Heidelberg Kreisliga
Saison 2011/12, 28. Spieltag

Vorbericht zum 28. Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Sonntag 13. Mai 2012, 15:00 Uhr
1. FC Dilsberg - ASC Neuenheim 2:1 (1:1)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Benny Bolich
  2. Emanuel Smarsly
  3. Patrick Helten
  4. Felix Frank
  5. Lukas Bachert
  6. Andreas Roth
  7. Ryan Quintal (69. Fatih Akdis)
  8. Daniel Toma
  9. Mathias Riedesel
  10. Timo Mifka
  11. Stefan Holter
  12. Lino Katzenberger
  13. Fatih Akdis
  14. Andrew Harrington
  15. Marco Wacker
  16. Burak Polat (ETW)
Tore
  • 1:0 3.Min Ali Dilber
  • 1:1 12.Min Andreas Roth, Kopfball nach Ecke von Mathias Riedesel
  • 2:1 61.Min Jonas Wallenwein
Karten für Neuenheim
  • 29.Min Gelb für Mathias Riedesel
  • 47.Min Gelb für Felix Frank
  • 68.Min Gelbrot für Mathias Riedesel
  • 88.Min Gelbrot für Felix Frank
  • 89.Min Gelb für Benny Bolich

Auf den Felgen ins Ziel? ASC dezimiert sich und verliert trotz Chancenplus auf dem Dilsberg!

Als alle noch auf Winterreifen unterwegs waren, stand der FC Dossenheim bereits mehr oder weniger als Meister der Kreisliga Heidelberg fest. Herzlichen Glückwunsch und Riesenkompliment zum Double! Der Vizemeister in spe hingegen scheint sich derzeit auf Felgen zu bewegen. Der 8-Punkte-Vorsprung des ASC Neuenheim ist nach der zweiten Niederlage in Folge auf nunmehr vier Zähler geschmolzen. Dabei war der ASC auf dem Dilsberg die vor allem spielerisch bessere Mannschaft mit den quantitativ und qualitativ hochkarätigeren Chancen. Doch wer die Dinger nicht reinmacht und sich immer wieder selbst dezimiert, darf sich nicht wundern, wenn er verliert.

Früher Vogel fängt den Wurm: Schon in der dritten Minute gehen die gelb- schwarzen Burgherren in Führung. Der quirlige FC-Mittelstürmer Muhammed Ali Dilber schließt seinen Strafraum-Slalom mit einem unhaltbaren Aufsetzer ins lange Eck ab (3.). Danach nimmt der Gast den Kampf auf dem engen, unebenen Platz an und setzt die Bergfeste Dilsberg feste unter Druck. Der Lohn in der 12. Minute: Einen DIN-genauen Eckball von Standardkünstler Mathias Riedesel köpft Neuenheims Feldmarschall Andreas Roth mit Wucht und Präzision unter die Latte.

Danach haben die Anatomen gleich serienweise die Erhöhungs-Möglichkeit. So verfehlt ASC-Hunter Timo Mifka den linken Winkel der Dilsberger Burg mit einem raffinierten Geschoss nur um Zentimeter (40.). Kurz darauf bedient Mifka nach einem von Kapitän Patrick Helten mit einem grandiosen 60-Meter-Pass eingeleiteten Konter den mitgelaufenen Kollegen Mathias Riedesel, der sich jedoch frei vor der Zugbrücke verdribbelt (44.).

Auch nach dem Wiederanpfiff ist die potenzielle Führung für die Heidelberg mit dem Markenzeichen Timogol verknüpft. Nach energischer Vorarbeit von Kraftwerk Ryan Quintal schiebt Mifka den Ball clever an FC-Keeper Georg Mayer vorbei. Doch ein Dilsberger Verteidiger kann die Kugel gerade noch von der Linie schlagen (46.). Zwei Minuten später grätscht Ryan Quintal nach einer BVB-liken Blitzkombination über Mathias Riedesel und Timo Mifka fußspitzennah an dessen scharfer Hereingabe vorbei (48.). Auch eine Volleyabnahme von Daniel Toma verfehlt die FC-Beziehungskiste nur um Haaresbreite (51.).

Bezeichnenderweise geht Dilsberg ausgerechnet nach einer abgewehrten Neuenheimer Ecke in Front. Mittelfeldspieler Jonas Wallenwein vollstreckt nach einer Kopballvorlage des aufgerückten Innenverteidigers Daniel Weitzell aus kurzer Distanz zum 2:1 (61.). Nach dieser glücklichen Führung für das Team von FC- Trainer Jens Großmann hat vor allem einer den Hut auf: Der gleichnamige Schiedsrichter aus Schwarzach. 68. Minute: Hut schickt Neuenheims bereits einschlägig vorbelasteten Mathias Riedesel mit der gelbroten Karte in die Kabine.

Der Platzverweis ist zwar wegen des keineswegs gelbwürdigen, weil nichtigen Anlasses, völlig überzogen. Da der Neuenheimer Dauer-Heißsporn jedoch schon in der Pubertätsphase dieser Partie wegen Meckerns verwarnt worden war, ist auch diese wiederholte anatomische Dezimierung sozusagen hausgemacht bzw. selbst verschuldet.

Über die berühmte Hutschnur geht allerdings, was der sein Mundwerk intensiver als die Pfeife betätigende Schiedsrichter aus Schwarzach sich in der letzten Viertelstunde leistet. Erst verlangt Hut vom Neuenheimer Spielführer Patrick Helten, dass er einen Zuschauer von der nicht vorhandenen Tribüne schickt. Und mag die zweite gelbrote Karte für Neuenheims starken Innenverteidiger Felix Frabnk noch vertretbar gewesen sein (88.). Doch kurz vor dem Abpfiff zeigt der Schiedsrichter dem Neuenheimer Torwart Benny Bolich wegen angeblichen Zeitspiels ebenfalls die gelbe Karte. Eine kuriose Interpretation: Eine Mannschaft, die im Rückstand ist und unbedingt den Ausgleich erzwingen will, wird wohl kaum auf Zeit spielen!

Der ASC Neuenheim muss nun aufpassen, dass er seinen Mauer-Vorsprung nicht an den hartnäckigen Verfolger SG Viktoria verspielt. Mit seinem 1 : 1 in Rot hat der Tabellendritte den Abstand auf das Team von Trainer Matthias Hohmann auf vier Punkte reduziert. Bereits nächsten Samstag um 17.00 Uhr müssen die Anatomen beim VfB Leimen endlich wieder ihr Skalpell herausholen, wenn die Operation Landesliga-Relegation nicht noch ernsthaft in Gefahr geraten soll.

Joseph Weisbrod

Spieltag und Tabelle