Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2016/17, 7. Spieltag
Vorbericht zum 7. Spieltag
Montag 03.10.2016, 15:30 Uhr
TSV Obergimpern - ASC Neuenheim 1:4 (1:2)
Aufstellung des ASC Neuenheim
- Sven Goos
- Medin Dokara
- Paul Grafe
- Roman Haas
- Sebastian Prior (37. Daniel Janesch)
- Boris Gatzky (82. Theo Jaspert)
- Jannik Oestreich
- Moritz Furrer (66. Michael Rebmann)
- Patrick Schleich (88. Maximilian Kuberczyk)
- Daniel Rhein
- Caner Tilki
- Daniel Janesch
- Michael Rebmann
- Florian Wörner
- Maximilian Kuberczyk
- Theo Jaspert
- Mark Servatius
- Dominic Treiber (ETW)
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Tore
- 0:1 21.Min Medin Dokara
- 0:2 37.Min Patrick Schleich, Kopfballabstauber nach Lattenkopfball von Moritz Furrer
- 1:2 45.Min Daniel Müller
- 1:3 61.Min Patrick Schleich
- 1:4 88.Min Daniel Janesch, nach Rückpass von Patrick Schleich
3 Karten für Neuenheim
- 27.Min Gelb für Jannik Oestreich
- 78.Min Gelb für Roman Haas
- 88.Min Gelb für Daniel Janesch
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Erster Auswärtssieg: ASC gewinnt Aufsteiger-Duell in Obergimpern souverän und befindet sich mit 10 Punkten in bester Gesellschaft!
Den ersten Appetizer in diesem Aufsteiger-Duell servierte der Gast aus dem
fernen Heidelberg, als der Kurzschuss von ASC-Stürmer Moritz Furrer nach
schlauer Vorarbeit von Außenverteidiger Daniel Rhein den Pfosten küsste (3.).
Doch nach diesem verheißungsvollen Opener beschnupperten die beiden erstmals
aufeinander treffenden Protagonisten sich wie bei einem Blind Date, ohne
wirklich zur Sache bzw. zum Abschluss zu kommen.
Die Führung für den ASC fiel dann trotz Ballbesitz-Hoheit auf überraschende
Weise. Innenverteidiger Medin Dokara adressierte eine weite, hohe Flanke in den
Fünfmeter-Raum, die sich über den verdutzten TSV-Keeper Fabian Gabel hinweg in
den linken Torwinkel senkte (21.). Dann der nächste Schock für die Gastgeber:
TSV-Stürmer Simon Lakos musste nach einem unglücklichen Zusammenprall mit ASC-Torwart
Sven Goos wegen einer Schulterverletzung passen (35.).
Medin Dokara bricht mit seinem ersten Saisontreffer den Bann
Nach dem sicherungstaktisch geprägten Stop-and-go-Fußball der ersten halben
Stunde, in denen der ASC agierte, der TSV fast nur reagierte, drückte sich die
Neuenheimer Überlegenheit mit einem perfekten Angriffszug auch im Ergebnis aus.
Nach einem Klassepass von Rückraum-Topmanager Jannik Oestreich auf den rechten
Flügel flankte der tatendurstige Paul Grafe in den Strafraum. Moritz Furrer
köpfte den Ball an die Latte. Den Abpraller nickte Sturmpartner Patrick Schleich
ebenfalls per Kopf zum 0:2 im TSV-Netz (37.). ASC-Kapitän Boris Gatzky hatte
kurz darauf die frühe Vorentscheidung auf dem filigranen Fuß, als er nach feiner
Vorlage des für den verletzten Sebastian Prior eingewechselten Daniel Janesch
den Ball suboptimal traf.
Unmittelbar vor der Pause kam Obergimpern zum glücklichen Anschlusstreffer wie
die Jungfrau zum Kind. Einen knackigen Distanzschuss von TSV-Dauertorjäger
Christopher Lakos konnte ASC-Torwart Sven Goos gerade noch aus dem Eck fischen.
Der abgewehrte Ball prallte von Medin Dokara zum Keeper zurück, der ihn aufnahm.
Man kann dem aufrechten ASC-Ironman glauben, dass dieser Reflex – wie auch sein
kurioses Flankentor – "keine Absicht" war. Der ansonsten exzellente
Schiedsrichter Moritz Kuhn entschied irrtümlich auf indirekten Freistoß an der
Fünfmetergrenze. TSV-Zehner Daniel Müller fand exakt das Loch in der Neuenheimer
Mauer und traf unhaltbar zum 1:2-Halbzeitstand (45.).
Patrick Schleichs zweiter Streich: Traumtor nach Marathonsolo
Nach der Halbzeit witterten die bis dahin eher passiven, auf lange Konterbälle
setzenden Gastgeber vor ihrem stattlichen Publikum Morgenluft am Nachmittag.
Doch nach einer Stunde verdichteten sich die Wolken über der stimmungsvollen
Krebsbach-Arena. Bühne frei für Patrick Schleichs großen Streich: Der
Neuenheimer Flügelflitzer startet auf der linken Außenbahn – frei nach der
Zlatan-Maxime "Wer mich stoppen will, muss mich umbringen" – zu einem rasanten
Marathonsolo über das halbe Feld. In der TSV-Box angekommen, täuscht er eine
Rückgabe an, hat aber die Chuzpe und Schusstechnik, den Ball statt dessen am
Torwart vorbei aus spitzem Winkel zum 1:3 ins lange Eck zu schlenzen. Das
schönste Tor nicht nur in Patrick Schleichs Doppelpack!
