Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2019/20, 20. Spieltag

Vorbericht zum 20. Spieltag

Sonntag 01.03.2020, 15:00 Uhr
ASC Neuenheim - FT Kirchheim 1:1 (1:1)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Dominik Sandritter
  2. Medin Dokara
  3. Steffen Rittmeier
  4. Dominik Räder
  5. Alexander Kerber (63. Christoph Kazmaier)
  6. David Piazolo
  7. Stefan Berger
  8. Marcel Hofbauer (87. Lucas Ring)
  9. Soh Kushida (70. David Kiefer)
  10. Marcus Meyer
  11. Oliver Kubis

  12. David Kiefer
  13. Matthias Klauditz
  14. Christoph Kazmaier
  15. Vincenzo Terrazzino
  16. Lucas Ring
  17. Mert Yavuz (TW)
Tore
  • 1:0 26.Min Marcus Meyer, Foulelfmeter an Stefan Berger
  • 1:1 45.Min Sergej Bender, Foulelfmeter

2 Karten für Neuenheim

  • 85.Min Gelb für Medin Dokara
  • 90.Min Gelb für David Kiefer

Holpriger Neustart

ASC Neuenheim kommt im Stadtderby gegen couragierte FT Kirchheim nicht über ein 1:1 hinaus!

Viel Alarmismus, wenig akute Torgefahr. Die Sperrzonen waren im Heidelberger Derby gut abgeriegelt. Kein Wunder also, dass beide Treffer durch den erfolgreichsten aller Standards fielen. Nach 26 Minuten konsequenter Kirchheimer Abwehrarbeit wurde ASC-Stürmer Stefan Berger (Fotos: vaf/Gerold) in der Roten Zone unsanft zu Fall gebracht.

"Mister Penalty" Marcus Meyer ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und verwertete den fälligen Strafstoß unhaltbar für FT-Keeper Noman Khan - siehe Videopost. Somit hat "MM Goal" Marcus Meyer bereits in 18 Spielen schon 15 Tore auf dem Konto, davon acht per Elfmeter. ASC-Torwart Dominik Sandritter verhinderte in einer eher zähflüssigen Partie den Ausgleich, als er einen kapitalen Schuss von FT-Kapitän Sergej Bender parieren konnte.

Andererseits konnte sein weit vor dem Kasten stehender Gegenüber eine Bogenlampe von Stefan Berger gerade noch über die Latte lenken (32.). Als FT-Angreifer Ali Al Masoudi frei vor der Neuenheimer Hütte am Pfosten vorbei schoss (44.), schien der ASC die knappe Führung bis in die Kabine behaupten zu können. Doch nach einem Einsteiger von ASC-Kapitän Dominik Räder, der ansonsten eine makellose Leistung bot, war es erneut FT-Führungskraft Sergej Bender, der mit seinem abgezockt verwandelten Elfmeter den Ausgleich besorgte (45.).

Das Endergebnis steht schon in der Halbzeitpause fest!

Kurz nach dem Wiederanpfiff des überzeugenden Schiedsrichters Armin Senger aus Pforzheim hätte der Gastgeber erneut vorlegen können, ja müssen. Nach dem Temposolo von Stefan Berger zogen Marcus Meyer und Alex Kerber ab, ehe der in die Mitte gesprintete Stefan Berger am glänzend reagierenden Noman Khan scheiterte, der den verletzten FT-Stammkeeper Benjamin Bähr bestens vertrat (47.).


Freistoss von Stefan Berger
(Foto: vaf/Gerold)

Auch die Einwechslung von Mittelstürmer Christoph Kazmaier (63.) und Stammkapitän David Kiefer (70.) konnte die Neuenheimer Dominanz und offensive Durchschlagskraft nicht entscheidend erhöhen. Unkonzentrierte Pässe, leichtfertige Ballverluste und mangelndes Tempo spielten den disziplinierten Gästen in die Karten.

Da das robuste Team des neuen FT-Trainers Felix John mit mehr Leidenschaft und Biss zu Werke ging, schien das labile Derby-Pendel aufgrund der seltenen, aber klareren Chancen in der Schlussphase sogar für die Freien Turner auszuschlagen. Bezeichnenderweise avancierte ASC-Torwart Dominik Sandritter u. a. mit seinen kühnen Rettungstaten in der 68. und 80. Minute zum besten Neuenheimer Spieler.

Am nächsten Wochenende spielfrei, danach zum neuen Spitzenreiter FC Bammental!

Letztlich geht die Punkteteilung in dem nicht gerade vor Spielfreude und Highlights sprühenden Stadtderby in Ordnung. Während die "Freien Turner" sich mit 18 Punkten um einen Rang auf den drittletzten Tabellenplatz 15 verbessern, verpasste der ASC Neuenheim die günstige Gelegenheit, vom achten auf den sechsten Platz vorzurücken.

