Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
4 Karten für Neuenheim
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Paracelsus: "Dosis sola venenum facit." Auf gut Deutsch: Die Menge macht das Gift! Nicht der Menges. Doch der ASC vergiftete dem neuen SpVgg-Trainer das Auswärtsdebüt gründlich. Es wurde zwar für das Team von Kurpfalz-Urgestein Rüdiger Menges nicht ganz so grausam wie im Hinspiel, das Neuenheim in Neckargemünd mit 5:0 für sich entschied. Doch auch das sonntägliche 3:0-Ergebnis spiegelt die Kräfteverhältnisse letztlich eindeutig wider.
Der Tabellenvierte beginnt bei traumhaftem Frühlingswetter giftig. Schon nach zwei Minuten droht den Schwarzgelben akute Gefahr. Eine raumgreifende Rechtsflanke von ASC-Inspirator Boris Gatzky köpft Mittelstürmer Serdar Özbek nur knapp über den linken Torwinkel. Doch auch der Gast hat früh die erste Einschussmöglichkeit. 14. Minute: Ein Neuenheimer Abwehrspieler schlägt über den Ball. SpVgg-Angreifer Marcel Bohl schießt überhastet einen Meter am linken Pfosten vorbei.
Danach herrscht erst einmal Waffengleichheit zwischen und Waffenstillstand in den Strafräumen. Gerade in einer Phase, als Neckargemünd sich mehr in die Offensive traut, fällt aus heiterem Himmel der Führungstreffer für Neuenheim. Nach formidablem Steilpass von Mathias Riedesel wird Mittelfeldkollege Daniel Toma im Strafraum mit einer leichten Überdosis Körperkontakt zu Fall gebracht. ASC-Topgunner Serdar Özbek justiert seine Laserkanone und adressiert den Foulelfmeter kaltblütig ins linke Eck (30.). Bereits der 20. Saisontreffer (inkl. Pokaltor) des Neuenheimer Dauerknipsers!
Neckargemünd hat bald darauf die lukrative Chance zum Ausgleich. Doch SpVgg- Torjäger Carsten Klein jagt die Kugel aus neun Metern über die Neuenheimer Beziehungskiste (39.). Dann die Vorentscheidung. Wieder ist es Boris Gatzky, von dem die Initialzündung ausgeht. Sein vertikales Zuspiel nimmt der umtriebige Serdar Özbek auf, der uneigennützig auf seinen im Hinterhalt lauernden Sturmpartner querpasst. Stefan Holter bedankt sich mit dem genüsslichen Abstauber zum 2:0-Pausenstand (41.). Kurz nach dem Wiederanpfiff des – außer bei der einen oder anderen Abseits- bzw. Vorteilsinterpretation - durchaus vorzüglichen, erst 19jährigen Schiedsrichters Paul Pütz (TuS Altrip) hätten die Anatomen den Leichensack zumachen können. Doch Daniel Toma scheitert zweimal am glänzend reagierenden Gästekeeper Dieter Schmitt (50.).
ASC-Pendant Bastian Orth wird in seinem manuellen Kerngeschäft erst in der 65. Minute wirklich gefordert. Den strammen Neckargemünder Distanzschuss von Steffen Dispan kann der ausgezeichnete Neuenheimer Laden-Hüter mühelos bändigen. Der ASC-Strafraum ist für die gegnerische Offensive wahrlich keine Steueroase. Die Abwehr mit 1000-Volt-Kapitän Patrick Helten, Emanuel Smarsly, Vincent Scheider und Cheforganisator Michael Ziegler kontrolliert in Kooperation mit defensiven Mittelfeldspielern wie Attila Ercan und Daniela Toma die Angriffsströme, duldet keine unsauberen Tricksereien und unterbindet unerwünschte (Ball-)Gewinne schon im Ansatz.
Das letzte Gift verabreichen die Anatomen dem alles nach vorne werfenden Menges-Team kurz vor dem Abpfiff. Nach einem schnörkellosen Konter zieht Boris Gatzky auf der rechten Außenbahn einen Sprint fast bis zur Grundlinie durch. Dann passt der filigrane Ex-Reutlinger auf seinen in den Strafraum mitgelaufenen Kreativpartner Mathias Riedesel, der mühelos zum 3 : 0-Endstand (89.) vollstreckt.
Bereits am Mittwoch um 18.15 Uhr hat der zum fünften Mal in Folge ungeschlagene ASC Neuenheim sein nächstes Heimspiel. Da kommt die SpVgg Baiertal mit der Empfehlung eines 5:0-Triumphes gegen den Zweitletzten TSV Rettigheim an den Harbigweg. Mit einem erneuten Sieg kann die inzwischen gut eingeschulte Mannschaft von Fußball-Lehrer Matthias Hohmann den vierten Tabellenplatz weiter stabilisieren .
Joseph Weisbrod