Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Im Heidelberger Kreisfußball schlägt eine historische Stunde. Nach neun Monaten Pause rollt erstmals wieder der Ball - sieht man von Freundschaftsspielen und der Pokal-Qualifikation ab. Dabei haben 14 Mannschaften die erste Runde erreicht. Herausragende Ergebnisse waren der 13:1-Sieg der SpG Dilsberg II/Bammental bei der SpG Vorderer Odenwald und das 12:0 des FV Nußloch II beim Heidelberger SC III.
Auch wenn der HSC beim ersten Auftritt der dritten Mannschaft Lehrgeld zahlen musste, die Entwicklung ist erfreulich. Corona zum Trotz meldet der Fußballkreis Heidelberg Zuwachs. Staffelleiter Frank Wolf aus Waldwimmersbach freut sich über neue Teams: Neben dem Heidelberger SC schicken auch der FC Dossenheim und die SpVgg Baiertal/Schatthausen dritte Mannschaften ins Rennen. Die SG Wiesenbach ist jetzt wieder allein unterwegs, Deshalb tritt Partner Viktoria Mauer mit einer eigenen Reserve an. Das gilt auch für den SV 08 Waldhilsbach, der bisher mit dem SC Gaiberg verpartnert war.
Erinnerungen werden in Neckarsteinach wach. Vor einem Jahr schaffte es die Spielvereinigung von 1912 bis ins Viertelfinale, wurde erst dort von Baiertal gestoppt. Maßgeblichen Anteil hatte der neue Spielertrainer und ein altgedienter Torwart. Steffen Heckmann erzielte elf Tore, Andreas Koch erlebte mit 36 seinen dritten Frühling. Der Höhenflug erstaunte selbst die Trainer-Ikone Bernd Vollmer, der vor kurzem 76 wurde: "So was hab ich noch nie erlebt. Heckmann hat die Gegenspieler abgeschüttelt als wären sie C-Jugendspieler."
Der Schüttler ist wieder in Rothenberg. Geblieben ist sein Cousin. Christoph Werner und Manuel Konradi unterstützen als spielende Co-Trainer den neuen Chef Jochen Bauer (Foto: privat). Der 45-jährige Mitarbeiter beim Abwasser- Zweckverband Heidelberg ist ein erfahrener Mann – und ein "Super-Typ", wie RNZ- Mitarbeiter Christopher Benz aus eigenem Erleben weiß.
Bauer, der mit seiner Frau Antonia und den Söhnen Janik (15) und Leon (12) in Leimen daheim ist, war zuvor in Lobbach, Rot und Bammental Übungsleiter und spielte selbst unter anderem beim Landeslisten Horrenberg. Vom neuen Job hat er klare Vorstellungen. "Unser Kader ist mit 16 Spielern nicht groß. Mir geht es erst mal darum, für eine regelmäßige Beteiligung am Training zu sorgen." Aus der hessischen Nachbargemeinde sind Tobias Hühn, Robert Petcu und Ronny Schatzer, der B-Ligist firmiert deshalb weiterhin als Spielgemeinschaft Neckarsteinach I/Hirschhorn II.
Kurzfristig, sagt Bauer, sei der Klassenerhalt das Ziel. Noch kurzfristiger ein Pokalsieg am Sonntag (14 Uhr) bei der SpG Mühlhausen III/Rettigheim II. Mittelfristig hat der neue Trainer einen Plan. Er würde gerne den einen oder anderen Neckarsteinacher zurückholen. Auf seiner Liste stehen bekannte Namen mit Björn Lipschitz, Daniel Flick und die Gärtner-Brüder.
Der Vorstand ist überzeugt vom Neuen. Präsident Helmut Weber: "Wir hatten ein halbes Dutzend Bewerber. Jochen hat den besten Eindruck gemacht."
Der Kreispokal wird an den zwei folgenden Wochenenden mit der zweiten Runde und dem Achtelfinale fortgesetzt. Übrigens, der Pokalsieger der vergangenen Runde muss noch ermittelt werden. Das Finale haben die SpVgg Baiertal und der VfB Rauenberg erreicht. Frank Wolf rechnet damit, dass sich zwischen Mitte September und Anfang Oktober ein ein Termin finden wird.
In der ersten Runde des diesjährigen Wettbewerbs ragen die Kreisliga-Duelle zwischen dem FC Dossenheim und dem Eierbecher SC am Sonntag (17 Uhr) sowie am kommenden Mittwoch (19.30 Uhr) zwischen dem FC Badenia St. Ilgen und dem FC Rot heraus. Reizvoll auch das Leimener Derby zwischen dem VfB und den Aramäern (Sonntag, 17 Uhr).