Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
1 Karten für Neuenheim
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Im ersten Durchgang war die Partie des Tabellenzweiten (24 Punkte) gegen den nur drei Punkte zurückliegenden Sechsten eher ein taktisches Rasenschachspiel mit wenigen Kombinationen über mehrere Stationen. Beide Teams taten sich schwer im Spielaufbau und bei dem Versuch, die dichte gegnerische Nebelbank zu durchdringen. ASC-Trainer Alex Stiehl forderte zu Recht in seiner Coachingzone: "Ihr müsst präsenter sein!". Diese Devise beherzigten jedoch vor allem die früh attackierenden, kompakt und selbstbewusst auftretenden Förster-Buben von Trainer Ralph aus der SAP-Stadt. Und hatten dabei die klareren Möglichkeiten. So in der 32. Minute, als Nuri Enes Yüksel frei vor der ASC-Beziehungskiste ebenso weit wie zünftig am linken Pfosten vorbei schoss. Besser machte es sein Kollege Raihan Winkler, der kurz vor der Pause den nicht unverdienten 0:1-Halbzeitstand besorgte.
Als die Flutlichtmasten längst die Funktion von Nebelscheinwerfern übernommen hatten, zeigte sich, dass Alexander Stiehl mit seinen Pausen-Einwechslungen ein glückliches Händchen hatte. Der 20jährige Bochumer Theo Jaspert hauchte dem Neuenheimer Offensivspiel mit seiner Schnellfüßigkeit und technischen Finesse neues Leben ein. Seinen Steilpass nutzte Kapitän Boris Gatzky für eine Maßflanke auf den ebenfalls eingewechselten Mark Servatius, der volley zum 1:2- Anschlusstreffer vollstreckte (74.). Fünf Minuten später verwertete erneut Boris Gatzky eine weitere punktgenaue Nebelkerze von Theo Jaspert mit der Pieke zum 2:2-Ausgleich für den ASC (79.) – und machte damit sein rundes Dutzend Ligatore voll. Dabei ist der einstige Reutlinger Oberliga-Spieler eher ein Zehner als ein klassischer Knipser!
In der turbulenten Schlussphase im dichten Abendnebel hatten beide Mannschaften die Chance zum Sieg. Doch erst rettete VfR-Torwart Sven Bickel mit großartiger Abwehrparade – siehe Nebelvideo auf ASC Facebook - und dann Vornamensvetter Sven Goos (ASC) im Gegenzug in höchster Not. Am Ende einer vor allem in der letzten halben Stunde dramatischen Nebelschlacht war die Netzneutralität zwischen dem Anatomie-Sport-Club und dem VfR Walldorf aus der SAP-Stadt wieder hergestellt.
Mit diesem Unentschieden verteidigt der ASC Neuenheim den zweiten Tabellenplatz vor dem punktgleichen Stadtrivalen FT Kirchheim, der nach dem beachtlichen torlosen Remis gegen den Spitzenreiter 1. FC Dilsberg (0:0) ebenfalls 25 Punkte auf dem Konto hat, aber die um fünf Zähler schlechtere Tordifferenz aufweist. Mit einem Sieg gegen den VfR Walldorf hätte der ASC den Abstand zum Klassenpriums 1. FC. Dilsberg auf sieben Punkte verkürzen können. Aber die Saison ist schließlich noch lang! Am nächsten Sonntag reist der ASC Neuenheim (25 Punkte) zum Spitzenspiel beim Tabellenvierten FC Badenia St. Ilgen. Der Landesliga-Absteiger hat nach dem 1:1 beim FC Rot 24 Punkte auf dem Konto und kann die Anatomen mit einem Heimsieg überholen. Doch das charakterstarke Stiehl- Team wird alles tun, um den Relegationsplatz so lange wie möglich zu behaupten.
Joseph Weisbrod