Auch das Kreisligateam hatte mit zwei Siegen und zehn geschossenen Toren in den letzten beiden Spielen häufig Grund zum Abklatschen wie Stürmer Ralf Berger und Mittelfeldmotor Maximilian "Kuba" Kuberczyk. Am Sonntag um 12.45 Uhr steigt der Derby-Kracher gegen den Erzrivalen FC Dossenheim. Der FCD (Platz 9, 10 Punkte) möchte die böse 1:4-Heimschlappe gegen SpVgg Baiertal unbedingt ausbügeln und dem Tabellensechsten ASC Neuenheim II (12 Punkte) auf die Pelle rücken. Trainer Frank Schüssler und sein Team werden alles versuchen, um mit einem weiteren Dreier den Aufwärtstrend fortzusetzen.Kreisliga Heidelberg
Saison 2019/20
Vorbericht zum 10. SpieltagGoldener Oktober-Sonntag für ASC II?
Neuenheim II gegen Erzrivalen FC Dossenheim weiter auf Erfolgskurs?
Gelingt Neuenheim II gegen FC Dossenheim der dritte Kreisliga-Sieg in Folge?
Joseph Weisbrod
"This ist Hahnenberg"
Vor dem Spitzenspiel der Fußball-Kreisliga gegen die SG Horrenberg erklärt Heiko Rosenfelder die Magie der Rettigheimer Heimspielstätte
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Auf 170 Meter schätzt der Rettigheimer Fußball-Chef Timo Kretz den Hahnenberg. Eine sanfte Erhebung im Kraichgau. Doch einer der höchsten Fußballberge der Region. Seit August letzten Jahres – damals gewann der FV Nußloch II mit 4:3 – hat kein Gegner mehr den Hahnenberg bezwingen können.
Es folgten bis heute zwei Unentschieden und 16 Siege. Besonders seiner Heimstärke hat der TSV Rettigheim den sensationell guten zweiten Platz in der Fußball-Kreisliga Heidelberg zu verdanken. Am Hahnenberg gab es in dieser Saison noch nichts zu holen. In vier Spielen feierte der Aufsteiger vier Siege.
Heiko Rosenfelder pflegt den Mythos. "Ich sage den Jungs, dass sie stolz sein können, auf dem Hahnenberg spielen zu dürfen", erklärt der Trainer. Gerade jetzt, da es kälter und nasser wird, ist der Platz tief und schwer. Der Wald drum herum vermittelt Enge. Stadion-Atmosphäre. "Das ist ein Vorteil, den wir häufig nutzen können", weiß Rosenfelder vor dem Spitzenspiel am Samstag (16.30 Uhr) gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer SG Horrenberg.
Der 55-jährige Informatiker am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg schmunzelt: "In Liverpool heißt es: This is Anfield. Wir in Rettigheim sagen: This is Hahnenberg."
Selbstverständlich sei der Spitzenreiter Favorit, betonen Kretz und Rosenfelder. Beim Neuling hält man den Ball flach. "Bevor wir nicht 40 Punkte haben, bleiben wir bei unserem Saisonziel und das ist der Klassenerhalt", stellt Timo Kretz fest. Natürlich sei es erfreulich, wie schnell und gut sich die junge Mannschaft entwickelt habe. Spieler wie Felix Birkelbach, Yannic David, Morten Menges, Marvin Wörns und die Angreifer Lennart Burkard und Jonas Rehn, die noch keine 20 sind, aber zusammen schon zwölf Tore erzielt haben. Anführer der Teenie-Group sind Kapitän Dominik Marsch und sein Stellvertreter Adrian Kretz, der Bruder des Abteilungsleiters, und nicht zuletzt auch Krystian Kubiczek – mit 36 ein ganz Erfahrener.
Die Mischung stimmt. Der Trainer ist ein Glücksgriff. Im vierten Jahr ist Rosenfelder jetzt. Fünf Minuten hätten in der Vergangenheit die Gespräche über die Vertrags-Verlängerung gedauert, betont Timo Kretz. Viel spricht dafür, dass es auch diesmal so sein wird.
Während die Gastgeber mit voller Kapelle antreten können, fehlt beim Tabellenführer weiterhin Urlauber Dennis Gebhardt. Für Dennis Schindler käme nach seinem Kreuzbandriss ein Einsatz zu früh, fürchtet Trainer Thomas "Ede" Rothenberger. Mit der gleichen Verletzung fällt sein Sohn André noch ein Weilchen aus. Der Horrenberger Vorsitzende Andreas Rensch hat deshalb für die Winterpause Verstärkungen in Aussicht gestellt. Die erste ist schon da. Der Neue ist ein alter. Steffen Kritter feierte beim 8:1 gegen Wieblingen II eine Comeback. Mit mittlerweile 48.
Gut sei das Verhältnis zwischen den Vereinen, versichern Rensch und Kretz. Im Nachwuchsbereich gibt es eine Kooperation. Früher war wohl die Rivalität größer, doch die letzten Derbys fanden in der Saison 2012/13 statt. Horrenberg gewann mit 4:1 und 1:0. Rettigheim stieg ab.
"Wir sind gut drauf, wir wollen gewinnen", sagt Andreas Rensch. Der 48-jährige Bankkaufmann ist sicher: "Ein Sieg wäre ein großer Schritt Richtung Herbstmeisterschaft." Doch der Trainer warnt: "Das wird eine heiße Nummer. Wer den FC Rot mit 6:3 weg ballert und im Pokal-Halbfinale steht, der ist nicht zu unterschätzen."
Gut denkbar, dass die beiden derzeit besten Mannschaften der Heidelberger Kreisliga im nächsten Frühjahr im Finale erneut aufeinander treffen werden. Am Mittwoch in einer Woche sind die Reserven der Freien Turner Kirchheim (gegen Horrenberg) und des FC Dossenheim (gegen Rettigheim) die Gastgeber in der Vorschlussrunde.
Samstag 12.10.2019 16:30 Uhr TSV Rettigheim - SG Horrenberg Samstag 12.10.2019 18:00 Uhr SpVgg Baiertal - Eberbacher SC Sonntag 13.10.2019 12:45 Uhr ASC Neuenheim II - FC Dossenheim Sonntag 13.10.2019 15:00 Uhr FC Rot - SpVgg Neckargemünd VfR Walldorf - VfB Leimen SG-SV Lobbach - VFL Heiligkreuzsteinach FV Nußloch - TSV Wieblingen II 1. FC Wiesloch spielfreiRhein-Neckar Zeitung, Heidelberger Nachrichten, Freitag, 11. Oktober 2019 Seite 25