Aufstellung des ASC Neuenheim II
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Tore
1 Karte für Neuenheim
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Trotz des Ausfalls der zum Zuschauen verurteilten vier Kapitäne Patrick Helten, Daniel Hinninger, Emanuel Smarsly (alle verletzt) und David Wehner (Gelbrot gesperrt) ein gelungener Neustart für den ASC Neuenheim II. Mit einer fulminanten ersten und einer minimalistischen zweiten Halbzeit ließ der Herbstmeister dem aktuellen Tabellenfünften keine Chance. Das einseitige Gipfeltreffen begann mit einem Paukenschlag. Bereits in der zweiten Minute zog der smarte Nikolas Plankert plötzlich aus heiterem Himmel und etwa 20 Metern ab. Die Fernrakete schlug von der Unterkante der Latte im TSV-Netz ein.
Neuenheim spielte fortan wie entfesselt auf. Eine Laweine nach der anderen rollte auf das Gästehaus zu. Als ASC-Wirbelstürmer Max Brummer nach einem Zickzacksolo im Strafraum zu Boden ging, blieb der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Matteo Münkel aus (7.). Nach weiteren Flügelangriffen drang der spielstarke rechte Außenbahner Daniel Rhein in den TSV-Sechzehner ein, wollte es aber zu genau nach der 100jährigen DIN-Norm machen und traf mit seinem feinen Innenrist-Schlenzer nur den Pfosten, Nikolas Plankerts Nachschuss strich knapp am langen Pfosten vorbei - siehe Video auf Facebook.
Nach einer halben Stunde die nächste faustdicke Chance zum 2:0. Einmal mehr düpierte der unberechenbare Neuzugang Max Brummer die TSV-Verteidiger und passte perfekt an den Fünfmeterraum auf Sturmpartner Moritz Haller. Doch der hieß nicht Sébastien mit Vorname (wie der BL-Torjäger) und jagte den Ball aus drei Metern über das Tor (30.). In dieser Phase hatte die bis dahin so angriffslustige Mannschaft einen leichten Durchhänger.
Statt einer überdeutlichen Pausenführung blieb es auch nach dem Wechsel lange bei dem knappen Neuenheimer Vorsprung. Die Mannschaft verlor unverständlicherweise ihren roten Faden, das Tempo und den Spielfluss. Nach einer Stunde dieser nun zerfahrenen, häufig unterbrochenen Partie hauchte ASC II-Trainer Frank Schüssler mit einer personellen Maßnahme seinem Team neues Leben ein. Der eingewechselte Vincent Schneider hämmerte auf dem rechten Fügel voll in die Tasten und flankte nach seinen Aufreißerläufen mehrmals verheißungsvoll in den TSV-Strafraum.
Der schnelle Vollgasgeber war es auch, der eine Viertelstunde vor dem Abpfiff die Entscheidung vorbereitete. Nach seinem atemberaubenden Temposolo in den TSV-Strafraum hatte Vincent Schneider das Auge für den besser postierten Mitspieler. Der erst 19jährige Lüneburger Neuzugang Lennart Junge krönte seine abgeklärte strategische Leistung mit seinem ersten Pflichtspiel-Treffer zum 2:0 (75.). Danach kontrollierte Neuenheim wieder souverän das Geschehen gegen den blassen Nordstern. Ein letztes Highlight setzte TSV-Schreck Max Brummer mit seinem raffinierten Überraschungs-Schuss an den Innenpfosten (82.).
Mit diesem hochverdienten Heimsieg gegen einen paralysierten Aufstiegskonkurrenten kann der Tabellenführer ASC Neuenheim II mit nunmehr 33 Punkten vor Verfolger VfL Heiligkreuzsteinach (29) an diesem 17. Spieltag nicht mehr eingeholt werden.
Joseph Weisbrod