Heidelberger Kreispokal
Saison 2011/12, 2. Runde

Friedrich Schiller (1759 - 1805): "Pfeilgeschwind flieht die Zeit." Besonders wenn man im Kreispokal hinten liegt. Dabei versuchte der ASC alles, um den 0:1-Rückstand durch ein Kopfballtor des Walldorfer Zehners Marco Zetsche in der 30. Minute wettzumachen. Die Anatomen spielten nach der Pause quasi auf ein Tor, ohne jeodch ein solches zu erzielen. Und so erreichte der kecke Kreisklasse-Aufsteiger VfR Walldorf, der schon den Kreisligisten SpVgg Baiertal eliminierte, nicht unverdient die dritte Runde des Heidelberger Kreispokals.

Dabei deutet sich früh an, dass die Mannschaft von VfR-Trainer Markus Theres vor allem bei Standards brandgefährlich ist. Schon in der 15. Minute muss ASC-Torwart Benny Bolich einen wunderbar angeschnittenen Freistoß von Walldorfs Schlüsselspieler Marco Zetsche in kühnem Rettungsflug aus dem Winkel fischen. Neun Minuten später hat Neuenheims dynamischer Außenverteidger Patrick Helten die Führung auf dem linken Fuß, vergibt aber überhastet (24.). Dann ein Eckball für den ehrgeizigen Gastgeber. Der Ball fliegt an den Fünfmeterraum. Walldorfs Matchwinner in spe Marco Zetsche loggt per Kopf zum umjubelten 1:0 ins ASC-Netzwerk ein (30.). Der ASC ist zwar spielerisch überlegen, kommt aber vor der Pause nur noch zu zwei halbherzigen Abschlüssen durch einen Aufsetzer von Timo Mifka (42.) und einen Kopfball von Emanuel Smarsly (44.).

Unmittelbar nach dem Wiedereanpfiff drängt das Team von ASC-Trainer Matthias Hohmann vehement auf den Ausgleich. 46. Minute: Mathias Riedesel will den Ball am exzellenten VfR-Keeper Kay Bletsch vorbei spitzeln. Vergebliche Liebesmüh'. 49. Minute: Eine Maßflanke von Lukas Bachert landet bei Neuenheims unermüdlichem Mittelfeldarbeiter Daniel Toma. Doch dessen Kopfball kann Kay Bletsch entschärfen. 53. Minute: Mathias Riedesel zieht von der linken Strafraumgrenze scharf ab. Das treulose Geschöpf zischt knapp am langen Pfosten vorbei. Die VfR-Akteure, die im ersten Durch-gang einen hohen läuferischen Aufwand betrieben haben, müssen nun dem vorgelegten Tempo Tribut zollen und wirken wie Silvio Berlusconi in der italienischen Fianzkrise: stehend k.o.!

Mit verzweifelten Befreiungsschlägen und seltenen Kontern versuchen die Jungs des nicht mehr ganz so coolen VfR-Trainers Markus Theres, sich Luft beim Neuenheimer Sturm auf ihre Torbörse zu verschaffen. Bei allem Bemühen, den Pokalcrash abzuwenden, gelingt es dem favorisierten Gast aus der Kreisliga nicht, die geschlossene VfR-Auster zu knacken. Zu kopf- und einfallslos, zu umständlich sind Neuenheimer Attacken angelegt.

Dem ASC flieht im Powerplay - Friedrich Schiller lässt grüßen - endgültig die Zeit. Die letzten Minuten verrinnen. Der nicht gerade überzeugende, weil allzu unentschlossene Schiedsrichter pfeift die Partie ab. Das Kapitel Heidelberger Kreispokal ist für den Anatomie-Sportclub Neuenheim, immerhin Kreispokalsieger in den Jahren 1998 und 2007, bereits in der zweiten Runde abgeschlossen.

Statt dessen erwartet der ASC Neuenheim schon am Dienstag, dem 9. August, einen richtig dicken Fisch zum Testspiel am Harbigweg: Den Verbandsliga-Aufsteiger DJK/FC Ziegelhausen-Peterstal. Na dann: Guten Appetit!

Joseph Weisbrod

Der VfR ging von Beginn an hohes Tempo, war aggressiv gegen den Ball und ließ den favorisierten Kreisligisten nicht ins Spiel kommen. Völlig verdient war daher auch das 1:0 per Kopf durch Florian Keusch. In der zweiten Hälfte bestimmten die Neuenheimer das Geschehen und erspielten sich gute Ausgleichsmöglichkeiten. Sie scheiterten aber mehrfach am glänzend aufgelegten VfR-Torhüter Kay Bletsch, der mit tollen Paraden den 1:0-Sieg festhielt