Heidelberger Kreispokal
Saison 2015/16, 2. Runde

Vorbericht zur 2. Runde des Heidelberger Kreispokal

Sonntag 9.8.2015, 17:00 Uhr
TSV Pfaffengrund - ASC Neuenheim 1:4 (0:1)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Sven Goos
  2. Tim Friesendorf
  3. Daniel Janesch
  4. Sebastian Kraft
  5. Caner Tilki
  6. Vincenzo Terrazzino
  7. Emanuel Smarsly (73. Theo Jaspert)
  8. Mark Servatius (59. Florian Wörner)
  9. Patrick Schleich (63. Hasan Karakus)
  10. Maximilian Kuberczyk (77. Paul Grafe)
  11. Michael Rebmann (82. Simon Eckert)
  12. Paul Grafe
  13. Hasan Karakus
  14. Simon Eckert
  15. Stefan Knoop
  16. Florian Wörner
  17. Theo Jaspert
  18. Dominic Treiber (ETW)
Tore
  • 0:1 27.Min Michael Rebmann
  • 0:2 49.Min Mark Servatius, direkter Freistoss
  • 1:2 54.Min Vadim Bäumler
  • 1:3 87.Min Paul Grafe, nach Pass von Vincenzo Terrazzino
  • 1:4 89.Min Simon Eckert, Querpass von Florian Wörner

3 Karten für Neuenheim

  • 56.Min Rot für Sebastian Kraft
  • 79.Min Gelb für Daniel Janesch
  • 79.Min Gelb für Paul Grafe

ASC trotz Unterzahl im Kreispokal-Achtelfinale: Dominanter Lokalmatador beim Kreisliga-Rivalen TSV Pfaffengrund!

Die erste Trinkpause in diesem hitzigen Pokalderby tat den Gästen offenbar gut: Nach einem wilden Sommer-Dschungelcamp im TSV-Strafraum glückt Michael Rebmann mit einem Durchschuss durch mehrere Gebeine die Neuenheimer Führung (27.). Zuvor hatte das neue Team der Wieblinger Trainerlegende Gerd Mühlbauer zwar weniger Ball-, aber mehr Chancenbesitz: Nach zwei starken Temposoli in der 8. und 21. Minute scheitert der EX-Neuenheimer Stürmer Vadim Bäumler nur knapp am aufmerksamen ASC-Keeper Sven Goos. Doch schon vor der Gästeführung setzt auch der ASC seine – noch unklaren - Pointen in der Offensive. Michael Rebmann zieht auf dem rechten Flügel auf und davon. Sein Querpass in die Mitte auf den vor dem Tor lauernden Sturmpartner Patrick Schleich ist jedoch zu ungenau und wird abgeblockt (26.). Kein Zufall, dass die genannten Spieler Newcomer beim ASC sind: In der Startelf stehen nicht weniger als sieben Neuzugänge. Später gesellen sich noch der einstige Pfaffengruder Hasan Karakus und der Ex-Lüneburger Simon Eckert dazu.


Trinkpause
(Foto: Joseph Weisbrod)

Doch auch die "Altvorderen" machen einen guten Job. So der ballkontaktreiche und passgenaue Emanuel Smarsly, der kurz vor der Pause aus der Drehung fast das 0:2 erzielt hätte (44.). Der von Alex Stiehl per SMS aus Frankreich gewünschte zweite Treffer fiel dann auch bald nach dem Wiederanpfiff des unterm Strich hervorragenden Schiedsrichters. 49. Minute: Der Ex-Oftersheimer Mark Servatius zirkelt einen Freistoß aus 18 Metern mit magischem Fuß über die Mauer in den Pfaffengrunder Herrgottswinkel. Anstatt den Vorsprung clever zu managen und den Gegner aus der massiven Gardemaß-Deckung kommen zu lassen, wollte Neuenheim selbstbewusst weiter dominieren. Eine daraus entstehende Lücke im Abwehrnetzwerk nutzt Vadim Bäumler, einer der Besten im TSV-Trikot, mit einem trockenen Aufsetzer ins kurze Eck zum 1:2-Anschlusstor (54.).

