Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
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Mehr Licht als Schatten sahen die Zuschauer auf dem besonnten, aber schmierseifigen Sportplatz am Birkenweg. Kaum hatte FC-Mäzen Tom Weckesser alle "seine" Spezialkräfte auf der Fortuna-Bank per Handschlag begrüßt, ging es auf dem Rasen schnell zur Sache. Zunächst hatte FC-Mittelstürmer Ümit Ünlü nach einem Neuenheimer Abwehrschnitzer die Führung auf dem Knipserfuß (12.). Sechs Minuten später klärte Fortuna-Torwart Benjamin Bähr vor ASC-Sputnik Sebastian Prior (18.).
Trotz einiger Verletzter, zu denen sich vor dem Anpfiff auch noch Mittelfeldwirbler Paul Grafe gesellen musste, bestimmte Neuenheim mit seiner variableren Spielanlage den Rhythmus. Auch weil der für Grafe in die Startelf gerückte Freiburger Neuzugang James Steiner ein nervenstarkes, vielversprechendes Debüt hinlegte.
Nach einem hinlänglich verwirrenden Dribbling von Kapitän Boris Gatzky wurde der Filigrantechiker im Strafraum zu Fall gebracht, Der junge, coole, tadellose Schiedsrichter Jan Kovacs vom SC Oberschefflenz zeigte sofort auf den Punkt. Chefvollstrecker Serdar Özbek verwandelte den Strafstoß mit seinem 19. Saisontor ohne Wimpernzucken ins rechte Eck (31.). Den Anatomen gelang es in der Folge nicht, die allgemeine Verunsicherung und Unordnung in der Fortuna-Elf zu nutzen und den zweiten Treffer nachzulegen.
FC-Trainer Matthias Hohmann muss in der Pause die aufbauenden Worte gefunden und – noch wichtiger – die richtige Gebrauchsanleitung ausgepackt haben. Mit dem Sturmbrecher Kevin Schlawjinski wechselte der Ex-Neuenheimer seinen nächsen Trumpf im Angriff ein. Bevor der stach, lenkte ASC-Torwart Burak Polat mit einer sensationellen Parade einen Kopfstoß aus nächser Nahdsitanz an die Latte (54.) und verhinderte kurz darauf ein zweites Mal den Ausgleich (57.). Nach einer Horizontalvorlage von Wuchtstürmer Kevin Schlawjinski stand der frühere Verbandsliga-Kirchheimer Christoph Pieruschka frei und lupfte den Ball gefühlvoll wie Helene Fischer über ASC-Zerberus Burak Polat ins Netz (60.).
In der Nachspielzeit fast noch der Siegtreffer für die aufopferungsvoll verteidigenden, aber kaum noch aus der eigene Hälfte kommenden Gäste. Boris Gatzky passte im Strafraum quer auf den unermüdlichen Dauerläufer Florian Wörner, der aber einem Meter vor dem wie ein Grizzly aus deam kanadischen Urwald heranpreschenden FC-Torwart nicht mehr zum Abschluss kam. So blieb es beim gerechten Unentschieden, das nicht zuletzt zwei herausragenden Torhüterleistungen zuzuschreiben war. Ein salomonisches Ergebnis, mit dem auch der Neuenheimer Ex-Trainer Matthias Hohmann und ASC-Coach Alexander Stiehl zufrieden sein können.
Der ASC Neuenheim bleibt damit auf dem fünften Tabellenplatz. Auch für den FC Schatthausen war dieser Sonntag zumindest in sportlicher Hinsicht kein Volkstrauertag. Ansonsten geht der Herzensclub von FC-Cäsar Tom Weckesser (O-Ton zu einem Spieler: "Ihr gehört mir!") angesichts des dornigen Rosenkriegs zwischen Geldgeber und Vorstand einem kalten Winter entgegen.
Joseph Weisbrod