Kreisliga Heidelberg
Saison 2018/19
Vorbericht zum 1. Spieltag

Pünktlich wie die Maurer?

Saisonauftakt in der Fußball-Kreisliga Heidelberg: Beim FV Nußloch sollen es zwei Männer vom Bau richten – Viele Vereine haben große Ambitionen

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Es geht gleich gut los in der Fußball-Kreisliga Heidelberg. Zum Auftakt stehen sich am Sonntag um 15 Uhr mit dem 1. FC Wiesloch und dem FV Nußloch zwei Mannschaften gegenüber, die am Ende ganz oben stehen könnten. "Für die meisten Kollegen ist der FV Nußloch Topfavorit", sagt der Wieslocher Trainer Mehmet Öztürk.

Das hat zwei Gründe. Erstens ist Trainer Johann Sitnikov ein Mann klarer Worte, der aus den Aufstiegsambitionen keinen Hehl macht. Zweitens hat der letztjährige Rangdritte,der langeum den Relegationsplatz mitspielte, eine Tor-Garantie eingekauft. Björn Lipschitz, Maurer wie Johann Sitnikov, ist mit 34 zwar schon im fortgeschrittenen Fußballer-Alter, doch das Knipsen funktioniert noch. 87 Tore hat der Neckarsteinacher in den letzten drei Spielzeiten für den 1. FC Dilsberg erzielt.

Freilich, auch in Wiesloch muss man das Licht nicht unter den Scheffel stellen. Das tut Mehmet Öztürk auch nicht. Vom VfB Leimen angelten sich die Deutsch-Türken Burak Güner, der einer der besten Vorbereiter der Liga ist. Aus Sinsheim kommt Malvin Luis-Carlos, der deutscher A-Juniorenmeister mit Trainer Julian Nagelsmann wurde, und das Torwart-Problem hat der Vizemeister der Saison 2016/17 auch gelöst. Dominic Treiber wechselte vom Aufsteiger ASC Neuenheim II nach Wiesloch. Nimmt man den Pokal zum Maßstab, ist Mehmet Öztürks Mannschaft schon gut im Tritt. Der 1. FC Wiesloch steht ebenso wie der Gast aus Nußloch im Viertelfinale.

Dagegen leistete sich der FC Badenia St. Ilgen mit dem 0:3 im Achtelfinale bei der Spielgemeinschaft Mühlhausen/Rettigheim II einen Ausrutscher. Der Landesliga-Absteiger hat fast alle Spieler inklusive des Sandhäuser Zweitliga-Torjägers Frank Löning verloren. Ob der neue Trainer Thorsten Barth aus Michelfeld mit eine nagelneuen Mannschaft auf direktem Weg in die Landesliga zurückkehren kann, muss abgewartet werden.

17 Neue beim VfB Leimen

Größere Chancen werden mit Sicherheit dem VfB Leimen eingeräumt. "Bei mir gibt es keine halben Sachen", sagt Andreas Stober. Die frühere Oberliga-Ikone hat ordentlich aufgeräumt. Zwölf Spieler gingen, nicht weniger als 17 Neue kamen. Der Namhafteste ist Thorsten Kniehl. Der 27-jährige, 1,91 Meter große Sturmtank hat mal in einer Saison 34 Tore für den damaligen Landesligisten Fortuna Heddesheim erzielt. In der letzten Saison trug er mit elf Treffern in zehn Spielen dazu bei, dass der 1. FC Wiesloch den Kopf noch aus der Schlinge gezogen hat.

Hinter dem FV Nußloch und noch vor dem VfB Leimen wurde die SG Horrenberg in der zurückliegenden Spielzeit Vierter. Für Christian Thome kam mit Thomas Rothenberger ein erfahrener neuer Trainer. Überhaupt rothenbergert es in Horrenberg. Mit André und Marc hören zwei Mittelfeldspieler auf diesen Namen. Nicht mehr dabei ist dagegen der "ewige Kritter". Mit 46 darf man in den Fußball-Ruhestand gehen. Doch wenn Not am Mann ist, wird Steffen die Fußballschuhe wieder anziehen.

Mit dem TSV Pfaffengrund musste ein Urgestein die Kreisliga verlassen. Neu ist Neuenheim – und zwar die von Frank Schüssler trainierte zweite Mannschaft. Die Chancen sind gut, dass das junge Team mit dem blaublütigen Torjäger Maximilian von Scheidt den Klassenerhalt schafft. Um einen Rückkehrer handelt es sich beim zweiten Aufsteiger VfL Heiligkreuzsteinach. "Wir sind besser als in der Abstiegssaison 2016/17", ist Oliver Teich überzeugt.

Das kann man gleich amSonntag unter Beweis stellen, wenn mit dem VfB Leimen einer der Favoriten ins hintere Steinachtal kommt.

Zwei Vereine mit großer Tradition treffen mit der Spielvereinigung Neckargemünd und dem FC Dossenheim im Kurt-Schieck-Stadion aufeinander. Gemeinsam haben die Klubs auch, dass die Trainer Ralf Ernst und Jan Gärtner schon länger im Amt sind und dass sie im Mittelfeld der Tabelle erwartet werden. Mittelfeldplätze dürften auch das Ziel der SG Lobbach, des 1. FC Dilsberg, des VfR Walldorf und des TSV Wieblingen II sein.


Sonntag 19.08.2018 12:45 Uhr
ASC Neuenheim II - FC St.Ilgen

Sonntag 19.08.2018 15:00 Uhr
1.FC Wiesloch - FV Nußloch
VFL Heiligkreuzsteinach - VfB Leimen
SpVgg Neckargemünd - FC Dossenheim
SG Lobbach - 1.FC Dilsberg
VfR Walldorf - SG Horrenberg

Dienstag 21.08.2018 19:20 Uhr
SpVgg Baiertal - FC Rot

TSV Wieblingen II spielfrei

RNZ vom 16.8.2018, Seite 24