Heidelberger Kreispokal, 3. Runde
Saison 2013/14

Was bringt eine noch so kultivierte Spielanlage, wenn sie durch masochistische Schnitzer konterkariert wird? Jedenfalls keinen Sieg. Und so schied der ASC Neuenheim beim A-Klasseverein SV Waldhilsbach trotz technischer Überlegenheit bereits in der dritten Runde des Heidelberger Krombacher-Kreispokals aus. Dabei hatte der Kreisligist in der ersten Hälfte deutlich mehr Ballbesitz, kombinierte ansehnlich und variabel, konnte aber den SVW-Catenaccio magels Durchschlagskraft und Präzision nicht knacken. Bis auf drei aussichtsreiche Kopfbälle von Michael Ziegler (15.), Serdar Özbek (26./40.) geriet das SVW-Tor nicht ernsthaft in Gefahr.

Der Gastgeber hingegen stellte sich hinten rein und suchte sein Glück in weiten Diskuswerfer-Bällen über das eigene Mittelfeld hinweg. Mit diesem schlichten, aber wirksamen Rezept brachte der 100er-Club die Anatomen vor allem in der Endphase vor der Pause in erstaunliche Verlegenheit. So kann Mittelstürmer Thorben Jungblut nach einem Stellungsfehler allein auf ASC-Torwart Bastian Orth zulaufen. Sein Abschluss kommt aber verfrüht und ist eine sichere Beute für den regungslos wartenden Neuenheimer Keeper (38.). Kurz darauf fast die Kopie. Dieses Mal taucht SVW-Spielertrainer Steven Wolf allein auf der Lichtung des ASC-Strafraums auf. Doch auch der in höheren Ligen erfahrene Ex-Bammentaler scheitert am bestens verorteten Bastian Orth (42.).

Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Rouven Ettner, der mit seinem Gespann einen vorbildlichen Job machte, folgte ein Dreiminuten-Spektakel, das allein das Eintrittsgeld wert war. Nach einem Freistoß von Lukas Bachert und einer Kopfverlängerung von Daniel Toma fällt der Ball vor die Füße von Serdar Özbek. Der Torjäger fackelt nicht lange und katapultiert den Ball aus dem Fußgelenk in den rechten Winkel. Ein Tor wie eine Sexbombe (46.). Der Pulverdampf liegt noch in der Sonntagsluft, als der SVW einen heiß diskutiertern Freistoß im Mittelkreis erhält. Waldhilsbachs Scharfschütze Frank Fischer bewaht als einziger die Ruhe, sieht, dass ASC-Gralshüter Bastian Orth seine Beziehungskiste einige Meter verlassen hat. Fischer zieht aus gut 50 Metern blank und trifft dank perfekter Ballistik unter die Querlatte (49.).

Und wieder hat die Mannschaft von Trainer Matthias Hohmann und des später eingewechselten Co Timo Mifka rasch die Chance, das Malheur wettzumachen. Der sehr initiative Lukas Bachert lasert mit einem steilen Pass-Strahl den Strafraum die SVW-Kette. ASC-Verteidiger Nils Hauck ist rechtzeitig gestartet, verpasst aber den Moment, den Ball mit dem rechten Innenrist am Torhüter vorbei ins 7,32 m breite Tor zu schieben (55.).

Statt dessengeht der SVW in Führung. Einen kapitalen Ballverlust im Neuenheimer Mittelfeld nutzen die Roten radikal aus. 69. Minute: Einen Diagonalpass auf den rechten Flügel nimmt der pfeilschnelle SVW-Stürmer Felix Dauthe in vollem Tempo auf und hämmert die Kugel mit aller Verve zum 2:1 in die Maschen. Danach gefriert dem ASC-Anhang das Blut in den Adern. 74. Minute: Der schlitzohrige Spielertrainer Steven Wolf luchst einem ASC-Verteidiger weit draußen an der Grundlinie den Ball ab, legt geistesgegenwärtig zurück auf den frei positionierten Mittelstürmer. Thorben Jungblut bewahrt ruhig Blut und schiebt stramm zum 3:1 über die Torlinie.

