Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
2 Karten für Neuenheim
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Danach setzte der Tabellenzweite einen Cliffhanger nach dem anderen. Als Ouvertüre traf Kapitän und Toptorjäger Boris Gatzky zur frühen Führung ins linke Eck (6.). Nach einem Schussdoppel von Mark Servatius parierte VfB-Torwart Torben Lange zweimal prächtig im Sekundentakt. (12.). Gegen den raffinierten Bogenkopfball von Daniel Janesch nach einer Maßflanke von Boris Gatzky nur eine Minute später war Eberbachs Bester (und Bedauernswertetster) allerdings machtlos (13.)
Die Anatomen hatten sich nun auf den holprigen Rasenplatz und auf den defensiven Gegner eingestellt, erstickten dessen Aufbauversuche im Keime, gewannen die Zweikämpfe und hielten sich an die Empfehlung von Drama-Chefcoach William Shakespeare, dessen 400. Todestag am 23. April weltweit gefeiert wurde: "Folgt Eurem Mut und stürmt!" Und das tat die Mannschaft von Trainer Alex Stiehl mit heißem Herzen und kühlem Verstand – oft auch über die dynamisch nach vorne presschenden Außenbahner Hasan Karakus (links) und Florian Wörner (rechts).
Nach dem Wiederanpfiff des ausgezeichneten Schiedsrichters Sinan Azmi Kaleli (Wertheim) hatten der hinter dem VfB-Tor postierte ASC-Chronist und sein iPhone- Akku allerhand zu tun. Vier der fünf Tore nach der Pause gibt’s übrigens auf ASC Facebook zu sehen! 55. Minute: Nach einer Flanke von Patrick Schleich zog Theo Jaspert aus der Drehung ab. Torwart Torben Lange reagierte klasse, war aber gegen den gezielten Nachschuss von Mark Servatius machtlos. Bereits der 15. Saisontreffer des torgefährlichen Kinderarztes, der seine Reaktions- und Schussfähigkeit als bester Neuenheimer beim Teamwettbewerb im 1899-Footbonauten (84 % Trefferquote) wohl weiter optimiert hat.
Das Ehrentor eine Zeigerumdrehung danach durch den jungen VfB-Angreifer Tom Wierz war letztlich nur ein Flüchtigkeitsfehler eines famosen Neuenheimer Fußball-Orchesters, das seine Neuner-Sinfonie in der 86. Minute durch den zweiten Treffer des passenderweise mit der Rückennummer 9 ausgestatteten Mittelfeldboliden Daniel Janesch krönte. Der als Drittletzter um den Klassenerhalt "kämpfende" VfB um den ohnmächtigen Spielertrainer Max Kümmerling hatte sich da längst willen- und wehrlos in sein Schicksal ergeben.
Der ASC Neuenheim hingegen hätte nach diesem fast zweistelligen Auswärtssieg die RNZ-Schlagzeile am Montag verdient. Doch die galt dem unerbittlichen Verfolger 1. FC Wiesloch nach dessen fast obligatorischem 5:2-Sieg gegen den Zweitletzten FC Schatthausen. Vor dem Nachholspiel des Tabellendritten beim FC Badenia St. Ilgen am Mittwoch um 19.00 Uhr hat der ASC Neuenheim drei Punkte Vorsprung. Aber auch bei einem Nachholsieg und Punktgleichheit der Mannschaft des sehr optimistischen Trainers Mehmet Öztürk hat der ASC Neuenheim die deutlich bessere Tordifferenz gegenüber dem 1. FC Wiesloch.
Joseph Weisbrod