Aufstellung des ASC Neuenheim
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Dass die Meistermannschaft von Trainer Jens Großmann vor der großartigen Kulisse von über 500 Zuschauern sich das Spanferkel-Essen zum Aufstiegsfest nicht versalzen lassen würde, war allerdings ungefähr so vorhersehbar wie der Wetterbericht für Death Valley. So führten die gelbschwarzen Burgherren bereits in der Pause mit 3:0 gegen den Tabellenvierzehnten SpVgg Baiertal. Einige Kilometer weiter in Schatthausen machte der ASC seinen Job in fast gewohnter überlegener Manier. Die Stiehlisten aus Heidelberg schossen ihren Dreitore- Vorsprung beim tapferen Absteiger sogar noch deutlich früher als der Spitzenreiter, nämlich schon nach 18 Vollspeed-Minuten heraus.
Im Gefühl des sicheren Sieges sowohl von Dilsberg als auch der eigenen Mannschaft schalteten die Neuenheimer nach dem Wiederanpfiff in die Controllingfunktion, "schonten ihre Kräfte für die Relegation" (RNZ) und kassierten mit dem vorerst letzten Kreisliga-Tor des FC Schatthausen durch Denys Romanyuk (65.) den zweiten Gegentreffer zum leistungsgerechten 2:4-Endstand. Wie ASC-Vize Werner Rehm im RNZ-Bericht von Wolfgang Brück zitiert wird, hielt sich die Enttäuschung in Grenzen: "Wir lagen weit zurück und haben uns gegen die Konkurrenten 1. FC Wiesloch und und FT Kirchheim durchgesetzt."
Ab jetzt fokussieren sich Erfolgstrainer Alexander Stiehl, Mannschaft und Verantwortliche auf die Relegation zur Landesliga Rhein-Neckar. In dieser Liga spielte der ASC Neuenheim bisher ein einziges Mal in seiner Vereinsgeschichte: in der Saison 1998/99 unter Trainer Dr. Holger Zimmer. Doch bis dahin gilt es zwei hohe Hürden zu überwinden. Am ersten Juni-Wochenende fordert der Vizemeister den Viertletzten der Landesliga zum Duell. Doch erst nach den letzten Landesliga-Spieltag steht endgültig fest, ob der Gegner wie erwartet DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal heißen wird. Am zweiten Juni-Wochenende wäre im Falle eines ASC-Sieges der Gewinner des Relegationsspiels zwischen dem SV Rohrbach, Vizemeister der Kreisliga Sinsheim, und SpVgg Wallstadt bzw. Rot-Weiß Rheinau, Vizemeister der Kreisliga Mannheim, das letzte schwere Hindernis für den Aufstieg in die attraktive Landesliga. Mit viel Unterstützung von den Rängen wäre Das Projekt A wie Aufstieg jedenfalls leichter zu realisieren! Die genauen Termine und Spielorte werden Anfang nächster Woche in der Sportpresse sowie auf ASC Facebook und www.ass-neuenheim.de veröffentlicht.
Joseph Weisbrod
Zwar sorgte auch Verfolger ASC Neuenheim beim Absteiger Fortuna Schatthausen durch Tore von Theo Jaspert (10.) und 19., Daniel Janesch (12.) und Michael Rebmann (39.) schnell für klare Verhältnisse, doch als das Ergebnis vom Dilsberg bekannt wurde, schonten die Anatomen ihre Kräfte für die Relegation. Marcel Mossemann (44.) und Denys Romanyuk (65.) verkürzten für Schatthausen, das künftig mit Baiertal eine Spielgemeinschaft bilden wird, zum 2:4.
"Wir haben die Meisterschaft verdient, denn wir standen seit dem vierten Spieltag an der Spitze und haben zweimal gegen Neuenheim gewonnen", strahlte auf dem Dilsberg Björn Lipschitz. Der sympathische Maurer aus Neckarhausen war nach seiner Knieprellung durch eine Wunderheilung von "Physio" Stefan Dunka rechtzeitig fit und erzielte gestern seine Saisontore Nummer 39 und 40. Sensationell.
"Torjäger Björn Lipschitz und der Wille der gesamten Mannschaft" war für Dilsberg-Boss Arno Bernauer entscheidend für den "historischen Aufstieg". Denn in der Landesliga war Dilsberg noch nie. Nach einer Schwächephase war der Neun-Punkte-Vorsprung gegenüber Neuenheim geschmolzen, doch wie die Dilsberger zur alten Stärke zurückfanden, war beeindruckend.
Nicht nur für Wolfgang Moll, der in den Achtzigern, damals noch in der BKlasse, selbst für den Dilsberg kickte, hat Trainer Jens Großmann einen gewaltigen Anteil am Höhenflug. "Er kann mit den Jungen und er ist ein super-sympathischer Mensch", meint Moll.
Großmann wechselt mit dem Aufstieg als Abschieds-Geschenk in die Nachwuchs- Abteilung des Zweitbundesligisten SV Sandhausen. Für ihn übernimmt Gerd Mühlbauer vom TSV Pfaffengrund.
Als Neuzugänge sind Nick Trabold und Philipp Mayer von der SG Wiesenbach im Gespräch. Papa Edgar Mayer ehrte als Staffelleiter die Meister. Danach krachten Böller und leuchtete ein bengalisches Feuer, das der kurzzeitig zum Vergnügungswart aufgestiegene Banker Thomas Wallenwein nebst Pressluft betriebene Tröten für rund 300 Euro eingekauft hatte. Auf Meister- Shirts verzichteten die sparsamen Dilsberger dagegen – man weiß ja nie.
Alle hatten trotzdem viel Spaß. Björn Lipschitz kündigte an: "Wir feiern die ganze Nacht und schöne Grüße auch nach Neuenheim."
Dort hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. "Wir lagen weit zurück und haben uns gegen die Konkurrenten 1. FC Wiesloch und FT Kirchheim durchgesetzt", tröstete sich Vize Werner Rehm.
Während für Dilsberg die Relegation eine Strafe gewesen wäre, ist sie für den ASC Neuenheim ein Geschenk. Dem Vizemeister, der mit acht Siegen in Folge derzeit einen tollen Lauf hat, räumt nicht nur der Eppelheimer Szenekenner Achim Scharwatt im ersten Relegationsspiel am ersten Juni-Wochenende, vermutlich gegen die DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal, die besseren Chancen ein. Eine Woche später spielt der Sieger gegen den Gewinner aus dem Duell zwischen den Vizemeistern von Sinsheim (SV Rohrbach) und Mannheim (SpVgg Wallstadt oder Rot-Weiß Rheinau) um den letzten freien Platz in der Landesliga.