Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
2 Karten für Neuenheim
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Inzwischen hat sich der Verdacht auf eine schwere Achillessehnen-Verletzung leider bestätigt. Der Neuenheimer Kapitän und Spielmacher muss operiert werden. Boris Gatzky wird der Mannschaft, den Verantwortlichen und den Fans auf dem Platz viele Monate fehlen. Wir alle wünschen Boris von Herzen einen bestmöglichen Therapie- und Heilungsverlauf und sind sicher: Du wirst um so stärker zurückkommen!
Für den auf so unglückliche Weise ausgeschiedenen Spiritus Rector wechselte ASC- Trainer Alex Stiehl den 20 Jahre jungen Angreifer Marvin Haase ein. Nach dem Schock für Neuenheim entwickelte sich bei sommerlichen Temperaturen eine ausgeglichene, taktisch geprägte Partie. Dabei schien die allzu reichliche, schattenlose Sonnenenergie die Spieler allerdings eher zu lähmen als anzutreiben. Den ersten gefährlichen Neuenheimer Torschuss feuerte Medin Dokara mit einem scharfen Freistoß nach 24 Minuten ab. Kurz danach prüfte der Ironman VfB-Torwart Lukas Jochim erneut mit einem Flachhammer.
Den besten ASC-Angriff im ersten Durchgang schloss Torjäger Nazmi Bulut nach einem viele VfB-Spieler überfliegenden Diagonalpass von Ersatzkapitän Caner Tilki und der kernigen Rechtsflanke von Patrick Schleich mit einem spektakulären Flugkopfball neben den VfB-Pfosten ab (30.). Doch auch die von Trainer Benjamin Schneider klug eingestellten Spargeldörfler stachen nochmals zu. Dennis Gerber tauchte plötzlich allein vor ASC-Torwart Dominik Sandritter auf, verfehlte dessen Beziehungskiste aber nur um Zentimeter.
Bald nach dem Wiederanpfiff des tadellosen Schiedsrichters Simon Heß verletzte sich auch noch ASC-Youngster Philipp Knorn bei einer Abwehraktion. Für ihn kam Stefan Ginter als linker Außenverteidiger (54.) und erhöhte die Neuenheimer Torgefahrquote mit seinen messerscharfen Flanken. Dann vielleicht der Knackpunkt der sommerlichen Fußballschach-Partie. Nach einer überflüssigen gelbroten Karte für den sonst so routinierten und kontrollierten Defensivmann Medin Dokara in der 67. Minute kippte die Partie zugunsten der technisch versierten, ausgebufften Gäste.
Der ASC Neuenheim wollte statt der Dach-Taube mit den drei Punkten zumindest den Spatz in der Hand und das torlose Remis mit aller Macht über die Zeit retten - und hätte das auch fast geschafft. In der 83. Minute wehrte der bis dahin wenig geprüfte ASC-Keeper Dominik Sandritter einen Schuss aus nächster Nähe von Dennis Gerber bravourös im Tauchflug ab. Doch beim Abstauber von VfB-Angreifer Kevin Oechsler nach dem anschließenden Eckball war der junge Torhüter bei seinem souveränen Comeback nach siebenmonatiger Verletzungspause machtlos (84.). Wegen des besseren Torverhältnisses (44:27) bleibt der ASC Neuenheim trotz dieser schmerzlichen Niederlage mit 38 Punkten weiterhin Tabellenfünfter. Außerdem hat der VfB St. Leon bereits ein Landesliga-Spiel mehr auf dem Konto.
Durch die Verletzungs-Ausfälle von Kapitän Boris Gatzky, Jannik Oestreich, Stefan Berger und Philipp Knorn sowie die Gelbrot-Sperre für die reumütige Stammkraft Medin Dokara wird es selbst für den um Lösungen nie verlegenen ASC- Trainer Alexander Stiehl eine Herausforderung, im kommenden Freitagsspiel beim Tabellenzweiten FC Bammental eine schlagkräftige Mannschaft auf's Feld zu schicken.
Joseph Weisbrod
ASC Neuenheim: Sandritter - Dokara, Ring, P. Knorn (55. Ginter), Tilki, Kushida, Gatzky (14. Haase), Beyazal, Prior (79. Jaspert), Schleich, Bulut
VfB St. Leon: Jochim - Willim, Gräf, Gerber (86. Herbold), Amann, Rausch (88. Vogelbacher), Fuchs (71. Ruck), Bitz, Brömmer (66. Freund), Oechsler, Durst