Heidelberg Kreisliga
Saison 2015/16, 7. Spieltag
Vorbericht zum 7. Spieltag
Sonntag 27.9.2015, 15:00 Uhr
ASC Neuenheim - SpVgg Baiertal 7:0 (4:0)
Aufstellung des ASC Neuenheim
- Sven Goos
- Tim Friesendorf
- Sebastian Kraft (67. Daniel Rhein)
- Daniel Janesch (72. Florian Wörner)
- Caner Tilki
- Hasan Karakus
- Sebastian Prior (54. Paul Grafe)
- Boris Gatzky
- Patrick Schleich
- Mark Servatius
- Michael Rebmann
- Paul Grafe
- Daniel Rhein
- Dean Vukovic
- Florian Wörner
- David Wehner
- Dominic Treiber (ETW)
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Tore
- 1:0 6.Min Boris Gatzky, Handelfmeter
- 2:0 38.Min Mark Servatius, Pass von Daniel Janesch
- 3:0 39.Min Sebastian Prior
- 4:0 42.Min Mark Servatius, Flanke von Daniel Janesch
- 5:0 60.Min Mark Servatius, Vorarbeit von Daniel Janesch
- 6:0 80.Min Patrick Schleich
- 7:0 83.Min Mark Servatius
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Baiertal der Tränen: ASC schockt punktgleichen Gast beim 7:0-Kantersieg
Die Montagsschlagzeile in der Rhein-Neckar-Zeitung gehörte dem ASC: "Neuenheim
wie im Rausch!". Die Lokalsport-Headline trifft vor allem auf die jeweils
letzten zehn Minuten der beiden Halbzeiten zu. Aber auch in diesen beiden
Phasen, in denen der ASC fünfmal traf, agierte die Mannschaft von Trainer Alex
Stiehl eher nüchtern und rational – vor allem in puncto Torvorbereitung und
Abschluss. Der bittere Gang durch das Baiertal der Tränen beginnt für den bis
dato immerhin punktgleichen Gast nach fünf Minuten. Der linke Außenbahner Hasan
Karakus, wie sein rechtes Pendant Sebastian Kraft eine stets geladene
Vielzweckwaffe, flankt scharf und genau in die Box. Aus dem Hinterhalt zieht
Kapitän Boris Gatzky knallhart ab. Nach einem Pfostenpraller nimmt ein
Baiertaler die Nothand zur Hilfe. Schiedsrichter Andreas Bügel, ein wahrer
Meister seiner Zunft, zückt die rote Karte und gibt Strafstoß. Boris Gatzky
erledigt seine Führungsaufgabe wie selbstverständlich und verwandelt
kompromisslos zum 1:0.
Nach Linienrichter-Knockout trifft der ASC dreimal vor der Pause!
Die Anatomen zwingen den dezimierten Gegner bereits in dessen Hälfte durch
laufintensives Stürmerpressing zu Aufbaufehlern und setzen dann präzise das
Seziermesser an. Der Gästestrafraum wird zum Heidelberger Drehkreuz. 35. Minute:
Nach einem Geistesblitz-Pass von Boris Gatzky schlägt Mark Servatius, einer von
sieben Neuzugängen in der Startelf, nach Querpass von Daniel Janesch zum ersten
Mal zu und erhöht auf 2:0. Der nächste Nackenschlag für die Mannschaft von
Trainer Jochen Schuppe schon zwei Minuten später: Sebastian "Vettel" Prior
luchst einem Verteidiger den Ball ab und spitzelt ihn listig ins lange Eck
(37.). 44. Minute: Daniel Janesch krönt seinen Sololauf mit einer lasergenauen
Flanke in die Strafraummitte. Kinderarzt Mark Servatius ist erneut ambulant zur
Stelle und jagt die 4:0-Vitaminspritze unter die Querlatte (44.). Schiedsrichter
Andreas Bügel (Mahnung an die protestierenden Gästespieler: "Wir sind hier nicht
im Kindergarten!") lässt zwei Minuten nachspielen, weil sein Assistent in der
30. Minute von einem Nahschuss jodelreif unter die Gürtellinie getroffen wurde
und vom feinfühligen ASC-Physio Carsten Hannemann schmerztherapeutisch behandelt
werden musste.
ASC spielt wie aus einem Guss - und Mark Servatius steuert vier Tore zum Kantersieg bei!
Auch nach dem Wiederanpfiff scheinen die Gäste das drohende Debakel irgendwie in
einstelligen Grenzen halten zu wollen, ohne selbst die für eine Aufholjagd
unentbehrliche Eigeninitiative zu ergreifen. ASC-Zerberus Sven Goos hätte
genausogut eine Kopie aus Madame Tussots Wachsfigurenkabinett in seinen Kasten
stellen können. So wenig bekam der junge Tormann zu tun! Ganz im Gegensatz zu
seinem genervten Gegenüber Sascha Linder, der sein ohnmächtiges Team mit
glänzenden Reaktionen vor einer zweistelligen Niederlage bewahrte. Doch in der
60. Minute hat auch Baiertals Bester einmal mehr keine Haltbarkeitschance. Nach
einem Skalpellpass von Boris Gatzky in die SpVgg-Abwehrnaht legt Daniel Janesch
erneut perfekt für Mark Servatius auf, der locker zum 5:0 vollstreckt. Kurz
danach wehrt der fast einzige Baiertaler Widerstandskämpfer Sascha Linder eine
quasi unhaltbare Volleyabnahme von Patrick Schleich – nach Maßflanke von Hasan
"Riga Toni" Karakus – mit einem unglaublichen Reflex ab.
Während Neuenheim nun die längst entschiedene Partie aus der kaum geforderten,
aber aufbaufördernden Defensive heraus kontrolliert, als gehe es um die leicht
abgewandelte Beckenbauer-Devise "Geht’s raus und spielt’s körperlos!", erhält
Baiertal eine fast zwanzigminütige Schonzeit. Doch in der Schlussphase wird’s
nochmal grausam im Jagdrevier der Gäste. 80. Minute: Patrick Schleich beweist
sein Talent für selten schöne Tore und schlenzt die Kugel formidabel aus etwa 20
Metern in den rechten oberen Torwinkel. Fünf Minuten vor dem von den Gästen
geradezu herbei gesehnten Abpfiff sieht Mark Servatius mit dem medizinisch
geschulten Kennerblick für Kinderkrankheiten, dass der ansonsten so gute SpVgg-
Keeper ein bisschen weit vor seiner Hütte steht und versenkt den eroberten Ball
aus 35 Metern zum 7:0-Endstand ins Baiertaler Netzflickwerk (35.). Dann die
Erlösung durch Topschiedsrichter Andreas Bügel: Der Alptraum für Baiertal ist
überstanden!
Joseph Weisbrod
Spieltag und Tabelle