Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
1 Karte für Neuenheim
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Nach der unglücklichen 1:2-Feiertagsniederlage in Schatthausen spielte der ASC wie aus einem Guss und gewann auch in der Höhe verdient. Allerdings machten die Gäste – mit Ausnahme ihres großartigen jungen Torwarts Christoph Gross – den Neuenheimern das Siegen auch nicht allzu schwer. Aus der nie ernsthaft geforderten Viererkette heraus zog die Mannschaft um den führungsstarken Kapitän Patrick Helten ihr strategisch durchdachtes Kombinationspiel auf und durch. Bereits nach sieben aggressiven Minuten die Führung. Nach einem Eckball von Boris Gatzky steht Torjäger Serdar Özbek sträflich frei und köpft zum 1:0 ein. Schon der 10. Saisontreffer des Neuenheimer Topscorers.
Der bis dahin gelungenste Spielzug führte fast zum zweiten Neuenheimer Treffer. 21. Minute: Stefan Holter verlängert Serdar Özbeks Zuspiel auf Yves Hillger, der den Ball aber mit dem Außenrist über die Baiertaler Beziehungskiste jagt. Nach einem imposanten 30 Meter-Lattentorpedo des umtriebigen Außenverteidigers Lukas Bachert (29.) folgt eine Art Neuauflage der Traumkombination aus der 21. Minute. Wieder glänzt Serdar Özbek als brillanter Passgeber auf Boris Gatzky, der kurz vor Torhüter Christoph Gross auf den mitgelaufenen Yves Hillger querlegt. Der quirlige Mittelfeldspieler vollstreckt zum 2:0 (31.). Als kurz vor der Pause Baiertals Leader und Kapitän Steffen Freund Schiedsrichter Cem Acar (Mosbach) unfreundlich kontaktiert, zeigt ihm der tadellos leitende Unparteiische die gelbrote Karte (42.).
Auch nach dem Wechsel setzt sich die geradezu bajuwarische Dominanz der Gastgeber fort. Während für Baiertal das Wort Ballbesitz ein Fremdwort bleibt, versucht das Hohmann-Team den noch größeren Spielraum gegen die dezimierte Mannschaft von Trainer Rainer Sauter konsequent zu nutzen. 55. Minute: Yves Hillger wühlt sich wieder einmal auf der rechten Außenbahn durch und flankt scharf an den Fünfmeterraum. Stefan Holters diabolische Direktabnahme verfehlt den langen Pfosten nur um Zentimeter. Sechs Minuten später verpasst Serdar Özbek eine präzise Hereingabe des eingewechselten Timo Mifka nur um eine Fußbreite (61.).
Dann der längst überfällige dritte Treffer. 63. Minute: Der argentinische Dauerläufer Juan Pablo Valdez bedient mit einem wie von Picasso gemalten Pass den ebenfalls eingewechselten Daniel Toma. Toma flankt genau in den schmalen Korridor zwischen Torwart und Abwehrspieler. Timogol Mifka tut das, was ihm in den Genen steckt: Er vollstreckt! Aus dem Getümmel heraus erhöht der in der Abwehr unterforderte Außenverteidiger Felix Frank (Foto links) mit einem kernigen Kurzschuss auf 4:0.
Der schweigsame, Taten sprechen lassende Gaucho Juan Pablo Valdez krönt schließlich seine exzellente Leistung mit einem weiteren tödlichen Pass aus der höheren argentinischen Fußballschule. Vadim Bäumler veredelt das kluge Zuspiel mit dem fünften und letzten Treffer zum 5:0-Endstand. Wenn in diesem Bericht der Name des ASC-Torwarts bisher noch nicht gefallen ist, so hat dies einen bezeichnenden Grund: Bastian Orth hatte an diesem Sonntag so wenig zu tun wie ein FDP-Spitzenpolitiker nach der Bundestagswahl.
Wäre der ASC Neuenheim in dieser Saison immer so konzentriert und effektiv aufgetreten wie in dieser Partie, würden wohl mehr als 12 Punkte und der achte Tabellenplatz auf der Habenseite stehen. Doch wie heißt es so schön? Hätte, hätte Fahrradkette.
Joseph Weisbrod