Kreisliga Heidelberg
Saison 2022/23
Vorbericht zum 13. Spieltag

Der Kreisliga-Vierte ASC II gastiert beim Schlusslicht TSV Rettigheim!

Trainer Frank Schüssler will am Sonntag in Rettigheim nicht in den sauren Apfel beißen!

In der heutigen Kreisliga-Vorschau widmet Wolfgang Brück sich ausdrücklich dem Sonntagsgegner des Tabellenvierten ASC Neuenheim II (18 Punkte, 29:17 Tore). Genauer gesagt beschäftigt er sich erschöpfend mit der Apfelsorte von Heiko Rosenfelder, die ihm seine Frau als Glücksbringer aussucht. Die investigative Recherche des RNZ-Urgesteins hat ergeben, dass der sympathische Trainer des TSV Rettigheim im Heimspiel gegen Neuenheim II in einen "Granny Smith” beißen soll.

Ob überhaupt und in welchen Apfel ASC II-Coach Frank Schüssler am Sonntag in Rettigheim beißt, ist eigentlich wurscht. Hauptsache, es wird kein saurer sein! Beim Tabellenletzten (5 Punkte, 14:28 Tore) zählt für die aufstrebenden Anatomen mit dem 11maligen Kreisliga-Topgunner Dennis Schnepf nur ein Dreier. Schließlich wollen die Jungs den Top Drei auf den Fersen bleiben. Außerdem steht ja noch das Wiederholungsspiel beim FC Rot an.

Joseph Weisbrod

RNZ-Vorschau

Kann Oma Schmitt noch einmal helfen?

3:2-Sieg des 1. FC Wiesloch gegen Rot bringt Rettigheim in Not, doch gute Freunde kann niemand trennen

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Es gibt laut Wikipedia über 300 000 Apfelsorten. Marion Rosenfelder wird deshalb nicht so schnell in Verlegenheit kommen. Denn bei jeder Niederlage des Kreisliga-Letzten TSV Rettigheim muss die Frau des Trainers eine neue Sorte suchen. Als Glücksbringer. Die große Auswahl ist die gute Nachricht.

Die schlechte: Am Mittwochabend besiegte der bis dahin punktgleiche 1. FC Wiesloch überraschend Spitzenreiter FC Rot mit 3:2 und bringt damit Rettigheim noch mehr in die Bredouille.

Von Eberbach, wo im Oktober der Apfeltag gefeiert wird, zu den Äpfeln in Rettigheim. Am Sonntag gegen den ASC Neuenheim II – die Spiele fangen ab November um 14.30 Uhr an – wird Marions Mann Heiko in einen "Granny Smith" (zu deutsch: Oma Schmitt) beißen.

Allerdings hat der Glaube an die Macht der Magie gelitten. "Der Zauber ist vorbei", fürchtet Heiko Rosenfelder. Der 58-jährigen Informatiker im DKFZ verzichtet dennoch nicht auf seine Lieblings-Frucht. Aus Gründen der Selbstdisziplinierung. Er will erst mal Eindrücke sammeln, bevor er Anweisungen erteilt. Mit vollem Mund spricht man nicht.

Rosenfelder führte Rettigheim in die Kreisliga, im Aufstiegsjahr schien sogar der Durchmarsch in die Landesliga möglich. Doch nun das verflixte siebte Jahr! Mit Jonas Rehm (nach St. Leon) und Tobias Fuchs (nach Tairnbach) gingen Leistungsträger. Die Mannschaft ist jung. Es fehlt die Konstanz. Rosenfelder: "Nicht alle haben den Ernst der Lage begriffen. Abstiegskampf heißt totaler Einsatz." Auch sich selbst hinterfragt der Coach.

Das Ergebnis: "Ich bin keiner, der davon rennt." Rosenfelder mag Rettigheim, auch einen gemeinsamen Neubeginn in der A-Klasse will er nicht ausschließen. Damit es nicht so weit kommt, soll möglicherweise nachgerüstet werden. Der Trainer will bis zur Winterpause die Zahl der Punkte von jetzt fünf auf zehn verdoppeln. Ein ehrgeiziges Ziel, auch wenn drei der vier Spiele auf dem heimischen Hahnenberg stattfinden: Am Sonntag gegen Neuenheim, in zwei Wochen gegen Rauenberg und am 27. November gegen Dossenheim. Dazwischen kommt es am Mittwoch, 16. November, zum "Showdown" (Rosenfelder) beim auf den drittletzten Rang vorgerückten 1. FC Wiesloch. Rosenfelder glaubt trotz des Sieges am Mittwoch: "Zwischen Wiesloch und uns wird sich entscheiden, wer absteigen muss."

Wie den TSV Rettigheim haben auch die SpVgg Baiertal Leistungsträger verlassen: Daniel Taube (SG Heidelberg-Kirchheim), Lars Zimmermann (Gauangelloch), Vincent Bauder (St. Leon) und Florian Brenzliger (Neidenstein).

Den jungen Nachrückern, dem neuen Chef-Trainer Manuel Adler und Assistent Marvin Mix stellt Lehrer Patrick Laier ein gutes Zwischen-Zeugnis aus. Das Etappenziel des Vorsitzenden: Keine Abstiegs-Sorgen in der Winterpause. Ein Punktgewinn am Sonntag gegen den FC Dossenheim wäre hilfreich.

Dossenheim ist die Sphinx der Liga. Mit nur zwölf Toren holten die Bergsträßer 17 Punkte und bleiben dank nur neun Gegentreffern im Kreis der Aufstiegs- Anwärter. "Wir brauchen zu viele Chancen, sterben in Schönheit", sagt Michael Späth. Marco Günther, gemeinsam mit Späth Sportlicher Leiter, fordert, aus dem anspruchsvollen Restprogramm in Baiertal, daheim gegen Rot, in Mauer und Rettigheim Ergebnisse, mit denen man im Aufstiegsrennen bleibt. Domenik Kohl und Maurice Körbel kommen zurück, Johannes Wachsmuth wird vermutlich ausfallen.

Sonntag, 14.30 Uhr: TSV Rettigheim - ASC Neuenheim II, SG Viktoria Mauer - 1. FC Wiesloch, FC Rot - VfB Rauenberg, SpVgg Baiertal - FC Dossenheim, TSV Wieblingen - SG Heidelberg-Kirchheim II, SG Dielheim - Eberbacher SC, VfL Heiligkreuzsteinach - SG-SV Lobbach. VfB Leimen spielfrei.

RNZ vom 04.11.2022, Seite 26