Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
2 Karten für Neuenheim
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Doch die 13. Partie wurde zur Unglückszahl. In der Nachspielzeit ließen sich die nach der Pause überlegen auftretenden Heidelberger naiv auskontern und zwei Umschalttore zum 4:6-Endstand hinnehmen. Trotz dieser schwer verdaulichen Enttäuschung, mit der sich das nie aufgebende ASC-Team um den verdienten Lohn seiner beeindruckenden Leistung vor allem im zweiten Durchgang brachte, bleibt Neuenheim Tabellenfünfter.
Kaum hatte der stets die Klarsicht und Kontrolle wahrende Schiedsrichter Niklas Hetzel die obsessive Fußballparty angepfiffen, klingelte es schon im Neckarauer Kasten. Ugur Beyazal nutzte einen Blackout der Weißen in der 2. Minute zum 0 :1 für die Gäste. Nach einer Rechtsflanke stand Stephan Abel im Strafraum völlig blank und jagte den Ball zum unverzüglichen Ausgleich in den Winkel (6.).
Die Mannschaft von Vfl-Trainer Feytullah Genc herrschte nun auf der eigenen Anlage und brachte die hoch stehende ASC-Abwehr mit langen, vertikalen Schlägen in Verlegenheit. Der sonst so treffsichere Neuner Lorenz Held scheiterte in der 20. Minute allein vor ASC-Torwart Dominik Sandritter an dessen Blitzreaktion.
Zehn Minuten später musste der Spiderman im ASC-Tor erst gar nicht eingreifen, weil VfL-Alleinikow Lorenz Held die Kugel hoch in den Fangzaun ballerte (30.). Die dickste ASC-Ausgleichschance hatte Turbolader Stefan Berger auf dem Fuß, als er eine Kopfball-Vorlage von Kreativchef Boris Gatzky am Fünfmeter-Raum nicht über die Linie bugsieren konnte (40.).
Dass diese Landesliga-Begegnung kein romantischer Rosamunde-Pilcher-Film, sondern ein dramatischer Netflix-Thriller wurde, zeigte die zweite Halbzeit. Nach einem Pass von Stefan Berger bediente der immer stärker werdende Mittelfeldstratege David Kiefer den an der anderen Strafraumgrenze lauernden Ugur Beyazal. Der Ex-Regionalliga-Crack nahm Maß und traf zentimetergenau ins linke Eck (48.) - siehe Videopost auf ASC Facebook.
Doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Erneut war die ASC-Kette bei einem Konter auf sich allein gestellt und musste durch Idris Yildirim, den zweiten VfL-Torjäger, den erneuten Rückstand hinnehmen (51.). Aber Neuenheim ließ sich nicht unterkriegen. Die Spieler krempelten die gelben Ärmel hoch, feuerten sich gegenseitig an und drängten den Gastgeber in die Dauer-Defensive.
Normalerweise müssten drei Auswärtstore zu einem Punkt reichen. Doch es kam anders. In der 82. Minute unterstrich der VfL wieder seine bestechende Effizienz im Abschluss und ging durch den starken Patrick Piontek erneut in Führung. Aber in diesem verrückten Krimi, in dem die Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen, war auch das noch nicht die Entscheidung. Der ASC schüttelte auch diesen Tiefschlag aus den Klamotten.
Nach einem Handspiel im Strafraum und der gelbroten Karte für den VfL-Sünder ließ der ausgebuffte Co-Trainer Ugur Beyazal sich nicht aus der Ruhe bringen und verwandelte nach langer Diskussion und der gelbroten Karte für den Handsünder in der Nachspielzeit (90. + 2) präzise zum 4:4 - siehe Videopost auf ASC Facebook.
Während ASC-Trainer Alexander Stiehl nach dem Abpfiff fassungslos auf der Bank verharrte, verließen seine Spieler mit hängenden Köpfen den denkwürdigen Tatort. Down Syndrom statt Happy End! Das VfL-Team feierte danach im Clubhaus seinen glücklichen Sieg mit frenetischen Gesängen und Bierrunden-Sprechchören wie eine Meisterschaft.
Am nächsten Sonntag erwartet der Noch-Tabellenfünfte ASC Neuenheim (27 Punkte) den Zweitplatzierten und Aufstiegskandidaten 1. FC Mühlhausen (33) auf dem Heidelberger Fußballcampus. Mit dem vom auch taktisch versierten ASC-Abwehrchef Dominik Räder angemahnten "Defensivdenken", der notwendigen Balance zwischen Verteidigung und Angriff, sollte ein Erfolg gegen das Starensemble von FCM- Trainer Uli Brecht keine Utopie sein.
VfL Kurpfalz Mannheim-Neckarau: Gerrit Schoch, Miljan Joksimovic, Patrick Piontek (83. Fabian Stempel), Mustafa Azad, Aykan Okur (78. Lukas Perz), Stephan Abel, Egzon Abdullahu, Tim Kröbel, Linus Held, Lorenz Held (90. Kilian-Robert Bosch), Idris Yildirim - Trainer: Feytullah Genc - Trainer: Richard Weber
ASC Neuenheim: Dominik Sandritter, Lennart Junge, Lucas Ring, Vincenzo Terrazzino, David Kiefer, Boris Gatzky, Soh Kushida (76. Caner Tilki), Dominik Räder, Levin Sandmann, Stefan Berger (90. Medin Dokara), Ugur Beyazal - Trainer: Alexander Stiehl
Schiedsrichter: Niklas Hetzel - Zuschauer: 80
Joseph Weisbrod