Erstmals nach sieben Spielen, darunter sechs Siege, verspürt das ASC-Team das bittere Gefühl einer Niederlage. Das ausgeglichene Landesliga-Duel vor der imposanten Clubhaus-Tribüne schmeckte lange wie ein Prosecco: mit wenig Kohlensäure! Es perlte nur spärlich in den Strafräumen.
Der FC Bammental wollte und musste unbedingt gewinnen, um den Fahrstuhl nach oben nicht zu verpassen. Nach diesem Siegeswillen sah es lange nicht aus. Es dauerte bis zur 24. Minute, ehe ein Victorianer erstmals auf das Neuenheimer Tor zielte. Eine leichte Beute für den gewohnt souveränen ASC-Keeper Daniel Tsiflidis.
Bereits drei Minuten später vergaben die Anatomen, die u. a. ohne den verletzten Regisseur Marcel Hofbauer und den erkrankten Defensiv-Allrounder Philipp Knorn auskommen mussten, ihre erste dicke Chance. Ein weiter Diagonalpass von Tarek Aliane vom linken auf den rechten Flügel landete im Laufweg von Oliver Kubis. Doch der rechte ASC-Außenbahner schoss über die stabile Beziehungskiste von FCB-Keeper Benjamin Wunder (27.).
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In einer taktisch geprägten Begegnung auf Augenhöhe hatte der Neuenheimer
Oliver Kubis eine der wenigen guten Torchancen im ganzen Spiel. Nach einer
maßgerechten Diagonalflanke von Tarek Aliane zischte sein Schuss über
die Beziehungskiste von FCB-Keeper Benjamin Wunder (26.).
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Da beide Formationen hinten dicht machten und vorne keine finale Zuspitzung fanden, blieb es im schmucken FCB-Stadion bei einer taktisch ausbalancierten, wenig berauschenden Hängepartie. An diesem Spielcharakter änderte sich auch nach dem Wiederanpfiff des nicht immer konsequenten Schiedsrichters Marcel Fischer wenig.
Doch die Schwarzblauen von FCB-Trainer Jens Großmann besannen sich nun mehr auf ihr Gewinnziel und agierten druckvoller, ohne die ASC-Abwehr um ihren Anführer Dominik Räder arg in Verlegenheit zu bringen. Auf der anderen Seite prüfte Neuenheims Quarterback Boubacar Siby mit seinem strammen Kopfball nach einer Maßecke von Alexander Kerber den aufmerksamen FCB-Torwart (60.).
Nach dem bisherigen Spielverlauf keineswegs zwingend, ging der FCB dann doch noch in Führung. Nach einer scharfen Linksflanke war Defensivstratege Sergen Sertdemir zur Stelle und markierte das Tor des Samstags (64.). ASC-Coach Uli Brecht, einst Bammentaler Mehrfach-Aufsteiger, wechselte danach Stürmer Stefan Berger ein, der seinen Turbo aber selten zünden konnte.
In der 82. Minute sah der 14fache Torschütze Ben-Richard Prommer (Hauptfoto) wegen eines vermeintlich zu energischen Einsatzes gegen FCB-Keeper Benjamin Wunder die gelbrote Karte. Trotz Unterzahl drängte der ASC im Endspurt kontinuierlich auf den Ausgleich. Doch die kompromisslose FCB-Abwehr ließ nichts mehr anbrennen und rettete den für die Bammentaler Aufstiegs-Ambitionen so wichtigen Heimsieg über die Zeit. Der angesehene Ex-Bammentaler Uli Brecht resümierte treffend: "Wir waren heute leider in vielen Situationen nicht überzeugend genug." Dem ist nichts hinzuzufügen.
Je nach Ausgang des sonntäglichen Topduells zwischen dem VfL Kurpfalz Neckarau (Platz 4) und dem FC Türkspor Mannheim (Platz 1) bleibt der ASC Neuenheim (25 Punkte 38:14 Tore) trotz dieser vermeidbaren Niederlage Landesliga-.Dritter. Leider muss das Brecht-Ensemble ausgerechnet im so wichtigen Stadtderby am nächsten Sonntag gegen das Überraschungs-Spitzenteam FT KIrchheim auf Liga- Torjäger Ben-Richard Prommer verzichten.
Joseph Weisbrod
FC Bammental - ASC Neuenheim 1:0. Gegen den favorisierten ASC zeigte der FCB eine gute Leistung. Kompakt im Defensivverbund, ließ Bammental Neuenheim über die gesamte Spielzeit nicht zur Entfaltung kommen. Bammental dagegen bot sich schon vor der Pause, durch Kampp sowie Klein, die eine oder andere gute Tormöglichkeit.
Der FCB belohnte sich mit der 1:0-Führung in der 63. Spielminute, nach einer kurz ausgeführten Ecke und Zuspiel von Schneckenberger auf Sertdemir, der eiskalt vollstreckte. Alle Bemühungen, der jederzeit spannenden Partie noch eine Wende zu geben, scheiterten entweder am Torhüter des FCB, oder an den an diesem Tag bis in die Haarspitzen motivierten Gastgebern. fo
FC Bammental: Benjamin Wunder, Cedric Waxmann, Tim Dosch, Sergen Sertdemir, Marc Schneckenberg, Philipp Kampp, Carsten Klein (83. Jannis Antlitz), Stefan Wurm (76. Dario Schwind), Timo Teufel, Lukas Rehberger, Nico Schneckenberg - Trainer: Jens Großmann
ASC Neuenheim: Daniel Tsiflidis, Boubacar Siby, Lucas Ring, David Cardal, Famara Sanyang, Dominik Räder, Oliver Kubis (69. Stefan Berger), Alexander Kerber, Tarek Aliane, Levin Sandmann, Ben-Richard Prommer - Modoulamin Danjo (ETW), David Piazolo, Dawid Polotzek, Jonas Schmid - Trainer: Ulrich Brecht
Tore:
6 Karten für ASC Neuenheim:
Schiedsrichter: Marcel Fischer