Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
1 Karte für Neuenheim
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Nach dem überzeugenden 1:4-Kreispokalsieg am 9. August konnte der Gast aus Neuenheim seiner Favoritenrolle am Freitag abend nicht gerecht werden. Dabei startete der ASC vielversprechend in das Stadtteilderby. 10. Minute: ASC-Lenker und -Denker Caner Tilki schlägt einen überraschenden Diagonalpass aus der Schaltzentrale auf den rechten Flügel. Der angriffslustige Außenbahner Sebastian Kraft zieht sofort ab. Sein Volleyschuss zischt denkbar knapp am langen TSV- Pfosten vorbei. Der Gastgeber setzt mit seinen langen Kerls in der Innenverteidigung auf seine aus der Michael-Weigel-Schule bewährte Wir-machen- den-Laden-dicht-Strategie, geht mit grenzwertiger Härte in die Zweikämpfe und versucht sich mit langen Bällen in die Spitze. ASC-Torwart Dominic Treiber muss mit seiner Handarbeit erst nach einer halben Stunde beginnen, als er einen strammen Freistoß locker festhält.
Nach einer reichlich zerfahrenen Stunde die Führung für Neuenheim. Ein Freistoß von Boris Gatzky passiert unberührt Freund und Feind und senkt sich schließlich ins Pfaffengrunder Netzwerk (58.). Mit dem nach langer Verletzungspause erstmals eingewechselten Turbolader Sebastian Prior hatten die Gäste ihre stärkste Phase, drängten auf die Vorentscheidung und erspielten Chancen im Dreiminutentakt: 62. Minute: Nach einem Torwartfehler jagt ASC-Stürmer Michael Rebmann die Kugel aus kürzester Distanz über das Tor. 65. Minute: Caner Tilko schießt ebenfalls aus fünf Metern. TSV-Keeper Hendrik Dullinger wehrt in bester Neuer-Manier ab. 68. Minute: Nach einer scharfen Ecke von Boris Gatzky köpft der freie Michel Rebmann über die TSV-Beziehungskiste. 71. Minute: Der willensstarke Sebastian Kraft, in Horrenberg mit der Stirn erfolgreich, verfehlt das Tor nach einer weiteren Gatzky-Flanke per Kopfball ebenfalls nur um die berühmten Zentimeter.
Statt dem 0:2 heißt es dann – Überraschung, Überraschung! - plötzlich wie aus düsterem Flutlichthimmel 1:1. Wieder inszeniert der ASC einen vielversprechenden Angriff. Wieder findet ein übertriebenes Dribbling ein jähes Grätschenaus. Und der schnelle TSV-Konter endet mit einem ebenso überflüssigen Foul im Neuenheimer Strafraum. 72. Minute: Thomas Seyfferth, selbst kein Sohn von Mutter Teresa, verwandelt den Foulelfmeter sicher zum glücklichen Ausgleich für die Mannschaft von Trainer Gerd Mühlbauer. Eine anfällige Abwehr, die den Angreifern zuviel Raum lässt und Schwächen in der Spieleröffnung hat, ein Mittelfeld, das sich zu spät vom Ball trennt und zuviele Fehlpässe schlägt sowie eine Offensive, die bis zum Schlusspfiff ihre klaren Chancen nicht konsequent nutzt: Das Endergebnis lügt nicht!
Es bleibt dabei: Seit dem 1:0-Sieg durch ein Tor von Andreas Roth am 3. 12. 2011 hat der ASC Neuenheim kein Ligaspiel mehr gegen Pfaffengrund gewonnen! Während der TSV Pfaffengrund mit dem jüngsten Remis "högschd" zufrieden sein kann, schleichen die von sich enttäuschten ASC-Spieler mit hängenden Köpfen vom Platz. Sie wissen selbst am besten: Da wäre deutlich mehr drin gewesen! Und sie können deutlich mehr! Mit fünf Punkten aus vier Spielen bleibt der ASC Neuenheim hinter seinen eigenen Erwartungen an einen gelungenen Saisonstart zurück.
Joseph Weisbrod