Heidelberger Kreispokal
Saison 2016/17
Vorbericht zum Finale

Als erste 2. Mannschaft im Heidelberger Kreispokalfinale
ASC Neuenheim II fordert am Ostermontag um 14.00 Uhr im Sportzentrum HD-Süd Cupverteidiger 1. FC Wiesloch heraus!

Mit einem eindrucksvollen 2:0-Halbfinalsieg gegen den Krielsigisten SpVgg Neckargemünd zog der ASC Neuenheim II am 12. Oktober sensationell ins bfv- Rothaus-Kreispokalfinale ein. Gegner und hoher Favorit im Endspiel am Ostermontag ist Cupverteidiger 1. FC Wiesloch. Das Starensemble von Trainerfuchs Mehmet Öztürk schoss sich mit einem 7:2-Kantersieg bei der SG Lobbach, u. a. durch einen Dreierpack von Ex-Verbandsliga-Torjäger Matteo Monetta, ins Pokalfinale. Erst am Wochenende eroberte die türkische Red Army die Tabellenführung in der Kreisliga HD mit einem 5:4-Auswärtssieg beim VfB Leimen zurück.

Zehn Jahre nach dem letzten Pokalsieg 2007 der nächste Coup? Dazu muss der ASC das Fließband der Wieslocher Torfabrik BM stoppen!

Für den Anatomie-Sportclub ist es ein großer Erfolg, dass der ASC nach dem Kreispokal-Gewinn am 28. Mai 2007 gegen die SG Wiesenbach, ebenfalls als Außenseiter, zum 10jährigen Jubiläum erneut den begehrten Pokal in die Höhe stemmen könnte. Dazu sollte der ASC Neuenheim II allerdings sein anderes, sein Pokalgesicht erstrahlen lassen. Das Fließband der Torfabrik aus Wiesloch (70:32) mit ihrem gierigen BM-Sturm Ümit Bozbay (27 Ligatore) und Matteo Monetta (14) muss erst einmal gestoppt werden.

Doch ASC II-Trainer Timo Mifka, schon vor 10 Jahren als Pokalsieger-Kapitän dabei, und seine Mannschaft werden der vermeintlichen Übermannschaft alles abverlangen, um das Finale im Stadion der SG Kirchheim offen und vielleicht sogar erfolgreich zu gestalten.

Der Weg des ASC Neuenheim II ins Kreispokalfinale:

Wichtig ist, dass möglichst viele ASC-Anhänger sich gemeinsam mit der Mannschaft gegen die türkische Übermacht auf dem Platz und auf den Rängen stemmen! Also: Am Ostermontag gibt es nur ein Ausflugsziel: Das Sportzentrum HD-Süd von Gastgeber SG HD-Kirchheim!

Ein gutes Pflaster für den ASC Neuenheim: Am 5. Juni 2016 gewann der Kreisliga- Vizemeister vor 800 Zuschauern (!!!) sein erstes Relegationsspiel um den Aufstieg in die Landesliga gegen die klassenhöhere DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal mit 5:3 nach Elfmeter-Showdown!

Macht's noch einmal, Jungs!

Joseph Weisbrod

Der Jurist plant keine Winkelzüge

Neuenheimer Trainer Timo Mifka vor dem Pokalfinale gegen Wiesloch: "Jungs, genießt das Spiel"

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Vor 145 Jahren wurde in England zum ersten Mal ein Pokalwettbewerb ausgetragen. Am berühmten FA-Cup nehmen inzwischen Jahr für Jahr über 700 Mannschaften teil. Was das Finale um den Heidelberger Kreispokal zwischen dem ASC Neuenheim II und dem 1. FC Wiesloch am Ostermontag, 14 Uhr, im Sportzentrum Süd damit zu tun hat? Ganz einfach: Der Neuenheimer Trainer Timo Mifka hat sich während seines Aufenthaltes in England offenbar mit dem Pokal-Virus infiziert und es auf seine Mannschaft übertragen.

