Landesliga Rhein-Neckar
Saison 2016/17, 13. Spieltag

Vorbericht zum 13. Spieltag

Sonntag 13.11.2016, 14:30 Uhr
TSV Wieblingen - ASC Neuenheim 4:1 (1:0)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Sven Goos
  2. Medin Dokara
  3. Roman Haas
  4. Boris Gatzky
  5. Daniel Janesch
  6. Michael Rebmann
  7. Florian Wörner
  8. Moritz Furrer
  9. Theo Jaspert (86. Konstantin Doerr)
  10. Patrick Schleich (70. Maximilian Kuberczyk)
  11. Caner Tilki

  12. Paul Grafe
  13. Robert Scheel
  14. Maximilian Kuberczyk
  15. Konstantin Doerr
  16. Dominic Treiber (ETW)
Tore
  • 1:0 14.Min Hasan Tiryaki
  • 2:0 58.Min Hasan Tiryaki
  • 2:1 63.Min Boris Gatzky, Foulelfmeter
  • 3:1 75.Min Dennis Bauer
  • 4:1 85.Min Dennis Bauer

4 Karten für Neuenheim

  • 52.Min Gelb für Medin Dokara
  • 58.Min Gelb für Florian Wörner
  • 76.Min Gelb für Roman Haas
  • 82.Min Gelb für Moritz Furrer

Dennis Bauer läutet die Höllenglocken

ASC kämpft sich im Stadtderby beim TSV Wieblingen zwar heran, lässt sich aber in der Schlussphase gnadenlos auskontern!

Mit dem AC/DC-Kracher "Hells Bells" stimmte der Wieblinger Stadion-DJ die erwartungsfrohen Zuschauer auf das Heidelberger Stadtderby ein. Doch erst in den letzten 20 Minuten gelang es dem TSV mit seinem dritten Tor, die Gäste gemäß Songtext in die Hölle der Niederlage zu schicken. In der paritätischen Startphase hatte der ASC die erste dicke Führungsoption. Einen Freistoß von Kapitän Boris Gatzky lenkte der umtriebige Ex-Wieblinger Moritz Furrer blitzschnell Richtung Toreck. Doch TSV-Keeper Jonas Wies wehrte den tückischen Ball mit einem famosen Reflex ab. Daniel Janeschs kapitaler Nachschuss landete im Fangzaun (10.).

Statt dessen ging das Heimteam von Trainer Matthias Kröninger mit seinem ersten Torschuss in Führung. Schiedsrichter Florian Kaltwasser aus Helmstadt entschied nach einem bereits abgeschlossenen TSV-Angriff nachträglich auf Freistoß - wegen eines "Witzfouls" (ASC-Trainer Alex Stiehl). TSV-Zampano Hasan Tiryaki, der trotz seines imposanten Körperbaus viel Zartgefühl im Fuß hat, zirkelte den Ball über die Neuenheimer Mauer hinweg genau ins Lattenkreuz (14.).

Perfekt verwandelter, aber fragwürdiger Freistoß bringt TSV nach paritätischer Startphase in Führung!

Die ganz in Blütenweiß gekleideten Gastgeber spielten fortan zwar nicht wie das gleichnamige Ballett, wirkten aber durch den unverhofften Vorsprung wie befreit und griffen immer wieder schnell und gefährlich vor allem über ihre starke linke Seite an. Insbesondere Wieblingens kantig-eleganter Dreizehner Bobby Hickerson drehte am Sonntag, dem 13., als durchsetzungsfähiger Flankengott mächtig auf.

Nachdem TSV-Mann Pascal Beisel freistehend allein in der Strafraummitte verzogen hatte (31.), versemmelte der antrittsschnelle TSV-Stürmer Kai Mühlbauer die beste Chance für sein Team. Vor den Augen seines vom Dilsberg herabgestiegenen Trainer-Vaters Gerd Mühlbauer lief der TSV-Kapitän allein auf den nervenstarken ASC-Torwart Sven Goos zu, der ihn offenbar so hypnotisierte, dass er ihm direkt in die Fangarme schoss (40.).

Nach der Glühweinpause bemühte der ASC sich verstärkt um den Ausgleich, ohne die technisch reiferen und körperlich dominanteren Gastgeber ernsthaft unter Druck setzen zu können. Mit leichtfertigen Fehlpässen und Ballverlusten luden die Anatomen den TSV zu schnörkellosen Tempo-Gegenstößen ein. So auch in der 57. Minute. TSV-Hamilton Kai Mühlbauer raste auf der rechten Geraden davon und passte quer in den Strafraum. Der bärenstarke Hasan Tiryaki ließ sich nicht zweimal bitten und erhöhte in perfekter Abschlussmanier auf 2:0.

Bauer sucht Tor: ASC durch schnelle TSV-Konter out of the game!

Doch ein paar Glühweinschlucke später kam der Gast noch einmal heran. Der gefoulte Boris Gatzky schoss selbst und exekutierte mit seinem cool verwandelten Strafstoß den Anschlusstreffer (63.). Doch dann ließ TSV-Teufelskerl Dennis Bauer die Höllenglocken läuten. Wieblingens ewiger Abteilungsleiter Achim Kees fasst es in seinem RNZ-Bericht treffend zusammen: "Dennis Bauer sorgte mit seinen beiden Treffern zum 3:1 (73.) und 4:1 (85.) nach schöner Vorarbeit von Hormuth für klare Verhältnisse."

Zwar reihte der vierte Treffer sich wegen der klaren Abseitsposition des Doppeltorschützen in eine unglückliche Phalanx von Fehlentscheidungen des – sich immerhin zweimal korrigierenden - Schiedsrichters Florian Kaltwasser ein. Doch spätestens nach dem zu hohen 4:1-Stand hieß es für den ASC gemäß dem am 7. November leider verstorbenen unsterblichen Songpoeten Leonard Cohen: "I‘m leaving the table. I’m out of the game."

Immer noch erfolgreichster Aufsteiger: Doch bis zur Winterpause braucht der ASC dringend Punkte!

Dessen wundervolles, warmherziges Abschiedsalbum hat den Titel "You Want It Darker". Nein, dunkler will es der ASC Neuenheim nicht: Trotz vier Niederlagen in Folge ist Neuenheim als Tabellenneunter immer noch der erfolgreichste Aufsteiger. Allerdings sollte der ASC in den letzten drei Spielen vor der langen Winterpause unbedingt noch Punkte sammeln: Am besten schon am nächsten Sonntag beim Tabellensiebten SV Michelfeld (19 Punkte), der sich zuhause mit einem torlosen Unentschieden vom SV Waldhof II trennte und den der ASC (16 Punkte) zählermäßig einholen kann.

TSV Wieblingen: Wies – Lange, Zschau, Blumhradt, Bauer (86. B. Damm), Marzoll (77. Hormuth), Tiryaki, Güldner, Hickerson (89. Gözyumann), Beisel, Mühlbauer (89. Kölemenoglu)

ASC Neuenheim: Goos - Dokara, Haas, Wörner, Tilki, Janesch, Gatzky (C), Schleich (70. Kuberczyk), Furrer, Rebmann, Jaspert (86. Doerr)

Joseph Weisbrod

Spieltag und Tabelle