Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
1 Karte für Neuenheim
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Ein Blick zurück nach vorn: Als der FC Bammental nach der Saison 1997/98 aus der Oberliga Baden-Württemberg in die Verbandsliga Nordbaden absteigen musste, stieg der ASC Neuenheim gleichzeitig als Meister der Bezirksliga Heidelberg in die Landesliga Rhein-Neckar auf. Das erste Pflichtspiel der beiden Vereine am 15. September 2013 werden die Anatomen kaum in bester Erinnerung behalten.
Schon nach sechs Minuten sah die Hochrechnung für Neuenheim ziemlich ernüchternd aus. Da führten die kessen, pressenden Gäste bereits mit zwei Toren Vorsprung. Ein Doppelschlag der jugendlichen Unbefangenheit: Dominic Wacknitz (21 J.) traf mit einem klassischen Sonntagsschuss unter die Querlatte (3.). Drei Minuten später erhöhte Malte Baumann (20 J.) mit einem magischen Freistoß in den rechten Winkel (6.).
Danach eroberte der ASC sich zwar die absolute Mehrheit der Spielanteile. Doch der mühsame Aufwand stand in keinem Verhältnis zum Ertrag. Die Neuenheimer Torschüsse in der ersten Halbzeit waren an der Fingern abzuzählen. Serdar Özbek prüfte mit einem kernigen Flachschuss den sicheren FC-Torwart André Braun (10.). Auch die Abschlüsse von Michael Ziegler (20.) und Stefan Holter (45.) konnten der FC-Defensive keine Furcht einflössen. Auf der anderen Seite zeigte ASC-Torwart Burak Polat, der den verletzten Stammkeeper Bastian Orth vertrat, u. a. gegen den allein auf ihn zurasenden Wirbelstürmer Marc-André Waxmann seine Klasse in pikanten Eins-zu-Eins-Duellen (36.).
Gleich nach dem Wiederanpfiff des abgeklärt leitenden Mannheimer Schiedsrichters Christoph Hogg (SC Blumenau) gab’s eine erneute Schrecksekunde für die Anatomen. Nach einem Überzahlkonter konnte Verteidiger Nils Hauck in höchster Not nur unkontrolliert Richtung eigenes Tor abwehren. ASC-Torwart Burak Polat verhinderte mit einem großartigen Tiefflug das drohende Eigentor (47.). Michael Zieglers Wolkenkratzer von der Strafraumkante war nach einer Stunde der Startschuss zu einem nun druck- und fantasievolleren Neuenheimer Angriffspakt.
67. Minute: Eine Langstrecken-Einwurfrakete von Patrick Helten landet über Umwege bei Juan Pablo Valdez. Der "El Condor pasa" aus Argentinien nimmt den Ball volley und jagt ihn mitten hinein ins Bammentaler Netzwerk (67.). Zehn Minuten später der inzwischen völlig verdiente Ausgleich. Vadim Bäumler leitet auf den gleichzeitig eingewechselten Timo Mifka weiter. Timogol zieht direkt ab und zimmert das arme runde Ding aus beinahe spitzem Winkel mit perfekter Schusstechnik zum 2:2 ins FC-Tor (77.).
Der ASC scheint nun auf der Siegerstraße zu sein – und landet doch auf dem Holzweg. 84. Minute: Freistoß für Bammental. Ein FC-Spieler legt auf für seinen im Hinterhalt lauernden Zehner. Thomas Wirth justiert seelenruhig sein Zielfernrohr – und trifft an der fest zementierten Mauer vorbei halbhoch ins Eck. Und als "Ferrari 18" Marc-André Waxmann (19 J.), einer von mehreren den Tempounterschied ausmachenden Turboflitzern im unbekümmerten Draufgängerteam von FC-Trainer Uli Brecht, sich an der Mittellinie den Ball schnappt, schnurstracks ins Strafraumzentrum sprintet und Burak Polat keine Chance lässt, ist die Hängepartie entschieden (88.). Das 3:4 in der Nachspielzeit nach einem Kunstschuss aus dem Fußgelenk von Boris Gatzky ist dann letztlich nur Ergebniskosmetik.
Die packenden Livebilder vom Spiel hat uns freundlicherweise FCB-Fotograf Helmut Mathies zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!
Joseph Weisbrod