Kreisliga Heidelberg
Saison 2021/22
Vorbericht zum 20. SpieltagDer Kreisliga-Fünfte Neuenheim II will gegen SG-SV Lobbach Abstand auf das Spitzenquartett verkürzen!
ASC Neuenheim II mit Heimdebüt gegen SG-SV-Lobbach!
Am Sonntag (Anpfiff: 12.45 Uhr) bittet der ASC Neuenheim II (31 Punkte) den Kreisliga-Elften SG-SV Lobbach (21) zum Frühlings-Tanz auf dem Fußballcampus. Auch die junge Mannschaft von Trainer Frank Schüssler hat ein Spiel weniger absolviert als das Spitzenquartett. Nach dem 5:0-Ausrufezeichen beim VfR Walldorf möchte das Team um Kapitän David Wehner, der beim 2:0-Sieg im Hinspiel traf, den Abstand auf den spielfreien Kreisliga-Vierten VfB Leimen (36) auf zwei Punkte verkürzen.
Joseph Weisbrod
Der Sonntag der Entscheidung
Spitzenspiel in der Fußball-Kreisliga: Macht der FV Nußloch sein Meisterstück oder sorgt der FC Rot für neue Spannung?
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. "Der Zeitpunkt ist gut", stellt Jochen Schuppe fest, "wenn man schon gegen die Bayern antreten muss, dann am besten am ersten Spieltag." Der Vergleich, den der Trainer des FC Rot vor dem Spitzenspiel am Sonntag (15 Uhr) gegen den FV Nußloch zieht, hinkt ein bisschen. Der Rekordmeister aus München hat in der Bundesliga schon vier Spiele verloren, der Tabellenführer der Kreisliga ist nach 17 Spieltagen unbesiegt.
Gleichwohl hat Schuppe nicht Unrecht. Nach einer über drei Monaten lange Pause muss auch der Kreisliga-Erste wieder Tritt fassen. Zumal der Kollege Bernd Bechtel nicht sorgenfrei ist. Steffen Kochendörfer, René Schwall und Jonas Maisch schlagen sich mit muskulären Problemen, Knie- und Leisten-Beschwerden herum. Daniel Herm droht aus familiären Gründen auszufallen, Marcel Musiol hat es mit dem Magen, Hashem Alawneh war Anfang der Woche noch in Jordanien. Der Student wartet auf sein Visum. Für die Anfangs-Formation kommt der zehnmalige Torschütze eher nicht in Frage.
Die Physio-Therapeutinnen Ines Bechtel, Nichte und Patenkind des Trainers, und Noemi Szerp hatten alle Hände voll zu tun. Vorbereitungs-Spiele mussten abgesagt werden. Im letzten Test am Dienstag gab es einen bemerkenswerten 6:5-Sieg beim Verbandsligisten FC Zuzenhausen. Durch drei Tore von Herm und zwei von Lucas Hartmann sowie einem Treffer von Ahmed Ben Rehouma führte der Kreisligist bereits mit 6:2.
Derweil hofft man beim FC Rot, dass den weniger verheißungsvollen Probeläufen eine gelungene Premiere folgt. Gegen St.Leon (1:7), Bammental und die Freien Turner Kirchheim (jeweils 1:4) hagelte es deftige Niederlagen. Dabei hatte der Rangzweite fast schon das Verlieren verlernt. Durch zehn Siege in Folge kletterten die Schuppe-Schützlinge nach Stolperstart auf den zweiten Platz.
Dementsprechend groß ist der Respekt beim Spitzenreiter. "Jochen Schuppe hat mit kaum veränderter Mannschaft viel erreicht. Das spricht für die Arbeit des Kollegen", zieht Bechtel den Hut. Ein Augenmerk legt der frühere deutsche Jugendmeister vor allem auf starke Offensivkräfte wie Manuel Sailer (14 Saisontore) oder Marvin Jäger (6).
Die Ausgangs-Position ist klar. Wenn Nußloch gewinnt, sind bei dann zehn Punkten Vorsprung Meisterschaft und Landesliga-Aufstieg nur noch Formsache. Auch ein Unentschieden wäre ein großer Schritt Richtung Titelgewinn. Ein Sieg des Verfolgers kann Signal-Wirkung haben: Sieh mal an, der FV Nußloch ist doch nicht unschlagbar."
In der Winterpause gab es beim Spitzen-Duo keine Veränderungen. Das spricht für sich. Wer im Sommer gut geplant hat, muss im Winter nicht korrigieren. Sowohl Rot als auch Nußloch haben ihre erfolgreichen Trainer über die Saison hinaus gebunden. Der Roter Sportchef Stephan Endrich ist guten Mutes, auch weitgehend die Spieler zu halten. Bechtel meldet bei Tobias Keusch, Steffen Kochendörfer, René Schwall und Daniel Herm bereits Vollzug.
Die Bilanz zwischen den langjährigen Kreisligisten ist nahezu ausgeglichen. Es gab 15 Siege des FC Rot, 13 des FV Nußloch und zwölf Unentschieden. Das Hinspiel gewann der Tabellenführer mit 3:1.
Man kennt sich und man schätzt sich. Stephan Endrich und der zweite Vorsitzende des FV Nußloch Karl-Ludwig Jung arbeiten bei der SAP. "Wir haben Kontakt", sagt Endrich, "vielleicht rufe ich den Kollegen an. Es gibt sicher viel zu reden nach dem Spitzenspiel, man könnte das bei einem guten Glas Rotwein tun. Der Verlierer zahlt."
Aufmerksam wird man beim VfB Leimen Richtung Rot schauen. Der mehrmalige Vizemeister und Relegations-Teilnehmer will es wissen. "Der zweite Platz ist Pflicht", erklärt Jürgen Herbel, der mit Andreas Knödler für den sportlichen Bereich verantwortlich ist.
Der Rangvierte, dessen Spiel am Sonntag in Neckargemünd wegen mehrerer Covid-19- Fällen beim Gastgeber verlegt werden musste, hat aufgerüstet.
Aus Neuenheim kamen Valentin Starz, Lukas Körmös und Lukas Maximilian Gischke. Ali Al Masoodi wechselte vom FC Badenia St. Ilgen, Marcus Raad von den Freien Turnern Kirchheim, Ricardo Belfiore von der SG-SV Lobbach, Bastian Orth von der TSG Rheinau und Marc Höltkemeier von der SG Dielheim. "Damit sind wir für die Restrückrunde gut aufgestellt. Ich bin zuversichtlich", verbreitet Herbel Optimismus.
Sonntag, 12.45 Uhr: ASC Neuenheim II - SG-SV Lobbach; 15 Uhr: VfB Rauenberg - TSV Rettigheim, FC St. Ilgen - SpVgg Baiertal, FC Rot - FV Nußloch, FC Dossenheim - 1. FC Wiesloch, VfL Heiligkreuzsteinach - Eberbacher SC, SG Mauer - TSV Wieblingen, VfR Walldorf spielfrei.
RNZ vom 04.03.2022, Seite 26