Viele Chancen, kaum Tore
Der 2:1-Pokalsieg bei Türkspor Mosbach war hart erkämpft - Respekt vor Neuenheim
Mannheim. (rodi) Mit dem berühmten blauen Auge davongekommen ist der SV Waldhof im Pokalspiel bei Türkspor Mosbach. Beim 2:1-Erfolg des Drittligisten beim Landesligisten hat sich das neuformierte Team des SVW nicht mit Ruhm bekleckert. Trainer Patrick Glöckner wirkte äußerlich gefasst als der Schiedsrichter abgepfiffen hatte, doch innen drin dürfte es anders ausgesehen haben.
Glöckner konnte kaum fassen, welch hochkarätige Chancen seine Elf liegengelassen hatte. "Man appelliert auch immer an die Einstellung, aber gegen unterklassige Gegner fehlen im Unterbewusstsein dann vielleicht doch 10 Prozent bei manchen Spielern", mutmaßte er.
Die fairen Türkspor-Akteure setzten von Anfang an Kampf und Einsatz dagegen und ließen sich auch vom frühen Rückstand durch den Treffer von Arianit Ferati (3.) nicht aus der Ruhe bringen. Rote T-Shirts mit der Aufschrift "Pokalfight. Ich war dabei" verschenkten die Gastgeber an die Zuschauer.
Keiner hatte aber im Ernst daran geglaubt, dass man eine Chance gegen den "großen" SV Waldhof hätte. Schon gar nicht, als der SVW nach einer halben Stunde auf 2:0 durch Dominik Martinovic erhöhte. Doch mehr ging nicht für den SVW in Sachen Toreschießen. Kapitän Marco Schuster verwertete seine Großchance genauso wenig wie Mohamed Gouaida oder auch Jesper Verlaat, um nur drei Beispiele zu nennen. Stattdessen erzielte Memes Ünsal das 1:2 (61.) gegen den SVW, der ohne seine jüngsten Neuzugänge Hamza Saghiri und Marcel Costly antrat. "Läuferisch sind sie auf einem guten Stand, aber nach so kurzer Zeit fehlt ihnen noch die Bindung. Wir haben bis zum Pokalhalbfinale am Samstag gegen ASC Neuenheim noch drei Trainingseinheiten und ich nehme an, dass sie da in der Aufstellung auftauchen", blickte Glöckner voraus.
Der Haken: Beide sind eher in der Defensive zuhause, Costly auf der rechten Abwehrseite und Saghiri im Mittelfeld auf der Sechs. So wird Glöckner darauf hoffen müssen, dass es beim Torabschluss seiner Angreifer besser funktioniert, schließlich geht es um den Einzug ins Endspiel eine Woche darauf im Sinsheimer Dietmar-Hopp-Stadion. "Neuenheim ist ein starker Gegner. Wir haben sie zweimal beobachtet", verrät Glöckner.
RNZ vom 13.08.2020, Seite 24