Aufstellung des ASC Neuenheim III
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Tore
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ASC-Rekordtorschütze Timo Mifka schoss sein Team bereits in der dritten Minute in Führung. Doch Florian Korb (11.) und Dominik Staudner (28.) drehten die Partie umgehend für den TSV. Timo Mifka zeigte einmal mehr seine Gentlemankiller-Qualitäten und erzielte in der 31. Minute den 2:2-Pausenstand. Schon das sechste Saisontor im zweiten Spiel für Timogol! Der zweite Doppelpacker in diesem kniffligen Derby hieß Dominik Staudner, der nach 47 Minuten den frühen 3:2-Endstand für die glücklicheren Gastgeber markierte.
Joseph Weisbrod
Es war ein Spiel zum Genießen! So muss Fußball sein: Zwei Mannschaften, die offensiv spielten; Tolle Tore; Spannung bis zum Schluss; keine Theatralik, kein Motzen, kein Fallen lassen - sondern einfach nur Fußball. Und dazu auch eine starke Schiri-Leistung von Ulf Schmidt, die mitverantwortlich für das faire Spiel war (keine Gelbe Karte auf beiden Seiten!). Aber der Reihe nach:
Beide Mannschaft verzichteten auf das Abtasten und schalten direkt in den obersten Gang. Allen voran der selbstverständlich auch in Handschuhsheim gefürchtete Timo "Mifgol" Mifka: Ein hanebüchener Ballverlust 30 Meter vor dem Tor der Löwen landete umgehend beim Alt-Meister Mifka, und der scheinbar nicht alternde Vollstrecker benötigte nur seine als Markenzeichen bekannte Drehung um die eigene Achse, einen kurzen Blick Richtung Tor und einen satten Schuss aus gut und gerne 25 Metern - 0:1 für den ASC Neuenheim in der dritten Spielminute. Der Ball schlug unter der Latte ein, Deuringer flog in gewohnter Manier, streckte sich aber vergebens nach dem Ball. Es war nicht die Schokoladenseite des jungen Keepers, wie er nach dem Spiel verriet. Der TSV allerdings nur kur geschockt von diesem Traumtor, fing sich, und präsentierte seine fachgerechte Antwort in der 11. Minute: Ein verloren gegangener Ball wurde von Hollnberger in der gegnerischen Hälfte zurückerobert - Gegenpressing direkt aus dem Lehrbuch von Jürgen Klopp - und auf die linke Seite weitergeleitet. Dort startete der von der ersten Mannschaft ausgeliehene Staudner und brachte ein Sahne-Flanke in den Strafraum. Dort lauerte Krob und im Rücken seines Gegenspielers setzte der erfahrene Stürmer zum Seitfallzieher an. Er stand geradezu in der Luft - jedenfalls für seine Verhältnisse. Die herrliche Direktabnahme schlug im Gästetor ein, da war auch ASC-Aushilfskeeper Felix Frank mit seiner geschätzen Körpergröße von 3,14 m machtlos. Beide Mannschaften spielten rauf und runter, ein Spiel das auch die Zuschauer in seinen Bann zog. Es waren die Löwen, die das nächste Ausrufezeichen in diesem Spiel setzen konnten: Ein Ball aus der oft zitierten Tiefe des Raums von Klauß konnte Woody Woodpecker des TSV, Dominik Staudner, erlaufen und alleine damit gen Tor marschieren. Staudner umkurvte zunächst Frank, blieb dann nochmal hängen und machte die Sache nochmal spannend. Doch sowohl der ASC-Keeper wie auch ein einzelner zurückgeeilter Verteidiger konnten Staudner schließlich nicht am 2:1 hindern (28.). Auch die dritte Mannschaft aus Neuenheim weiß wie man auf Rückschläge antwortet: Keine drei Zeigerumdrehungen später war wieder einmal Mifka zur Stelle: Über die rechte Angriffseite drängte der ASC nach vorne, eine flache Hereingabe in Richtung des kurzen Pfostens wurde plötzlich gefährlich, da Jung-Keeper Deuringer sich verspekulierte. Dennoch war er mit seinen katzenartigen Reflexen zur Stelle, allerdings hatte der Torriecher von Mifka die Situation schon erkannt und so staubte der Knipser zum Ausgleich ab. Der ASC hatte wieder Oberwasser und kam kurz vor der Pause nochmals gefährlich auf: Ein langer Ball landete im Strafraum bei Voth, der den herauseilenden Deuringer überlupfen wollte. Die brandgefährliche Situation wurde im letzten Moment entschärft und die Mannschaften gingen mit dem Unentschieden in die Pause.