Es spricht für den Charakter der Neuenheimer Mannschaft, dass sie trotz des scheinbar aussichtlosen Rückstands nicht aufgibt und weiter nachsetzt. Der Lohn in der 76. Minute: Winkelakrobat Serdar Özbek zirkelt einen Freistoß aus 20 Metern unhaltbar ins linke obere Dreieck. Wieder ein Tor zum Zungeschnalzen! Die letzte Ausgleichsmöglichkeit in der Nachspielzeit. ASC-Neuzugang Nils Hauck, der auf der rechten Außenbahn eine ambitionierte Partie hinlegte, bedient mit einem gefühlvollen Vertikalbass den im Strafraum lauernden Daniel Toma. Der Mittelfeldspieler mit dem großen Akku verarbeitet die Vorlage optimal. Nur Tomas halbhoher Schuss ist nicht so optimal. SVW-Kompakttorwart Michael Grunwald kann im Tiefflug parieren (90 + 2). Unmittelbar danach der Abpfiff. Es war - in der dritten Runde - der letzte Neuenheimer Schluck aus der Krombacher Pokalpulle!

So zieht der SV Waldhilsbach letztlich verdient ins Viertelfinale des Heidelberger Kreispokals ein. Für den ASC ist diese bittere, weil selbstverschuldete Niederlage vielleicht der nötige Schuss vor den Bug. Wenn Neuenheim am nächsten Sonntag ab 15.00 Uhr gegen den hoch eingeschätzten FC Schatthausen sein Abwehrverhalten professionalisiert und weiterhin vorne trifft bzw. özbekt, kann der Start in die Kreisliga-Saison 2013/14 durchaus gelingen.

Joseph Weisbrod

Die erste Hälfte verlief ausgeglichen. Nach der Pause erzielte der ASC aus dem Nichts das 0:1 durch Serdar Özbek (46.Min). Der SV steckte den Gegentreffer gut weg und erzielte in der 49. Minute durch Frank Fischer den Ausgleich. Der SV konnte in der 69. Minute durch Falk Dautsche in Führung gehen. In der 74. Minute erkämpfte sich Wolf an der Grundlinie den Ball und legte auf Jungblut zurück, welcher das 3:1 erzielte. Durch einen Freistoß verkürzte der ASC durch Özbek (79.) noch auf 3:2.

tf

Die Heimserie des SV hält weiter an, auch in der 9 Begegnung in Folge geht der SV als Sieger vom Platz. Der ASC Neuenheim hatte in Halbzeit 1 mehr Ballbesitz konnte sich jedoch gegen die viel beinige Abwehr keine Torchance erspielen, die Heimmannschaft konterte geschickt und hatte 3 glasklare Torchancen welche der Gästekeeper zu nichte machte.

Zu Wiederbeginn erzielte der ASC aus dem nichts das 0:1 durch Serdar Özbek (46.Min). Der SV steckte den Gegentreffer gut weg und erzielte in der 49.Min das 1:1, Frank Fischer traf mit einem Freistoss von der Mittellinie über den überraschten Torwart. Der SV 08 hatte noch weitere Konterchancen, eine davon nutzte Falk Dauthe in der 69.Min mit einem Distanzschuss zum 2:1. Der SV stand defensiv weiterhin sicher und ließ dem ASC Neuenheim keine weitere Torchance zu. In der 74. Min. erkämpfte sich Wolf an der Grundlinie den Ball und legte auf Jungblut zurück, welcher in Torjägermanier das 3:1 erzielte. In der 79.Min fiel das letzte Tor der Partie Özbek traf per Freistoss zum 3:2 Endstand.

Der SV ging auf Grund der höheren Anzahl der Torchancen verdient als Sieger vom Platz und freut sich auf die nächste Pokalrunde.