Kreisliga Heidelberg
Saison 2021/22
Vorbericht zum 18. SpieltagASC II will Nachbar FC Dossenheim distanzieren!
Der ASC Neuenheim II war am letzten Wochenende spielfrei und ist gut gerüstet für das Kreisliga-Derby am Sonntag um 14.00 Uhr beim FC Dossenheim. Die Erinnerungen an das letzte Date mit dem Erzrivalen sind durchaus angenehm. Mit 3:0 schlug das Team von Trainer Frank Schüssler den FCD am 27.09.2020 ziemlich deutlich.
Felix Dipper am 27.09.2020 gegen den FC Dossenheim (Foto: Weisbrod)Doch nicht nur geografisch, auch in der Tabelle sind sich die beiden Mannschaften in dieser Kreisliga-Saison nahe. Der Tabellensechste ASC Neuenheim II und Verfolger FC Dossenheim - mit Topgunner Marvin Kaul (14 Tore) im Sturm - haben je 27 Punkte auf dem Konto. Könnte am Sonntag eine spannende, knappe Angelegenheit werden auf dem Dossenheimer Kunstrasenplatz!
Joseph Weisbrod
RNZ-Vorbericht
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Was haben die Labrador-Hündin Chloe, die Stute Cheyenne und Maitre Daniel Rebert mit dem VfB Leimen zu tun? Mehr als man meint. Sie haben indirekt Einfluss darauf genommen, dass Cheftrainer Andreas Stober mitten in der Saison seinen Rücktritt erklärt hat. Neuer Chef beim Kreisliga-Zweiten ist jetzt Volkan Cetinkaya.
"Ich trage Verantwortung und muss Vorbild sein. Halbe Sachen kommen für mich nicht in Frage", begründet die 60-jährige Trainer-Ikone die Entscheidung. Ausschlaggebend waren weniger Chloe und seine drei anderen Labrador-Hunde – die Stobers sind Züchter – und auch nicht die 17 Jahre alte Pferdedame, die von seiner Frau Sandra geritten wird.
Doch die Beförderung zum Studiendirektor hat zu erheblicher Mehrarbeit geführt. Ein Beispiel: Stober ermöglicht den Konditoren, die sich in der Johannes- Gutenberg-Schule auf die Meisterprüfung vorbereiten, von den Großen zu lernen. Wer einen Monsieur Rebert, der in seiner Patisserie in Wissembourg Törtchen zum Verlieben herstellt, nach Heidelberg holen will, muss sich anstrengen.
Schwer sei ihm die Entscheidung gefallen, gesteht der Ex-Coach. Doch er hinterlässt ein bestelltes Feld und übergibt das Amt, das er viereinhalb Jahre erfolgreich ausgeübt hat, an einen Freund.Volkan Cetinkaya war Stobers Spieler in St. Ilgen, Eppelheim und Leimen. Er steigt vom Co-Trainer zum Chef auf. Von einem "fließenden Übergang", spricht Andreas Knödler. Der Fußballchef: "Im Sommer wäre der Wechsel ohnehin erfolgt."
Mit Stober verliert die Kreisliga ihr Aushängeschild. Rund 300 Drittliga-Spiele bestritt der 1,87 Meter große Abwehrchef für Eppingen, Schwetzingen und den VfR Mannheim. Der Wechsel nach Schalke schien schon perfekt. Doch als der Bundesligist zeitgleich Nationalspieler Matthias Herget verpflichtete, verzichtete der Mühlbacher darauf, Profi zu werden und stellte den Lehrer-Beruf in den Vordergrund.
Als Trainer arbeitete Stober in Forst, Ziegelhausen, St. Ilgen, Eppelheim und Heiligkreuzsteinach, ehe er nach Leimen zurückkehrte, wo seine Trainer-Laufbahn begonnen hatte. Knödler bescheinigt dem Ex "gute Arbeit". Er wurde zweimal Vizemeister, gewann den Kreispokal. "Stobs ist klar und konsequent. Er ruht in sich. Man kann sich auf ihn verlassen", sagt der VfB-Fußballchef.
Ein neuer Trainer ist da, das Saisonziel bleibt. "Wir sind stark genug, den zweiten Platz zu verteidigen und in die Relegation zu gehen", glaubt Knödler,
Stober wird nicht von jetzt auf nachher von der Bildfläche verschwinden, doch am Sonntag in Rauenberg wird er nicht sein. Er sagt: "Ich will erst mal Abstand gewinnen." Doch "Stobs" wäre nicht "Stobs", ließe er sich nicht ein Hintertürchen offen. "Bis Sommer mache ich nichts, aber danach will ich eine Rückkehr nicht komplett ausschließen. Vielleicht ist es ja möglich, wenn die Vorgänge in der Schule eingespielt sind", hofft er.
Beim VfB Rauenberg will man nach dem 0:3 gegen Nußloch den zweiten Versuch starten, einem Aufstiegs-Anwärter ein Bein zu stellen. "Wir wollen dran bleiben", fordert Trainer Manuel Muth.
Überraschen würde es nicht, wenn Tabellenführer FV Nußloch seinen Zehn-Punkte- Vorsprung bis zur Winterpause ausbauen würde. Die Verfolger machen sich gegenseitig die Punkte streitig. Der VfB Leimen empfängt nach dem Spiel beim Vierten Rauenberg eine Woche später den Rangdritten FC Rot, Dossenheim und Neuenheim II auf Rang sieben und sechs stehen sich bereits am Sonntag im Bergstraßen-Duell gegenüber.
Den Herbstmeister erwartet in Mauer ein Gegner, der sich warm geschossen hat. Bessere Werbung als mit einem 6:1 gegen Wiesloch und einem 5:1 gegen Baiertal hätten die Jungs von Frank Elversberg nicht machen können.
Auch brisant: In den Spielen Neckargemünd - Walldorf und St. Ilgen - Wiesloch sind die letzten Vier unter sich. Regulär ist der Anpfiff bereits um 14 Uhr.
Sonntag, 14 Uhr: FC Dossenheim - ASC Neuenheim II, SpVgg Neckargemünd - VfR Walldorf, FC Badenia St. Ilgen - 1. FC Wiesloch, VfB Rauenberg - VfB Leimen, SG Viktoria Mauer - FV Nußloch, VfL Heiligkreuzsteinach - SpVgg Baiertal, Eberbacher SC - TSV Rettigheim; 14.30 Uhr: FC Rot - SG-SV Lobbach; TSV Wieblingen spielfrei
RNZ vom 26.11.2021, Seite 26