Am nächsten Wochenende ist das Team von ASC-Trainer Alex Stiehl spielfrei und hat nach der hoffentlich schöpferischen Pause am Samstag, dem 15. März, die Herkulesaufgabe beim neuen Tabellenführer FC Victoria Bammental vor der Brust.


Soh Kushida mit Freundin
(Foto: Joseph Weisbrod)

Dann aber leider ohne seine zuverlässige Nummer 18: Mittelfeld-Dauerbrenner Soh Kushida hat gegen Kirchheim in seinem letzten Spiel für den ASC Neuenheim wie immer sein Bestes gegeben. Soh Kushida wechselt beruflich zunächst nach Straßburg und kehrt danach in seine japanische Heimat zurück.

Der 28jährige Chemiker hat seit der Saison 2016/17 für den ASC Neuenheim ein riesiges Pensum im Mittelfeld geleistet und sich auch menschlich-charakterlich als Gewinn für seine Mannschaft erwiesen. Danke, lieber Soh, und viel Glück!

Bilder

Joseph Weisbrod

RNZ-Bericht

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen – ist auch das Motto der Freien Turner. Mit dem 1:1, dem dritten Unentschieden in den letzten vier Spielen, verbesserten sich die Kirchheimer immerhin auf den drittletzten Platz. Der neue Trainer, nach Björn Weber und Martin Dufke der dritte in dieser Saison, feierte einen halbwegs gelungenen Einstand. Felix John hat einen bekannten Vater. Peter Podkalicki, der im Dezember 2017 mit 64 Jahren zu früh verstarb, war einer der besten Torjäger der Region. Sein 27-jähriger Sohn war Co-Trainer der zweiten Mannschaft und trifft, wenn man Jan Horak glauben darf, den richtigen Ton. "Felix ist beliebt in der Mannschaft", sagt der 25-jährige Innenverteidiger, der gestern in Neuenheim zuschauen musste. Er hat sich zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit den Arm gebrochen, will aber zum Saison-Endspurt wieder fit sind.


(Foto: vaf/Gerold)

Bereits fürs nächste, spätestens übernächste Spiel ist das Comeback von Benjamin Bähr geplant. Der Torwart mit der großen Ausstrahlung und dem rötlichen Rauschebart, zog sich bei der Arbeit einen Nabelbruch zu. Ex-Trainer Martin Dufke macht Bähr und Kollegen Mut: "Die Mannschaft hat zu viel Qualität, um abzusteigen. Ich bin zuversichtlich."

Uli Brechts Versprechen

Nicht glücklich war Neuenheims Medienchef Joseph Weisbrod. Beim letzten Spiel des Japaners Soh Kushida – der Chemiker geht nach Straßburg – und dem ersten Startelf-Einsatz von David "Pizza" Piazolo (bisher zweite Mannschaft) lief nicht viel zusammen bei den Anatomen. Um so größer ist die Vorfreude auf den Pokal-Hit gegen den SV Waldhof am Mittwoch, 8. April, um 19 Uhr.

Der ASC Neuenheim will eine Zusatz-Tribüne mit tausend Plätzen errichten und rechnet gegen den Drittligisten mit einem Rekordbesuch von 1500 Zuschauern. Auch der künftige Trainer Uli Brecht macht Appetit: "Nächste Runde wollen wir um den Aufstieg mitspielen."

Zuvor will Amtsinhaber und Aufstiegs-Coach Alexander Stiehl die stetige Aufwärtsentwicklung in seiner sechsjährigen Ära mit Rang vier krönen. Die Tore gestern Nachmittag fielen durch von Marcus Meyer (28.) und Sergej Bender (44.) verwandelte Foulelfmeter. Schon zur Pause stand das Endresultat fest.

ASC Neuenheim: Dominik Sandritter, Steffen Rittmeier, Medin Dokara, Dominik Räder, David Piazolo, Oliver Kubis, Marcel Hofbauer (87. Lucas Ring), Alexander Kerber (63. Christoph Kazmaier), Soh Kushida (70. David Kiefer), Marcus Meyer, Stefan Berger - Trainer: Alexander Stiehl

FT Kirchheim: Noman Khan, Philipp Fischer, Marc Riedel (63. Tyrese Dia), Emre Güner, Mahmut Cosgun, Sergen Sertdemir, Ali Al Masoodi, Sergej Bender, Marcus Raad (73. Sadeq Nashbir), Maurice Krämer (90. Riccardo Cerasa), Ümit Ünlü (69. Bilal Abdulrahman) - Trainer: Felix John

Schiedsrichter: Armin Senger (Pforzheim)

Spieltag und Tabelle