Kreisliga Heidelberg
Saison 2021/22
Vorbericht zum 13. Spieltag

Das siegreiche ASC-Kreisligateam am Samstag Favorit bei Viktoria Mauer!

Kann der Kreisliga-Vierte ASC Neuenheim II am Samstag in Mauer den Druck auf das Spitzentrio erhöhen?

Bereits am Samstag um 13.00 Uhr tritt der Kreisliga-Vierte ASC Neuenheim II (24 Punkte, 24:8 Tore), beim Elften SG Viktoria Mauer (11 Punkte, 19:28) Mit acht Siegen, davon die letzten fünf in Serie, und zwei Niederlagen fehlt der Mannschaft von Trainer Frank Schüssler nur ein Unentschieden in der schmucken Punktesammlung. Ob der ehrgeizige Coach mit einem Zähler in Mauer zufrieden wäre? Vorne haben die Anatomen im Schnitt 2,4 Treffer pro Spiel erzielt – und hinten steht mit nur acht Gegentoren vor dem grundcoolen 19jährigen Torhüter Leif Lichtenberger die am schwersten zu knackende Abwehr der Kreisliga.

Joseph Weisbrod

RNZ-Vorbericht

Daheim ist daheim

Das Konzept des VfR Walldorf wird immer beliebter – Verfolger-Duelle in Leimen und Dossenheim

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Frei nach Goethe sagt der Volksmund: Warum denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Daran halten sich die wenigsten Profiklubs – zum Beispiel ist im 26-köpfigen Aufgebot des SV Sandhausen mit dem Ziegelhäuser Rick Wulle nur ein Kurpfälzer – aber auch bei den Amateuren ist im Trikot häufig nicht drin, was drauf steht.

Das ändert sich gerade. Mehr und mehr kleine Vereine setzen auf Spieler, die ohne Navi zum Sportplatz finden, weil sie im Ort groß geworden sind. Der VfR Walldorf gehört dazu "Wir haben zwei Ziele", sagt der erste Vorsitzende Bernd Mayer (Foto: privat), "wir wollen nicht aus der Kreisliga absteigen und unsere Mannschaft soll weitgehend aus Walldorfern bestehen." Dabei ist man dem Idealzustand schon recht nahe gekommen. Beim 2:2 in Eberbach bestand die Startelf bis auf zwei Ausnahmen aus Einheimischen.

Die Vorteile liegen auf der Hand. "Spieler aus dem Ort identifizieren sich mehr mit dem Verein und wechseln nicht wegen 2.50 Euro", glaubt Mayer. Im besten Fall beteiligen sie sich sogar an der Vereinsarbeit. So übernahm Tim Müller das Amt des Beisitzers. Das Kerngeschäft des 29-jährigen Angreifers ist allerdings das Toreschießen. 17 waren es in der Saison 18/19. Drei bis jetzt, weil der Angreifer wegen einer gebrochenen Hand nur in sieben Spielen mitmachen konnte.

Verletzungspech – auch Mittelfeldspieler Stefan Seiler fiel wegen Knieproblemen zeitweise aus – habe zum bisher unbefriedigenden Abschneiden des VfR Walldorf beigetragen, meint der 55-jährige Präsident. Nach dem Auftakterfolg gegen Lobbach warten die Walldorfer seit acht Spielen auf einen Sieg. Beim jüngsten Unentschieden in Eberbach war eine Aufwärtstendenz erkennbar. Mayer, der als Ingenieur daran arbeitet, dass Autos autonom fahren und der in seiner aktiven Zeit für den FC Walldorf in der Verbandsliga spielte, ist zuversichtlich: "Unser Lazarett lichtet sich. Zudem kommen jetzt die Gegner, mit denen wir auf Augenhöhe sind." Keine Zweifel gibt es am Trainer. Erkan Aydogmus habe das Wohl des gesamten, 370 Mitglieder zählenden Vereins im Auge.

Hinter den Erwartungen ist auch der VfL Heiligkreuzsteinach geblieben, der am Sonntag zu Gast beim Tabellen-Drittletzten ist. Auch Oliver Mahrt beklagt Ausfälle. Die Odenwälder lassen die Konstanz vermissen, vor allem auswärts ist mit "Heilig" nicht viel anzufangen. Nur aus Dossenheim brachte man einen Punkt mit.

Einig sind sich Mayer und Mahrt darin, dass der Kampf um den Klassenerhalt Spannung verspricht. Der Vorsitzende und der Trainer glauben: "Ab dem Rangelften Mauer sollte sich keiner sicher fühlen."

In der Dreiklassen-Gesellschaft bilden Wieblingen, Lobbach und Eberbach das schmale Mittelfeld, ab dem FC Dossenheim auf Rang sieben können sich sechs Mannschaften Hoffnungen auf den Relegationsrang machen.

Allen voran der TSV Rettigheim, für den die Wochen der Wahrheit beginnen. Am Sonntag muss die Hahnenberg-Elf zum VfB Leimen, eine Woche später kommt Spitzenreiter FV Nußloch. Das Aus im Pokal-Halbfinale gegen Rot nach Elfmeterschießen und das magere 1:0 gegen Schlusslicht 1. FC Wiesloch wertet Timo Kretz nicht als Ausdruck einer Leistungsdelle. "Hinter der Mannschaft liegen anstrengende Wochen, die mit Bravour gemeistert wurden", sagt der Abteilungsleiter, "keiner kann in jedem Spiel Hurra-Fußball erwarten."

Ganz und gar nicht zufrieden ist Jürgen Herbel. Durch das 1:5 gegen Nußloch und das 2:2 in Baiertal ging es für den VfB Leimen erst mal runter auf den fünften Platz. "Wenn wir oben mitspielen wollen – und dazu sollte unsere Mannschaft in der Lage sein –, dürfen wir wie zum Beispiel in Baiertal keine Punkte liegen lassen", erklärt der Sportliche Leiter des VfB Leimen. Ebenfalls im Range eines Verfolger-Derbys: Das Spiel zwischen den Tabellen-Nachbarn FC Dossenheim und VfB Rauenberg. Alle Begegnungen am Sonntag beginnen wieder eine halbe Stunde früher, um 14.30 Uhr.

Samstag, 13 Uhr: SG Viktoria Mauer - ASC Neuenheim II; Sonntag, 14.30 Uhr: FC Dossenheim - VfB Rauenberg, FV Nußloch - SpVgg Baiertal, VfB Leimen - TSV Rettigheim, 1. FC Wiesloch - TSV Wieblingen, SG-SV Lobbach - Eberbacher SC, VfR Walldorf - VfL Heiligkreuzsteinach. FC Rot spielfrei.

RNZ vom 22.10.2021, Seite 25