TSV Rettigheim bei fünf Punkten Rückstand zum VfL Heiligkreuzsteinach hoffen. Gewinnt "Heilig" am Mittwoch bei der SG-SV Lobbach, dann kann der Klassenerhalt gefeiert werden. Wie es beim mutmaßlichen Absteiger Rettigheim weitergeht, will Sportchef Timo Kretz nach der Runde verraten.
Das Restprogramm der Aufstiegs-Anwärter:
- FC Rot + 32 Tore/57 Punkte: Dossenheim (H), Kirchheim II (A)
- VfB Rauenberg +28/51: Mauer (A), Rauenberg (H)
- SG Dielheim +27/51: Eberbach (A), , Lobbach (H), Leimen (A)
- VfB Leimen +24/50: Heiligkreuzsteinach (A), Dielheim (H)
Dienstag, 19.30 Uhr: FC Dossenheim - SpVgg Baiertal; Mittwoch, 19.30 Uhr: 1. FC Wiesloch - SG Viktor Mauer, SG Heidelberg-Kirchheim II - TSV Wieblingen, Eberbacher SC - SG Dielheim; 20 Uhr: SG-SV Lobbach - VfL Heiligkreuzsteinach.
RNZ vom 16.05.2023, Seite 24