Kreisliga Heidelberg
Saison 2015/16
Vorbericht zum 22. Spieltag

Der ASC reist am Sonntag zum nächsten Tabellendritten

Nach dem Gesetz der Serie ist ein weiterer Auswärtssieg drin! Doch der 1. FC Wiesloch hat nachgerüstet und einen Lauf!

Nach dem Auswärtscoup in letzter Minute beim kampfstarken Verfolger FT Kirchheim schmeckte das ASC-Siegerbier umso besser. Ob die Stimmung in der Kabine nach dem Topspiel beim nächsten Tabellendritten auch so ausgelassen sein wird? Blickt man auf die Statistik der letzten Neuenheimer Gastspiele beim 1. FC Wiesloch, sind die Aussichten nicht schlecht. Seit der Saison 2010/2011 hat der ASC alle fünf Ligapartien auf dem Kunstrasenplatz neben dem Wieslocher Stadion meist klar gewonnen. Das Hinspiel hingegen war eine enge und zähe Angelegenheit. Das einzige Tor erzielte "Cobra 11" Michael Rebmann in der 78. Minute mit einem Foulelfmeter.

Makellose Auswärtsbilanz: Fünf Siege in den letzten fünf Spielen beim 1. FC Wiesloch!

Allerdings hat die Mannschaft von Trainer Mehmet Öztürk in der Winterpause nachgetankt und sich mit höherklassigen Neuzugängen verstärkt. Außerdem hat das rote Kollektiv um Kapitän und Torjäger Ümit Bozbay Charakter gezeigt. Am letzten Sonntag bog der 1. FC einen 1:2-Rückstand gegen Rot noch um und gewann sein Heimspiel mit 3:2. Vielleicht ein psychologischer Vorteil für die Einheit von Trainer Alex Stiehl: Der Gastgeber steht beim Gipfeltreffen mehr unter Druck als der ASC. Neuenheim hat mit 46 zu 43 nicht nur drei Punkte mehr auf dem Konto, sondern auch mit 30 zu 23 die bessere Tordifferenz. Achtung: Anpfiff am Sonntag ist erst um 17.00 Uhr!

Joseph Weisbrod

Heute braucht man kein Parteibuch mehr

Über die Freien Turner und die SG Kirchheim – Kreisliga-Spitzenspiel zwischen Wiesloch und Neuenheim

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Nur ein paar hundert Meter sind die beiden Kirchheimer Klubs voneinander entfernt. Dennoch trennten sie Welten. Oder genauer: Weltanschauungen. In der Pleikartsförster Straße waren die längste Zeit die "Roten" zuhause, im Sportzentrum Süd die "Schwarzen".

Heute will keiner mehr ein Parteibuch sehen. Auch in sportlicher Hinsicht fand eine Annäherung statt. Die "Roten" stiegen – aus der C-Klasse bis in die Kreisliga – in fünf Jahren dreimal auf. Ihr rühriger Manager Philipp Richter hat ein ehrgeiziges Ziel: "Wir wollen irgendwann mal mit der SG Kirchheim in einer Klasse spielen."

Steffen Petry hätte nichts dagegen. "Respekt, was Philipp geleistet hat", sagt der Sportliche Leiter des Verbandsligisten SG Kirchheim, "ich würde mich über zwei Kirchheimer Derbys freuen." Karl Hormuth hat Zweifel. "Schon in der Landesliga würde es schwer für die Freien Turner. Woher soll das Geld kommen?", meint der Stellvertretende Abteilungsleiter der SGK und zieht an seiner Elektro-Pfeife.

Einen Vorteil hat der (ehemalige) Arbeiter-Verein. Er wird unterschätzt. "Dilsberg, Neuenheim und wir werden die ersten beiden Plätze in der Kreisliga unter sich ausmachen", hat Trainer Mehmet Öztürk den Rangvierten nicht mehr auf der Rechnung. Für seinen 1. FC Wiesloch steht am Sonntag um 17 Uhr ein "richtungsweisendes Spiel an". Der obere Tabellennachbar ASC Neuenheim kommt zum Verfolgerduell. Die Anatomen werden nach dem späten 1:0-Sieg in Kirchheim schneidig auftreten. Ihr Trainer Alexander Stiehl meint: "Wir stehen drei Punkte vor Wiesloch. Der Druck liegt beim Gegner."

Kollege Öztürk gibt zu: "Wenn wir verlieren, wird’s schwer." Er sagt aber auch: "Von der Vereinsführung gibt es keinen Druck. Wir müssen nicht aufsteigen."

Das gilt auch für die Freien Turner. Trainer Martin Dufke erklärte nach der Niederlage gegen Neuenheim, dass noch nichts entschieden sei. Der 44-jährige Elektrotechniker, der Angebote von zwei Landesligisten ausgeschlagen hat, weiß aber auch: "Wir müssen am Sonntag in Walldorf und am darauf folgenden Mittwoch bei der SG Lobbach gewinnen um dran zu bleiben." Roman Zech und Dario Schneider, die sich am Sonntag schwer am Knie verletzten, werden wohl längere Zeit ausfallen.

Denkbar, dass der 1. FC Dilsberg vom Ausgang des Verfolgerduells zwischen Wiesloch und Neuenheim profitiert. Mehmet Öztürk schätzt: "Wenn die sich in den nächsten zwei, drei Wochen keinen Ausrutscher erlauben, sind sie durch." Am Sonntag in Schatthausen scheint der Sechs-Punkte-Vorsprung nicht gefährdet, obwohl sich die Fortuna mit aller Macht gegen den Abstieg wehrt.


Freitag, 1.4.2016, 19:00 Uhr
TSV Pfaffengrund - SG Horrenberg

Sonntag, 3.4.2016, 15:00 Uhr
VfB Eberbach - SG Lobbach
VfR Walldorf - FT Kirchheim
FV Nußloch - FC Hirschhorn
FC St.Ilgen - VfB Leimen
FC Schatthausen - 1.FC Dilsberg
FC Rot - SpVgg Baiertal

Sonntag, 3.4.2016, 17:00 Uhr
VfR Walldorf - FT Kirchheim
1. FC Wiesloch - ASC Neuenheim


Rhein-Neckar-Zeitung vom 1.4.2016