ASC Neuenheim tut sich gegen die Verteidigungsmauer des TSV Kürnbach schwer, gewinnt aber sein Auftaktspiel hochverdient mit 3:1 (2:0)! Am Sonntag beim Überraschungs-Schlusslicht VfB St. Leon!
Nach fast zehn Monaten Liga-Zwangspause spielte der ASC Neuenheim zwar nicht die Sterne vom Abendhimmel, verdiente sich aber aufgrund seiner Dominanz und Chancen-Vielfalt den auch teampsychologisch wichtigen Start-Dreier. Und das, obwohl mit Stefan Berger, Arik Edelmann und Co-Trainer Marcel Hofbauer drei Aktivposten beim Saisondebüt verletzt fehlten.
Der mit einer 0:3-Heimniederlage gegen Ketsch belastete Gast aus dem Kraichgau bunkerte sich erwartungsgemäß hinten ein und versuchte sein Glück mit vereinzelten offensiven Nadelstichen. Doch schon nach sieben Minuten knackte der ASC die TSV-Mauer, als Kapitän Levin Sandmann ins lange Eck traf. Schiedsrichter Patrick Mattern entschied allerdings auf Abseits.
Bei der nächsten gefährlichen Attacke klappte es dann. Nach einem Freistoß von Standard-Maestro Alexander Kerber konnte TSV-Keeper Marcel Fesenbeck den scharfen Ball nicht festhalten. Levin Sandmann hatte den Braten gerochen und verwandelte den Abpraller zum ersten Neuenheimer Saisontor (28.). Kurz darauf wurde der bärenstarke linke Außenbahner Lucas Ring (Hauptfoto) an der Strafraumgrenze gefoult. Der neue ASC-Goalgetter Ben-Richard Prommer (Foto: Nr. 11 im Zweikampf) adressierte den fälligen Strafstoß flach in die Ecke. Marcel Fesenbeck touchierte den Ball zwar noch mit dem Handschuh, konnte den harten Einschlag aber nicht verhindern (29.).
Das erste ASC-Tor der Landesliga-Saison 2021/22: Nach einem Foul an ihm selbst jagt Standard-Maestro Alexander Kerber den fälligen Freistoß über die Mauer auf das Kürnbacher Tor. TSV-Keeper Marcel Fesenbeck kann den scharfen Ball nur abklatschen. ASC-Kapitän Levin Sandmann riecht den Braten und staubt in der 28. Minute zur verdienten Neuenheimer Führung ab (Video: Weisbrod). |
Anstatt die Partie nach diesem Blitz(doppel)schlag souverän zu managen oder gar auszubauen, schlichen sich immer wieder leichtfertige Ballverluste und Ungenauigkeiten im Neuenheimer Passspiel ein. Aus einem der Kraichgauer Langholz-Bälle, meist auf den schnellen Neuner Rico Sommer, resultierte folglich auch die einzige klare Kürnbacher Torchance im ersten Durchgang. Zum Glück für den ASC parierte der neue Torwart Daniel Tsiflidis den Nahschuss glänzend (40.).
Nach dem Wiederanpfiff des durchweg überzeugenden Schiedsrichters Patrick Mattern erspielte sich die Mannschaft von ASC-Coach Uli Brecht innerhalb von zehn Minuten sieben unprofitable Eckbälle. Statt den in der Strafraum-Luft liegenden dritten Treffer zu erzielen, holte das kampfstarke Team von TSV- Trainer Andreas Macelski zum einzigen Gegenschlag aus. Ein Freistoß segelte unbehelligt wie eine Drohne durch den ASC-Luftraum und landete auf dem Kopf von Marc Zengerle, der unbehindert zum überraschenden Anschlusstor einnicken konnte.
Dieser ärgerliche Gegentreffer brachte auch ASC-Kapitän Levin Sandmann auf die Palme. Nach seinem unüberhörbaren "Wacht endlich auf!"-Schrei und der lautstarken Mahnung von Uli Brecht fand Neuenheim seine rote Linie wieder. Einen wuchtigen Kopfball von Mittelstürmer Ben-Richard Prommer lenkte TSV-Torwart Marcel Fesenbeck in Neuer-Manier gerade noch über die Latte ((60.). Neun Minuten später war er jedoch machtlos. Nach einem samtfüßigen Chip-Pass des neuen Sechser-Strategen Boubacar Siby nahm der überragende Lucas Ring die Traumvorlage technisch perfekt an und schoss zum frühen 3:1-Endstand ein (69.).
Neuenheims überragender Mann mit der Nummer 13 schreit seine Freude in den Abendhimmel: Nach einem samtfüßigen Chippass des neuen Mittelfeld-Strategen Boubacar Siby nimmt der hochaktive Außenbahner Lucas Ring den Ball perfekt an und vollstreckt in klassischer Goalgetter-Manier nach 69 Minuten zum verdienten 3:1-Endstand gegen den TSV Kürnbach (Video: Weisbrod). |
Unterm Strich ein gelungener Einstand auch für Thorsten Weick. Der neue Teambetreuer, der als ehemaliger Spielausschuss beim FC Bad. St. Ilgen und beim Ligakonkurrenten SG Horrenberg über reichlich Erfahrung verfügt, hinterließ gleich bei seinem ersten ASC-Einsatz einen gewinnenden Eindruck. Den 44jährigen "Glücksfall" verdankt das Landesliga-Team seinem Cheftrainer. Uli Brecht hat Thorsten Weik in seiner St. Ilgener Trainingszeit kennen- und schätzen gelernt.
Am Sonntag um 15.00 Uhr gastiert der ASC beim unerwarteten Schlusslicht VfB St. Leon. Die Mannschaft von Rekordtrainer Benjamin Schneider hat seine beiden Auftaktspiele gegen die SG Horrenberg (0:1) und bei der SpVgg Ketsch (0:3) völlig überraschend vergeigt und steht am Sonntag bereits mächtig unter Zugzwang. Uli Brechts Mentalitäts-Vortrag vom Montag hat sich hoffentlich in die Spieler-Köpfe eingebrannt. Höchste Konzentration und eine vorbildliche Einstellung sind vom ASC-Team bei den Spargeldörflern gefordert. Denn verwundete (VfB)-Löwen sind bekanntlich besonders gefährlich!
ASC Neuenheim: Daniel Tsiflidis, Boubacar Siby (72. David Piazolo), Dominik Räder, Levin Sandmann, Ben-Richard Prommer, Lucas Ring (83. Fabian Springer), Philipp Knorn, Famara Sanyang (79. Tarek Aliane), David Cardal, Alexander Kerber, Oliver Kubis - Modoulamin Danjo (ETW), Dawid Polotzek, Jonas Schmid - Trainer: Ulrich Brecht
TSV Kürnbach: Fesenbeck Marcel, Fabian Frick, Samuel Weiß, Silas-Robin Schnabel, Janosh Zieger, Rico Sommer, Lukas Essig, Marc Zengerle, Marcel Genc, Leo Kasap, Almameh Sanneh - Trainer: Andreas Macelski
Tore:
Schiedsrichter: Patrick Mattern