Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
1 Karten für Neuenheim
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Die forschen Gäste aus Heidelberg stürmten den Kirchberg von Mückenloch und schossen sich den Frust der 0:3-Derbypleite beim TSV Handschuhsheim von der lädierten Seele. Das Torfestival beginnt bereits in der dritten Minute. Einen Heckenschuss von Serdar Özbek lenkt Innenverteidiger Michael Ziegler elegant über die Torlinie. 20. Minute: Der am schönsten herausgespielte Treffer des Tages: Nach einer direkten, von Doppelpässen gekrönten Ballstaffette aus der eigenen Hälfte heraus flankt Serdar Özbek vom linken Flügel flach an den Fünfmeterraum. Die lückenlose Verwertungskette schließt Routinier Daniel Toma mühelos zum 2:0 ab.
Fünf Minuten später düpiert ASC-Verteidiger Nils Hauck die BSC-Defensive mit einem weiten Traumpass in die Spitze. Serdar Özbek nimmt den Ball zielstrebig mit und vollstreckt kaltblütig zum 3:0 (25.). Nun hat der Neuenheimer Topgunner sich warm geschossen und legt nach. Ansatzlos sein präziser Flachschuss aus 18 Metern ins linke Eck (39.). Kurz vor dem Pausenpfiff macht der Torjäger seinen Blitz-Hattrick perfekt, als er den Ball kunstvoll ins lange Eck zirkelt (44.). BSC-Torwart Marco Oehlert, an keinem der fünf Gegentore schuld, ist der Verzweiflung nahe.
Der Tabellenletzte kommt wesentlich kompakter als im ersten Durchgang aus der Kabine, baut vor seiner arg gebeutelten Beziehungskiste einen massiven Schutzwall auf, an dem fast die ganze Mannschaft mitmauert. Der ASC hat es nun wesentlich schwerer, zu Torchancen zu gelangen. Nach einer Stunde ist es erneut Serdar Özbek, der den Bann bricht. Eine ideal getimte Linksflanke von Mathias Riedesel wuchtet er per Kopf in die Mückenlocher Maschen (62.). Mit diesem spektakulären Viererpack und nunmehr 26 Saisontreffern katapultiert sich Strafraum-Herrscher Serdar "Torbek" (siehe Foto) wieder an die Spitze der Torjägerliste in der Kreisliga Heidelberg. Kurz darauf kann auch ASC-Keeper Burak Polak zeigen, was er auf dem Kasten hat. Den bis dahin einzigen wirklich gefährlichen BSC-Torschuss kann Neuenheims junger Einser brillant entschärfen (68.).
Den siebten Streich in dieser einseitigen Partie verdient sich der eingewechselte Vadim Bäumler mit einem Happy-Happy-Tanz durch den Strafraum, den er abgezockt vollendet (77.). Doch zwischendurch leiden die Neuenheimer Schützen unter dem Heckler & Koch-Syndrom. Wie das neue G 36 Sturmgewehr der Bundeswehr verlieren die Torschüsse mit steigender Außentemperatur an Zielgenauigkeit. Anstatt auf 8:0 zu erhöhen, vergeben die Neuenheimer u. a. durch Spielertrainer Timogol Mifka und Boris Gatzky diverse Großchancen. Und holen sich unnötigerweise in der Schlussphase einen dunklen Fleck auf der weißen Weste.
Der ansonsten mehr oder weniger auf verlorenem Posten stehende BSC-Mittelstürmer Sven Keller, der zum VfB Leimen wechselt, bedient seinen sich frei im Strafraum sonnenden Kollegen Juri Ginz, der Burak Polat mit einem tückischen Aufsetzer keine Haltbarkeitschance lässt (80.). Die turbulente Vorabend-Messe auf dem Kirchberg war da aber schon längst gelesen. Nach dem Abpfiff gab es in der milden Abendsonne Freibier für Spieler und Anhänger des trotz des – allerdings schon lange besiegelten – Abstiegs heiter gestimmten Heimatvereins des in Südtirol weilenden WM-Missionars und künftigen DFB-Sportdirektors Hans-Dieter Flick. Der Tabellenelfte ASC Neuenheim bestreitet am kommenden Samstag um 17.00 Uhr auf dem Fußballcampus Heidelberg das letzte Spiel einer Saison, die unter einem unglücklichen Stern stand.
A-Jugend: 1. FC Wiesloch - SG Union/ASC HD-Neuenheim 0:3
B-Jugend: SpVgg Baiertal II – SG Union/ASC HD-Neuenheim 0:3
C-Jugend: ASC Neuenheim - SG Lobbach II 6:3
D-Jugend: ASC Neuenheim - SG Mittleres Neckartal 3:1
Sonnigen Wahlsonntag allerseits!
Joseph Weisbrod