Zwei Minuten später droht die Partie gar zu kippen. Der draufgängerische, aber naturfaire Sebastian Kraft wird rüde gefoult und reagiert aus dem akuten Schmerz heraus mit einem unüberlegten Reflex. Der TSV-Grätscher wälzt sich mit einer schauspielerischen Glanzleistung auf dem Rasen. Der Schiedsrichter zückt die rote Karte für den umgenieteten Sebastian Kraft – wegen im Affekt passierter Unsportlichkeit durchaus vertretbar. Von einer (absichtlichen) Tätlichkeit kann allerdings keine Rede sein! Das Pfaffengrunder Fallopfer spielt derweil putzmunter weiter. Die spannende Pokalpartie steht nun auf des Messers Schneide. Die Neuenheimer Edelstahlkette um Altmeister Tim Friesendorf und den Ex-Pfaffengrunder Daniel Janesch bleibt – letztlich erfolgreich – souverän im Stresstest. ASC-Angreifer Michael Rebmann hätte diesen ambivalenten Aggregatzustand akut beenden können. Doch nach einer perfekt justierten Linksflanke des eingewechselten Dampfmachers Hasan Karakus trifft der junge Ex-Bammentaler mitten vor der TSV-Beziehungskiste den Ball sehr suboptimal (70.)


vlnr: die Ex-Pfaffengrunder: Hasan Karakus, Kevin Taylor, Daniel Janesch
(Foto: Joseph Weisbrod)

Vier Minuten später lenkt der Ex-Eppelheimer im ASC-Tor Sven Goos eine veritable Mittelstreckenrakete des TSV-Fünfers über die Querlatte (74.). Doch dann erlöst der eingewechselte Mittelfeldkrieger Paul Grafe die Neuenheimer. ASC-Capitano Vincenzo Terrazzino, dessen "kleiner" Bruder Marco beim 0:5-DFB-Pokalsieg des VfL Bochum in Salmrohr gleich zweimal traf, taucht auf der linken Außenbahn auf wie Juve aus der Asche und adressiert eine prägnante Flanke ins Strafraum- Centro. Dort packt Paul Grafe den Ball gefühlvoll in Watte, verlädt einen Verteidiger und schlenzt das runde Ding mit aller badischen Raffinesse zum 1:3 ins linke Toreck (87.).

Mit welcher Qualität die Neuenheimer Bank besetzt ist, zeigt auch der letzte, gegen die nun zwangsläufig entsicherte TSV-Abwehr trotz Unterzahl herausgekonterte Treffer. Der eingewechselte Florian Wörner passt auf den von Co-Coach Dean Vukovic kurz zuvor in die Hitzeschlacht geschickten Neuzugang Simon Eckert (Foto). Der vom Nord-Regionalligisten Lüneburger SK Hansa stammende Sohn des früheren Neuenheimer Wellenbrechers Anton "Toni" Eckert (Spieler des Jahres 1987) verwandelte kalt wie eine Gefriertruhe zum 1:4-Endstand (89.).

Im Achtelfinale des Heidelberger Kreispokals muss der ASC Neuenheim am nächsten Sonntag die weite Reise durchs liebliche Neckartal zum gar nicht so lieblichen Kreisliga-Konkurrenten VFb Eberbach antreten, der beim VfL Heiligkreuzsteinach mit 1:3 gewonnen hat. Da die neue Neuenheimer Mannschaft (u. a. noch ohne die Urlaubs-Asse Boris Gatzky und Sebastian Prior) das Pfaffengrunder Trauma überwunden zu haben scheint, ist es jetzt an der Zeit, auch die zuletzt ziemlich erfolglos praktizierte Eberbacher Springprozession mit einem Sieg zu beenden. Immerhin winkt das – lange nicht mehr erreichte - Viertelfinale!

Joseph Weisbrod

Spielbericht aus der RNZ

In der ersten Halbzeit ging der ASC in der 25. Minute nach einer Unachtsamkeit der Pfaffengrunder durch Rebmann in Führung. Gleich nach dem Wechsel erhöhte Servatius in der 49 Minute durch einen direkt verwandelten Freistoß auf 2:0. Als Bäumler in der 54. Minute auf 1:2 aus Pfaffengrunder Sicht verkürzte und Neuenheim ab der 60. Minute nach einem Platzverweis nur noch zu zehnt war, keimte beim TSV Hoffnung auf. Kurz vor Schluss lief man aber in mehrere Konter, die Grafe (87.) und Eckert (89.) zum 1:4 abschlossen.

KF

Ergebnisse der 2. Runde