Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
4 Karten für Neuenheim
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Neuenheim begann im Angriff mit dem Ex-Walldorfer Marcus Meyer und Co-Trainer Marcel Hofbauer, den man sich eher als fütternden Zehner hinter den Spitzen vorstellt. In der Anfangsphase vergaben beide Teams je zwei lukrative Führungschancen. Nach 20 Minuten parierte ASC-Zerberus Dominik Sandritter einen knallharten Schrägschuss von Dennis Gerber. Fünf Minuten später verarbeitete VfB-Torjäger Hannes Heist nach einem Neuenheimer Ballverlust einen Pass von Riccardo Hickel, umkurvte Torwart Dominik Sandritter und schob zur leistungsgerechten St. Leoner Halbzeit-Führung ein (25.).
Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff des tadellosen, 18 Jahre jungen Schiedsrichters Simon Schönthaler (TuS Ellmendingen) erhöhte der effiziente Riccardo Hickel auf 2:0, als er nach einem Steilpass von Erik Willim dem allein gelassenen ASC-Keeper Dominik Sandritter mit seinem filigranen Heber keine Fangchance ließ (46.). Weitere 60 Sekunden danach hätte der VfB durch Dennis Gerber den schwarzgelben Sack fast schon zumachen müssen. Doch dann erwachte die Mannschaft von Trainer Alex Stiehl aus dem Fünf-Minuten-Koma nach der Pause und zeigte eine beeindruckende Reaktion auf den klaren Rückstand.
Neuenheim hatte nun seine stärkste Phase. Der in den Strafraum vorgepreschte Abwehrchef Dominik Räder hatte den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber knapp an VfB-Torwart Lukas Jochim (71.). Der inzwischen verdiente Gleichstand gelang sieben Minuten später David Kiefer. Der ASC-Kapitän verwandelte einen an Patrick Schleich verschuldeten Foulelfmeter mit traumwandlerischer Sicherheit zum 2:2-Ausgleich (77.) - siehe Videopost auf ASC Facebook.
Bei allem Respekt vor dem Flüchtlings-Rettungsschiff "Open Arms": Eine Fußball-Abwehr sollte doch eher geschlossen sein. Anstatt hinten den kürzlich verstorbenen Trainer-Globetrotter Gutendorf und dessen "Riegel-Rudi" zu ehren, wollte Neuenheim nun wohl zuviel und riskierte die schnörkellosen Tempogegenstöße des roten VfB-Ferrari von Trainer Benjamin Schneider. Einen Kopfball konnte ASC-Torwart Dominik Sandritter gerade noch aus dem Winkel angeln (85.). Doch nach dem Killerpass von Mauritz Wicker und dem Querpass des eingewechselten Fabian Rausch war auch Neuenheims Bester machtlos. Hannes Heist staubte locker mit seinem zweiten Treffer zum für den VfB nicht unglücklichen 3:2-Endstand ab (87.).
CIAO, so der Titel des eingangs erwähnten neuen WANDA-Albums, gilt nun auch für die Neuenheimer Ambitionen, oben mitspielen zu wollen. Im Gegenteil: Der ASC steckt mit sechs Pünktchen aus sieben Spielen auf dem drittletzten Tabellenplatz der Landesliga Rhein-Neckar bereits im S.O.S-Notmodus.
Jetzt kann die Devise wie bei der ermutigenden Aufholjagd in St. Leon nur heißen: Immer wieder aufstehen!. Und zwar am besten im nächsten Heimspiel am Samstag um 16.00 Uhr gegen den Tabellenachten (12 Punkte) und Verbandsliga-Absteiger SV 98 Schwetzingen.
Joseph Weisbrod
VfB St. Leon: Lukas Jochim, Jonas Spintig, Kevin Oechsler, Erik Willim, Steven Durst, Dennis Gerber, Tobias Longo (70. Torben Fuchs), Nicolas Hahn (71. Fabian Rausch), Mauritz Wicker (87. Patrick Vogelbacher), Riccardo Hickel (70. Maximilian Steeb), Hannes Heist - Trainer: Benjamin Schneider
ASC Neuenheim: Dominik Sandritter, Lucas Ring, Steffen Rittmeier, Dominik Räder, Fabian Springer (46. Medin Dokara), David Kiefer, Oliver Kubis (70. Stefan Berger), Marcel Hofbauer (77. Christoph Kazmaier), Soh Kushida, Alexander Kerber, Marcus Meyer (70. Patrick Schleich) - Trainer: Alexander Stiehl
Schiedsrichter: Simon Schönthaler