Kreisliga Heidelberg
Saison 2011/12
Relegation zur Landesliga Rhein-NeckarASC Neuenheim kämpft gegen Sandhofen um einen Platz in der Landesliga
Heidelberg. (alwo/nb/ham) Wenn sich am Samstag (17 Uhr in Plankstadt) der ASC Neuenheim und die SpVgg Sandhofen gegenüber stehen, könnten die Vorzeichen unterschiedlicher nicht sein. "Ich merke es sowohl der Mannschaft als auch dem Umfeld an, dass alle brutal angespannt sind", sagt ASC-Trainer Matthias Hohmann: "Das ist für unseren recht jungen Verein eine ganz neue Geschichte." Erstmals in seiner 34-Jährigen Historie nimmt der Anatomie-Sportclub an einer Aufstiegsrelegation teil, die Landesliga Rhein-Neckar lockt.
Schon jetzt blickt man beim ASC auf eine gelungene Runde zurück, den möglichen Aufstieg bezeichnet Hohmann nur noch als "Sahnehäubchen." Das mache seine Elf aber noch gefährlicher, glaubt der Spielertrainer, der nach einer Saison voller Personalsorgen für das Spiel gegen Sandhofen erstmals die Qual der Wahl hat. Hohmann: "Ich bin mir sicher, dass jeder brennen wird. Wir leben von unserem Kollektiv."
Ganz anders ist die Lage beim Landesliga- Viertletzten aus dem Mannheimer Norden. Erst am letzten Spieltag konnte man sich nach vielen Turbulenzen doch noch auf den Relegationsplatz retten. Trainer Rafael Dach – der erst während der Saison von Rudi Kecskemeti übernommen hatte – musste dennoch gehen. Rudi Wolf, der die Mannschaft nächstes Jahr betreuen wird, sitzt schon am Samstag auf der Bank. Vom Kader zu Beginn der Saison sind nur noch vier Spieler verblieben, der Rest wurde aus der Reserve oder den A-Jugendlichen hoch gezogen. Wolf: "Viele hatte nmit der Saison bereits abgeschlossen. Jetzt werden die Karten neu gemischt."
Der Sieger der ersten Relegationsrunde bestreitet am 10. Juni das "Endspiel" um den letzten Platz in der Landesliga. Im zweiten Ausscheidungsspiel stehen sich an diesem Sonntag um 17 Uhr auf neutralem Platz in Dielheim Sinsheims Kreisliga-Vizemeister FVS Sulzfeld und sein Mannheimer Pendant Rot-Weiß Rheinau gegenüber. Die gleichen Teams trafen auch schon letztes Jahr in der Relegation aufeinander. Damals gewann Sulzfeld 1:0, scheiterte dann aber am VfB Gartenstadt. Ein Großteil der Spieler ist noch aus dem vergangenen Jahr mit dabei. Aber Sulzfelds Trainer Gerd Doll glaubt nicht, dass das ein Vorteil ist. "Die Chancen stehen 50:50." Zum Problem könnte für die Kraichgauer die große Verletztenliste werden, fünf Hochkaräter fehlen. Aber auch Dolls Rheinauer Kollege Peter Brandenburger kann nicht seine Wunschelf aufbieten.
Relegation Landesliga/Kreisliga Samstag, 17 Uhr: ASC Neuenheim - SpVgg Sandhofen (bei der TSG Eintracht Plankstadt) Sonntag, 17 Uhr: FV Sulzfeld - SC Rot-Weiß Rheinau (bei der SG Dielheim).
Rhein-Neckar-Zeitung vom 1.6.2012Das Interview
"Alle brennen"
... so ASC-Trainer HohmannHeidelberg. (nb) Beim ASC Neuenheim erinnert man sich noch gerne ans Jahr 1998. Am Pfingstwochenende sicherte sich der Anatomie-Sportclub zunächst die Kreisliga-Meisterschaft, zwei Tage später folgte der Pokalsieg. Die Spieler und der damalige Trainer Dr. Holger Zimmer gingen als "Pfingsthelden" in die erst 34-jährige Vereinshistorie ein. Ein einjähriges Gastspiel in der Landesliga folgte. Heute, 14 Jahre später, will der "Kreisliga-Vize" den ersten Schritt machen, umeinenerneutenAufstiegüberden Umweg der Relegation zu realisieren.Um 17 Uhr trifft die Elf um Spielertrainer Matthias Hohmann beim TSV Plankstadt auf die SpVgg Sandhofen.
> Matthias Hohmann, Ihre Mannschaft hat die Erwartungen in dieser Saison übertroffen.Wasüberwiegtjetztvorder Relegation, Vorfreude oder Nervosität?
Es ist eine positive Anspannung zu spüren, schließlich ist die Relegation für den Verein eine ganz neue Geschichte. Wir hatten nach einer gelungenen Vorrunde während der gesamten Rückserie große Personalsorgen. Es spricht für den Charakter der Truppe, dass wir dennoch frühzeitig den Relegationsplatz sichern konnten.> Auf der Zielgeraden schien der ASCMotor nach einer siebenmonatigen Serie ohne Niederlage aber noch einmal mächtig zu stottern…
Im Nachhinein kann man sagen, dass die drei Niederlagen gegen Neckargemünd, Dilsberg und Leimen wichtig waren. Wir haben gesehen, dass man immer alles investieren muss, um Erfolg zu haben.> Bei Sandhofen herrscht das Chaos. Der Trainer wurde trotz gesicherter Relegation entlassen, die Mannschaft wird zum Großteil aus Spielern der Reserve und A-Jugendlichen bestehen. Wie schwer war es, sich auf diesen Gegner vorzubereiten?
(schmunzelt) Ich hatte Dielheim beobachtet und Michelfeld beobachten lassen. Mit Sandhofen hatten wohl die wenigsten gerechnet. Im Endeffekt müssen wir aber sowieso auf uns schauen.> Und wie ist die Lage beim "Vize"?
Wir haben eine sehr intensive Woche miteinander verbracht. Auch personell kann ich erstmals aus dem Vollen schöpfen. Darüber wurde geflachst, dass ich ausgerechnet jetzt die Qual der Wahl habe. Aber wir leben von unserem Kollektiv. Egal wer spielt und wer auf der Bank sitzt – es werden alle brennen.
Rhein-Neckar-Zeitung vom 2.6.2012