Nach der Devise "The Trend is your friend" müsste für die konstanten, immer mehr zu einer Einheit zusammen gewachsenen Neuenheimer der fünfte Sieg in Folge möglich sein. Ob der Anatomie-Sportclub am Nikolaustag die Rute herausholen und das Jahr 2015 mit dem Einzug ins Finale des Heidelberger Kreispokals krönen kann? Die Antwort gibt's am 6. Dezember im Max-Berk-Stadion zu Nußloch.
Joseph Weisbrod
Von Wolfgang Brück
Heidelberg. Der ASC Neuenheim, der seit zehn Spielen unbesiegt ist und zuletzt vier Siege in Folge feierte, geht am Sonntag um 14.30 Uhr als Favorit ins Kreispokal-Halbfinale beim Liga Rivalen FV Nußloch. Der Sieger trifft im Endspiel auf den 1. FC Wiesloch, der in der Vorschlussrunde den SC Walldorf Safak Spor besiegt hat. Neuenheim, Nußloch, Wiesloch, Walldorf und A-KlassenSpitzenreiter SpVgg Neckargemünd sind bereits für den badischen Pokal in der nächsten Spielzeit qualifiziert. Der sechste Teilnehmer aus dem Kreis Heidelberg wird am Sonntag um 12.45 Uhr im Spiel zwischen der SG Rockenau und der SG Mückenloch/Dilsberg ermittelt.
Bereits zum dritten Pflichtspiel in dieser Saison treffen der FV Nußloch und der ASC Neuenheim am Sonntag im Halbfinale des Kreispokals aufeinander. In der Runde gab es ein Remis (2:2) sowie ein 6:3 für die Nußlocher, die aufgrund der Tabellensituation in der Kreisliga als leichter Außenseiter in das Duell gehen. FuPa Heidelberg hat mit den beiden Trainer Edgar Mayer (FV Nußloch) und Alexander Stiehl (ASC Neuenheim) ein Doppelinterview geführt.
Herr Mayer, Herr Stiehl, am Sonntag treffen Sie mit Ihren Mannschaften im Halbfinale des Heidelberger Kreispokals aufeinander. Wie groß ist die Vorfreude bei euch?
Edgar Mayer: Ja das ist für uns ein besonderes Spiel, schließlich geht es um den Einzug ins Endspiel. Der Pokal ist eine ganz wichtige Sache für unseren Verein.
Alexander Stiehl: Wir alle (Mannschaft, Vereinsführung und Trainerteam) freuen uns natürlich auf dieses Spiel. Es ist, könnte ein perfekter Abschluss in die Winterpause werden. Wir haben die letzten zehn Spiele nicht verloren (acht Siege, zwei Unentschieden), da wollen wir natürlich auch das letzte Spiel vor der Pause positiv bestreiten. Allerdings muss ich sagen, dass wir eine unglaublich anstrengende und kraftraubende Vorrunde spielen "mussten". 17 Ligaspiele, vier Pokalspiele plus die Vorbereitungsspiele ist schon sehr viel. Durch das Viertelfinale kamen wir auf drei englische Wochen. Ich bin sehr froh, dass meine Jungs so super mitziehen und wir wenig verletzte Spieler haben.
Herr Stiehl, ihr seid mittendrin im Aufstiegskampf und mit vier Siegen in Folge sehr gut in Form. Wie bewerten Sie die Leistungen Ihrer Mannschaft in der abgelaufenen Vorrunde?
Stiehl: Wir sind etwas holprig in die Saison gestartet. Wir haben im Vorfeld der Runde viele neue Spieler verpflichtet und haben länger gebraucht die richtigen "Pärchen" zu finden. Zu Beginn haben wir zu viele Gegentore bekommen. Seit Caner Tilki zusammen mit Tim Friesendorf in der Innenverteidigung spielt, stehen wir wieder stabiler. Die Mannschaft hat viel erreicht und ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Wir haben die meisten Ligatore geschossen, haben die zweitbeste Tordifferenz und sind aktuell punktgleich mit dem FC Dilsberg. Was will man mehr?
Herr Mayer, bei euch in Nußloch lief es nicht ganz so hervorragend wie beim ASC, dennoch kann sich Rang fünf sehen lassen, zudem habt ihr aus den vergangenen fünf Partien 13 Punkte geholt. Wie sehen Sie das Abschneiden Ihrer Elf?
