Kreisliga Heidelberg
Saison 2022/23
Vorbericht zum 18. Spieltag

Der ASC II begrüßt die Kerchemer Zweite!

Gelingt dem ASC Neuenheim II im Kreisliga-Derby gegen die SG HD-Kirchheim II die Revanche?

Nach einer verschlafenen Anfangsphase mit zwei leichtfertigen Standard-Gegentoren hat der ASC Neuenheim II dem FC Dossenheim beim Kreisliga-Derby am letzten Sonntag vor allem in der zweiten Hälfte Feuer unterm Hintern gemacht und sich mit der knappen 2:3-Niederlage beim Tabellenfünften FC Dossenheim noch achtbar aus der Affäre gezogen.

Nach der engen 1:2-Hinspielniederlage im Sportzentrum Süd will das neue Trainer- Tandem Matthias Klauditz & Daniel Janesch nach fünf sieglosen Spielen endlich wieder einen Dreier einfahren. Der Tabellensechste SG HD-Kirchheim 2 (24 Punkte) kommt mit der breiten Brust des 5:0-Erfolgs gegen Schlusslicht TSV Rettigheim zum Derby-Stelldichein. Der ASC Neuenheim II (Platz 8, 19 Punkte) wird am Sonntag (Anpfiff: 12.45 Uhr) alle verfügbaren Kräfte mobilisieren, um den Abstand zu den Südstädtern zu verringern.

Joseph Weisbrod

RNZ-Vorschau

Ja zum Aufstieg, nein zu einem Abenteuer

Vor dem Kreisliga-Spitzenspiel gegen Leimen mahnt Stephan Endrich –
Die Jungs von Teich sehen wieder Land

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Für den Samstag hat Manuel Muth zwei Wünsche. Erstens, dass ihn seine Frau Julia zum Kreisliga-Spitzenspiel zwischen dem FC Rot und dem VfB Leimen gehen lässt und, zweitens, dass es keinen Sieger im Duell des Tabellenführers mit seinem schärfsten Verfolger gibt. Ob die Gemahlin des Rauenberger Trainers wohlwollend entscheidet, wissen wir nicht, wohl aber, dass Jürgen Herbel mit einem Unentschieden nicht einverstanden wäre. "Wir wollen gewinnen", sagt der Sportvorstand des VfB Leimen. Der erklärte Aufstiegsfavorit kann mit einem Sieg den Abstand zu Rot auf sechs Punkte verkürzen und den Relegationsrang gegenüber Dielheim, Rauenberg und Dossenheim verteidigen. Herbel macht keinen Hehl daraus, dass er mit dem bisherigen Verlauf der Runde nicht zufrieden ist. Auch beim 2:0 gegen Baiertal habe nur das Ergebnis gestimmt. Der 56-jährige Chef eines Dental- Labors ist überzeugt: "Wir können es besser."

Kollege Stephan Endrich hat derweil keinen Grund zur Kritik. Der FC Rot hat seine sieben Heimspiele gewonnen, feierte zuletzt sechs Siege hintereinander. Doch die Erfolgs-Serie zwingt zu einer schwierigen Entscheidung. "Ich bin kein Freund der Landesliga", bekennt Stephan Endrich im Gespräch mit der Rhein- Neckar-Zeitung. Ohne Verstärkungen, sagt der 57-jährige SAP-Mitarbeiter, wäre die Mannschaft nicht konkurrenzfähig. "In ein Abenteuer werden wir uns nicht stürzen", macht Endrich klar. Wenn fünf oder Spieler bei einem möglichen Aufstieg sagen würden, die neue Klasse sei ihnen zu aufwendig, dann würde es "schwierig". Zumal jeder Euro für die Finanzierung eines neuen Kunstrasenplatzes gebraucht wird. Kostenpunkt: Rund 700 000 Euro.

Vor einer Woche zitierte die RNZ Rots Trainer Jochen Schuppe: "Wenn wir Meister werden, wollen wir auch aufsteigen." Endrich versichert, dass er den Standpunkt des Trainers und auch der Mehrzahl der Spieler verstehen kann. Er stellt fest: "Ich werde den Aufstieg nicht verbieten, aber ich trage die Verantwortung für den Gesamtverein."

Wer auf einen Zwist schließt, liegt falsch. Die beiden Männer sind ein Herz und eine Seele. Am Sonntag wird der kleine Sohn des Trainers getauft. Deshalb wurde das Spitzenspiel auf den Samstag verlegt. "Wir wollen gewinnen", sagt Endrich, "damit Jochen die Taufe mit einem Sieg gegen den VfB Leimen verbindet."

Für die SG Dielheim, nach Rot die zweitstärkste Heim-Mannschaft, beginnt die Rest-Rückrunde am Sonntag gegen den TSV Wieblingen. Motivation sollte die Vertragsverlängerung des Trainer-Teams sein, die Armin Rausch bereits am Montag verkündete. Björn Laier, sein Assistent Christian Laier und Torwart-Trainer Karl-Heinz Laier werden ihre erfolgreiche Arbeit über die Saison hinaus fortsetzen. Das Trio führte Dielheim aus der B-Klasse in die Spitzengruppe der Kreisliga. Außerdem steht der ehemalige Verbandsligist im Finale des Kreispokals. Am 28. April ist der FC Dossenheim Gegner. Erfreulich auch: Der spielende Co-Trainer Fabian Rausch hat ebenfalls verlängert.

Am torreichen ersten Spieltag des Jahres – in sieben Spielen fielen 36 Treffer – war im Abstiegsbereich mit einem 5:2 über den TSV Wieblinge der VfL Heiligkreuzsteinach der große Gewinner. Die Jungs von Oliver Teich sehen wieder Land und könnten mit einem Sieg im nächsten Keller-Derby in Baiertal sowohl die Gastgeber als auch den 1. FC Wiesloch hinter sich lassen. Die Deutsch-Türken empfangen den FC Dossenheim, der gewinnen will, um oben dran zu bleiben.

Samstag, 15 Uhr: FC Rot - VfB Leimen; Sonntag, 12.45 Uhr: ASC Neuenheim II - SG Heidelberg-Kirchheim II; 15 Uhr: SG Mauer - SG-SV Lobbach, TSV Rettigheim - Eberbacher SC, 1. FC Wiesloch - FC Dossenheim, SG Dielheim - TSV Wieblingen, SpVgg Baiertal - VfL Heiligkreuzstreinach. VfB Rauenberg spielfrei.

RNZ 10.03.2023, Seite 23