Wer dachte, dass die Teams nach dem Seitenwechsel auf die Bremse treten würden, sah sich getäuscht: Der frisch eingewechselte Skanda, der zweite Leihspieler aus dem ersten Team an diesem Abend, erobert zusammen mit Staudner in der gegnerischen "Redzone" den Ball. Vor dem Tor zeigte sich der Stürmer wie er auch sonst im privaten Leben ist: Uneigennützig. Und so legte Skanda quer zu Staudner, der sich mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend auch prompt bedankte. 3:2 in der 47. Minute! Die Löwen wieder vorn. Der ASC hatte aber mächtig Moral mit im Gepäck und wollte sich umgehend im Spiel wieder zurückmelden. Diesmal konnte der ASC aber nicht postwenden antworten, nahm aber das Heft des Handelns in die Hand. Die Löwen hielten dagegen, es schwanden aber zusehends die Kräfte. Nach und nach kam frisches Personal von Bank, unter anderem auch ein 46-Jähriger Debütant auf Seiten des TSV: Mhretab Estifanos, Vater von B-Jugend-Star Jadon, lief das erste mal mit dem Löwen auf der Brust auf. Seine Lenze merkte man ihm nicht an, stattdessen war seine Hereinnahme eine Entlastung für die stark beanspruchte TSV-Defensive. Neuenheim rannte an, kam immer wieder in gefährliche Abschluss-Positionen, doch der Treffer wollte nicht fallen. Die beste Gelegenheit für die Gäste hatte der umtriebige Bernal, der bei seinem Abschluss schon den Torschrei auf den Lippen hatte - doch Deuringer stach zu und hielt mit einer klasse Flugeinlage den strammen Schuss! Die Neuenheimer gaben nun mehr und mehr die Defensivarbeit auf, was wiederum Räume für die schnellen TSV-Stürmer erschloss. Skanda hatte aus spitzem, rechten Winkel nach Turbo-Sprint eine gute Gelegenheit zur Vorentscheidung, ließ diese aber ebenso aus, wie kurze Zeit später, als Frank weit aus seinem Tor geeilt war und Skanda den Schuss-Knopf auf seinem mentalen PlayStation-Controller nicht fand. Mifka wiederum hätte für den ASC ebenfalls für den Ausgleich sorgen können - mit seiner gewohnten Täusch-Bewegung über den Ball (der übrigens auch schon der Autor dieser Zeilen auf den Leim gegangen ist) ließ er Bayer ins Leere laufen, traf aber mit Links den Ball nicht voll und verzog den Schuss. Die Schlussphase war die sprichwörtliche Cherry auf dem Sundae-Eisbecher: Skanda vergab seine dritte Großchance nach einer Klauß-Ecke und köpfte aus vier Metern knapp über den ASC-Kasten. Somit hatte der ASC kurz vor Abpfiff noch die Gelegenheit(en) zum Ausgleich: Mit einem langen Ball begann das große Zittern des TSV, der sich aber in jeden Schuss warf und irgendwie immer noch ein Bein zwischen Ball und Tor brachte. Ein letzter Nachschuss der Gäste ging knapp über Deuringers Kasten. Und so jubelten Sekunden später stolze Handschuhsheimer über einen knappen und glücklichen Derbysieg.
Mit dem 3:2 behält der TSV2 seine weiße Weste und kann weiter vom Verbleib in der C-Klasse träumen (der ohnehin in Erfüllung gehen sollte - es geht ja weder nach oben noch nach unten). Ein knappes Spiel wird letztlich durch den Mann des Tages, Dominik Staudner, entschieden, der seine Finger bei allen drei Treffern im Spiel hatte. Der gefürchtete Mifka schlug zweimal zu - aber wenn man es positiv sehen will, hatte man damit seine Arbeitsleistung um 50% im Vergleich zur Vorwoche gesenkt. Der ASC bot nicht nur Paroli, sondern drängte in der Schlussphase müde Löwen hinten rein, hatte aber ohne Torwart (und dadurch ohne den Feldspieler Frank) und aufgrund einiger anderer Ausfälle gegen die von der Ersten mit zwei Spielern gedopte Handschuhsheimer Mannschaft am Ende das Nachsehen. Bitte mehr von solchen Spielen - das macht Bock!