Mayer: Ich denke, dass sowohl Neuenheim als auch wir momentan gut drauf sind. Die Neuenheimer haben die letzten zehn Spiele nicht verloren, ihre letzte Niederlage war das 3:6 bei uns.
Da ihr beide sehr formstark seid, bahnt sich ein hochklassiges Pokalspiel an. Glauben Sie auch daran, oder wird die Partie zu sehr von Taktik geprägt sein, da ein Fehler das Aus bedeuten kann?
Stiehl: Ich erwarte von beiden Seiten ein offenes und nicht zu sehr von Taktik geprägtes Spiel. Wir haben bereits zweimal gegen Nußloch gespielt und kennen deren Stärken sehr gut. Sie haben mit Kevin Rottmann einen sehr starken Stürmer, dessen Klasse wir im Ligaspiel schmerzlich erfahren mussten. Allerdings hat meine Mannschaft wie bereits erwähnt seit dem 30. September (in Nußloch) nicht mehr verloren. Wir werden uns somit auf unsere Stärken verlassen. Immerhin haben Gatzky, Rebmann und Servatius zusammen schon 30 Tore geschossen.
Mayer: Wir hatten ja schon beide Spiele gegeneinander. In Neunheim haben wir 2:2 und zuhause dann 6:3 gespielt. Wir haben beide gute Offensivreihen und Neuenheim auch den stärksten Angriff der Liga und die gehen daher als leichter Favorit ins Spiel. Daher ist es eher unwahrscheinlich, dass es 0:0 ausgeht und ins Elfmeterschießen geht. Die haben mehrere sehr gute Spieler, die zum Teil auch höherklassig gespielt haben. Wir sind aber gut drauf und haben in den letzten fünf Spielen immer mindestens drei Tore erzielt.
Im Finale wartet der 1. FC Wiesloch. Die Elf von Mehmet Öztürk ist nach einem durchwachsenen Saisonstart immer weiter nach vorne gerückt. Was würde Ihnen und Ihrer Mannschaft ein Pokalfinale bedeuten?
Mayer: Ich denke, dass es für den Verein als auch für die Spieler einen sehr hohen Stellenwert hat. So ein Endspiel ist immer ein Höhepunkt zum Ende der Runde. Für das Image des Vereins wäre es auch eine gute Sache. Wiesloch, Neuenheim und auch wir sind da auf einem Niveau. Unser 6:3 war ein Wachrüttler für Neuenheim, denn von da an konnten die ihre Serie starten.
Stiehl: Ein Pokalfinale ist immer ein Highlight! Da will jeder hin. Somit wäre es eine super Sache für meine Jungs nächstes Jahr das Endspiel zu bestreiten. Zudem würde uns ja mit dem FC Wiesloch eine Mannschaft erwarten, die mit uns in der Liga um die goldenen zwei Plätze spielt.
Wie sieht die personelle Lage bei euch aus? Habt Ihr viele Verletzte zu beklagen?
Stiehl: Wir haben zum Glück wenig verletzte Spieler: Daniel Rhein kann wegen muskulärer Probleme zurzeit nicht trainieren und Simon Eckert laboriert an einer Knieverletzung. Mit Sebastian Prior haben wir nur einen schwer verletzen Spieler. Sebastian hat eine Stressfraktur im Mittelfuß und musste letzte Woche operiert werden.
Mayer: Am Anfang und zwischendurch hatten wir mit vielen Verletzungen zu kämpfen. Der Kader war von uns bewusst nicht so groß zusammengestellt, da wir den Jungs, die wir haben, vertrauen. Zwischendurch hatten wir auch vier Spiele mit nur einem Punkt. Nichtsdestotrotz haben wir eine gute Vorrunde gespielt und neun Punkte zur Spitze kann man immer aufholen. Wenn es dieses Jahr nicht klappt, dann greifen wir nächstes Jahr wieder an. Stand heute haben wir keine Verletzten und können mir der stärksten Mannschaft spielen.
Bitte vollenden Sie folgenden Satz: Meine Mannschaft zieht ins Finale ein, weil…
Mayer: ...wir einen guten Lauf haben.
Stiehl: ...wir unsere Siegesserie weiter ausbauen wollen.