Der 40-jährige Jurist an der Uni Heidelberg war für ein Jahr auf der Insel. "Eigentlich zum Studieren", wie er sagt, "doch dann habe ich beim FC Molesey, einem Londoner Vorortverein, einen Vertrag unterschrieben und fast täglich trainiert." Für das berühmteste Pokalfinale der Welt in Wembley hat es nicht ganz gereicht, doch rund um den Neuenheimer Fußball-Campus hat der erstaunliche Siegeszug von Mifkas Männern Pokalfieber ausgelöst.

"Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemals eine zweite Mannschaft bis ins Endspiel vorgedrungen ist", zückt Pokalspielleiter Frank Wolf den Hut. Zwar ist der 1. FC Wiesloch als Rangzweiter der Kreisliga hoher Favorit, doch Achtung: Qualifikant Neuenheim II, derzeit Siebter in der A-Klasse, hat mit dem FV Nußloch im Achtel- und der SpVgg Neckargemünd im Halbfinale schon zwei Kreisligisten auf dem Gewissen.

Mifka sieht die Chancen realistisch: "Von zehn Spielen gewinnen die Wieslocher neun, aber an einem guten Tag undwenn allespasst,kannuns eine Überraschung gelingen." Von Winkelzügen hält der Rechtsgelehrte nichts. "Wir holen uns keine Verstärkungen aus der Landesliga-Mannschaft", verspricht er, "die Jungs haben sich das Finale verdient. Sie sollen es genießen."

Vielleicht gibt es ja wirklich ein kleines Wunder zehn Jahre, nachdem die erste Mannschaft des ASC Neuenheim Heidelberger Kreispokalsieger wurde. Der Kapitän damals: Timo Mifka.

Das will Pokal-Verteidiger 1. FC Wiesloch verhindern, der ebenfalls ein Novum anstrebt. Frank Wolf: "In den letzten Jahren wurde kein Verein zweimal hintereinander Pokalsieger." Es spricht viel dafür, dass dieSchützlinge von Mehmet Öztürk das Double schaffen, auch wenn sie am Donnerstagabend die Tabellenführung in der Kreisliga wieder an den punktgleichen FC St. Ilgen abgeben mussten. Wie ein Wirbelwind rauschten die Wieslocher durch den Wettbewerb, erzielten in fünf Spielen 28 (!) Tore, gewannen 7:0 im Viertelfinale beim VfB Leimen und 7:2 im Halbfinale gegen Lobbach. Wer wenn nicht Mifka weiß ein Gegenmittel gegen die Torfabrik. Im Schnitt 20 Tore pro Saison schoss der Goalgetter während seiner aktiven Zeit.

Qualifiziert für den nächstjährigen badischen Pokalwettbewerb hat sich der 1. FC Wiesloch bereits. Dazu kommen die Halbfinalisten Neckargemünd und Lobbach sowie die Gewinner der Qualifikationsspiele, die Freien Turner Kirchheim und der VfB Leimen. Der ASC Neuenheim darf als zweite Mannschaft nicht auf badischer Ebene teilnehmen. Für den Gewinner amOstermontag gibt es neben dem Rothaus-Pokal 1000 Euro, der Verlierer kann sich mit 500 Euro trösten.

Der Weg ins Finale, ASC Neuenheim: 4:1 beim VfB Leimen III, 2:1 bei BW Neckargemünd, 2:0 nach Verlängerung beim SV Eberbach, 6:5 nach Elfmeterschießen gegen den FV Nußloch, 4:2 beim TSV Rettigheim und 2:0 gegen die SpVgg Neckargemünd; 1. FC Wiesloch: 6:2 bei der SG Tairnbach, 5:2 bei der SG Mauer, 3:1 beim FC Hirschhorn, 7:0 gegen den VfB Leimen und 7:2 in Lobbach