Kreisliga Heidelberg
Saison 2021/22
Vorbericht zum 11. SpieltagDer ASC Neuenheim II strebt gegen den Eberbacher SC den vierten Sieg in Folge an!
Abwehrstarker ASC Neuenheim II empfängt offensivstarken Eberbacher SC!
18 Punkte, sechs Siege und zwei Niederlagen hat der ASC Neuenheim II auf dem Kreisliga-Konto. Nach dem ungefährdeten 3:1-Derbyerfolg beim TSV 1887 Wieblingen will die gefestigte Mannschaft von Trainer Frank Schüssler am Sonntag ab 12.45 Uhr den vierten Sieg in Folge einfahren.
Doch der ASC ist gewarnt: Der Tabellenachte Eberbacher SC erkämpfte am letzten Sonntag ein 1:1 beim FC Dossenheim, hat 14 Punkte und mit 23 Toren sechs mehr erzielt als der Tabellensechste ASC Neuenheim (17). Dafür verfügt die junge Schüssler-Crew beim TSV standen sechs U 21er in der Startelf über die mit Abstand beste Abwehr der Kreisliga. Der 19 Jahre junge ASC-Torwart Leif Lichtenberger musste in acht Begegnungen nur sechs Mal hinter sich greifen.
Joseph Weisbrod
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Das ist wenigstens ein bisschen als ob zwischen Dortmund und Schalke die Deutsche Meisterschaft entschieden würde. Oder es im Derby zwischen Waldhof und dem VfR um die endgültige Vorherrschaft in Mannheimer Fußball ginge. "Leimen gegen Nußloch ist d a s Derby", sagt Walter Stamm. Wenn einer Bescheid weiß, dann ist es der 66-jährige Leimener, der 37 Jahre das Ordnungsamt leitete und dem VfB Leimen schon mit 22 als Schriftführer diente. Vor gut einem Jahr ist Stamm als Erster Vorsitzender zurückgekehrt, um seinen Verein in ruhigeres Fahrwasser zu führen.
Stamms Stärke ist, sich nicht in den Vordergrund zu drängen, sondern Kompetenzen zu delegieren. Das klappt hervorragend. "Jürgen Herbel und Andreas Knödler haben einen Kader mit vielen jungen und einheimischen Spielern zusammengestellt", lobt der Präsident die Sportlichen Leiter. Cheftrainer Andreas Stober macht mit Freund und Co-Trainer Volkan Cetinkaya das Beste daraus.
Der VfB Leimen, in den letzten Jahren zweimal Vizemeister, ist gut in die Runde gestartet. Neben sieben Siegen gab es ein 1:1 in Dossenheim und nach einer 3:1-Führung eine 3:4-Niederlage gegen Lobbach. "Ich hoffe, dass die Jungs aus diesem Spiel die Lehren ziehen, sonst werde ich stinkig", sagt Stober. Wie es sich für einen Studiendirektor geziemt, muss man auch manchmal streng sein.
Der Tabellendritte kann mit einem Heimsieg am Sonntag den Rückstand auf Spitzenreiter Nußloch auf drei Punkte verkürzen. Knödler glaubt nicht, dass dem Verfolger die Daumen gedrückt werden. "Ich denke, es ist umgekehrt", vermutet der 38-jährige Syndikus bei Freudenberg, "Rettigheim, Dossenheim, Neuenheim, Rot und Rauenberg spekulieren auf den zweiten Platz. Für die ist nicht der FV Nußloch, sondern der VfB Leimen die Konkurrenz."
Auf die Frage, ob am Sonntag eine Vorentscheidung fallen wird, schmunzelt Stober. "Die Vorentscheidung ist vor der Runde gefallen, als der FV Nußloch seine Ausnahme-Mannschaft vorgestellt hat", meint der Trainer. Knödler bekräftigt: "Wenn ich an Spieler wie Tobias Keusch oder Renι Schwall denke, die gehören nicht in die Kreisliga. Nußloch hat eine Landesliga-Mannschaft."
Stephan Anweiler und Steffen Petri, mit denen Knödler freundschaftlich verbunden ist, verstehen zu viel vom Fußball, um zu widersprechen. Die Verantwortlichen in Nußloch machen einiges richtig. Trainer Bernd Bechtel ist ein Glücksgriff. Mit sieben stand der 52-jährige Disponent zum ersten Mal auf dem Fußballplatz in Leimen, wo er bis 13 zu Hause war. Beim Derby-Gegner feierte Bechtel auch seine ersten Erfolge als Trainer. Den VfB Leimen II führte er aus der Kreisklasse C in die Bezirksliga. Sein Chef damals: Andreas Stober, der die Verbandsliga- Mannschaft trainierte.
Bechtels eigene Karriere war schon mit Anfang zwanzig zu Ende. "Ich werde nie den Gründonnerstag vergessen, an dem ich in einem Bezirksliga-Spiel zwischen Nußloch und Rot im Rasen hängen blieb. Das Kreuzband war kaputt, das Knie entzündete sich nach der Operation, es folgten zwei weitere Eingriffe und ein monatelanger Aufenthalt in der Klinik.
Früh wurde Bechtel Trainer. Sein größter Erfolg war die Deutsche Jugendmeisterschaft im Hallenfußball mit dem SV Sandhausen. Fehlen wird am Sonntag Norman Donath, der wegen muskulärer Probleme noch zwei bis drei Wochen pausieren muss. Stober muss vermutlich Philip Onos, Daniel Reinmuth und Mirko Herbel ersetzen.
Auf bis zu 200 Zuschauer hofft Walter Stamm. Beide setzen auf Sieg. Nußloch, um den neben Rettigheim schärfsten Verfolger zu distanzieren, Leimen, um die Spannung im Meisterschaftskampf zu erhalten. Knödler macht Mut: "Die Nußlocher bügeln daheim alles weg, aber ihre Auswärtsspiele haben sie jeweils nur mit einem Tor Unterschied gewonnen."
Sonntag, 12.45 Uhr: ASC Neuenheim II - Eberbacher SC; 15 Uhr: VfB Leimen - FV Nußloch, FC Dossenheim - VfL Heiligkreuzsteinach, SpVgg Neckargemünd - SG Viktoria Mauer, FC Rot - VfB Rauenberg, 1. FC Wiesloch - SpVgg Baiertal, SG-SV Lobbach - TSV Rettigheim, VfR Walldorf - TSV Wieblingen; FC Badenia St. Ilgen spielfrei.
RNZ vom 08.10.2021, Seite 26