Hat Obergimpern nun ausgegimpert? Nicht unbedingt! Die "Piraten des Kraichgaus",
so der über der Clubhaus-Theke angebrachte Slogan, versuchten nun mit ihrem
einfachen Schlachtplan das Neuenheimer Deck zu entern: Lange Bälle auf
Zentralstürmer Christopher Lakos. So auch in der 70. Minute. Obergimperns
Evergreen-Torjäger (über 600 Spiele!) passte klug in den Lauf von Tim Rockstuhl.
Der TSV-Kapitän umkurvte den aus einem Kasten geeilten ASC-Keeper Sven Goos und
schoss auf das leere Tor. Doch der herausragende Medin Dokara antizipierte
Rockstuhls rockigen Abschluss und grätschte den Ball aus der Gefahrenzone.
Neuenheimer Organismus funktioniert – bis auf die magere Chancenausbeute
Eine Viertelstunde vor dem Ende kassierte der bereits verwarnte, völlig
übermotivierte und frustrierte TSV-Krieger Patrick Kipp nach einem ruppigen Foul
die gelbrote Karte. Nach Kipps wutschnaubendem Abgang kippte die Partie
endgültig zugunsten des ASC. Der aus der Abwehr heraus – auch wegen der starken
Außenverteidger Paul Grafe und Daniel Rhein – insgesamt stabil funktionierende
Neuenheimer Organismus hatte nur noch einen Makel: Die allzu fahrlässige
Chancenvernichtung! Mehrfach liefen ASC-Spieler nach robusten Balleroberungen
von Jannik Oestreich & Co. allein bzw. in Überzahl auf das TSV-Tor zu, ohne sich
zu belohnen.
Der vierte Neuenheimer Treffer war daher über-, über-, überfällig. Der von
Trainer Alex Stiehl eingewechselte Aufstiegs-Torjäger Theo Jaspert tanzte
leichtfüßig wie weiland Rudolf Nurejew durch den Strafraum und steckte
gefühlvoll in die Laufbahn von Patrick Schleich durch, dessen tödliche Rückgabe
ASC-Allrounder Daniel Janesch zum für den TSV schmeichelhaften 1:4 Endstand
verwandelte (88.)
Vor Titelfavorit VfB Gartenstadt: ASC mit 10 Punkten in bester Gesellschaft
Mit diesem mehr als verdienten Fast-schon-Pflichtsieg beim Mit-Aufsteiger und
immerhin zehn Punkten aus sechs Spielen ist der ASC Neuenheim auf den siebten
Tabellenplatz vorgerückt und befindet sich dort in bester Gesellschaft: Die
punktgleichen Nachbarn heißen TSV 1887 Wieblingen (Platz 6) und Titelfavorit VfB
Gartenstand (Platz 8).
Bereits am Samstag heißt es für die gut gestarteten Stiehlisten: Bitte
anschnallen! Da empfängt der Neuling um 16.00 Uhr absoluten Landesliga-Hochadel.
Gegen den Tabellenvierten VfB St. Leon zu punkten wird auch in puncto Tempohärte
eine ganz andere Herausforderung als – bei allem Respekt! – die sehr lösbare
Aufgabe in Obergimpern.
Joseph Weisbrod
Spielbericht des TSV Obergimpern
Die Partie beginnt schnell, mit leichten Feldvorteilen für die Gäste. So kam der
ASC Neuenheim gleich in den Anfangsminuten zu einer Großchance, doch das
Aluminium hat gerettet. Nach 22 Minuten das 0:1 für die Gäste. Dokara flankt das
Spielgerät in den 16er, doch der Ball wird länger und länger, und landet
unhaltbar im langen Eck. Obergimpern steigert das Tempo, kann jedoch nach einem
Konter den herauseilenden Torwart nicht überwinden. In der 38. Minute erhöht
Schleich nach einem Eckball auf 2:0. Kurz vor dem Seitenwechsel kann Daniel
Müller, nach einem indirekten Freistoß im Strafraum, auf 1:2 verkürzen.
Nach der Halbzeit kommen die Gastgeber besser ins Spiel. Christopher Lakos und
Tim Rockstuhl scheitern beide an ASC-Keeper Goos. Neuenheim macht es besser, und
Schleich kann nach einem schönen Solo auf 1:3 erhöhen. Obergimpern setzt nun
alles auf eine Karte, jedoch will kein weiterer Treffer fallen. In dieser Phase
setzt Neuenheim auf schnelle Konter, doch Fabian Gabel kann sich hier mehrfach
auszeichnen. Kurz vor Spielende erzielt Janesch den 1:4 Endstand.
TSV Obergimpern: Gabel – Bauer, C. Steb (62. Köbele), Rockstuhl, Schweiger (84. J. Steb), C. Lakos, Müller, S. Lakos (30. Funk), Kipp, Ries, Siebert (84. Buster).
ASC Neuenheim: Goos – Dokara, Grafe, Haas, Prior (37. Janesch), Gatzky (82. Jaspert), Oestreich, Furrer (66. Rebmann), Schleich (88. Kuberczyk), Rhein, Tilki.
Spieltag und Tabelle