Heidelberg Kreisliga
Saison 2011/12, 23. Spieltag

Vorbericht zum 23. Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

Donnerstag 5. April 2012, 18:00 Uhr
ASC Neuenheim - TSV Handschuhsheim 2:2 (1:2)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Benny Bolich
  2. Emanuel Smarsly (81. Ryan Quintal)
  3. Patrick Helten
  4. Felix Frank
  5. Marco Wacker
  6. Andreas Roth (46. Lino Katzenberger)
  7. Lukas Bachert
  8. Daniel Toma (75. Fatih Akdis)
  9. Mathias Riedesel
  10. Timo Mifka
  11. Stefan Holter
  12. Matthew Orlowski
  13. Atilla Ercan
  14. Fatih Akdis
  15. Lino Katzenberger
  16. Ryan Quintal
  17. Burak Polat (ETW)
Tore
  • 0:1 8.Min Mark Servatius, Elfmeter
  • 0:2 14.Min Mark Servatius, Elfmeter
  • 1:2 42.Min Stefan Holter, Kopfball nach Einwurf Patrick Helten
  • 2:2 67.Min Stefan Holter, Kopfball nach Freistoss Mathias Riedesel
Karten für Neuenheim
  • 38.Min Gelb für Andreas Roth
  • 72.Min Gelb für Marco Wacker
  • 90.Min Gelb für Timo Mifka

Zwei Strafstöße, zwei Kopfbälle: ASC egalisiert im Stadtteilderby erneut einen Zweitore-Rückstand!

Wie schon zweimal zuvor nach der Winterpause holte der ASC einen Zweitore-Rückstand auf und erkämpfte gegen den wehrhaften Stadtrivalen aus Handschuhsheim nach schwacher erster Halbzeit noch ein 2:2-Remis. Da der direkte Verfolger und Tabellendritte SG Mauer in Baiertal mit 2:1 gewann, schmolz der Neuenheimer Vorsprung am Gründonnerstag auf drei Punkte.

Manchmal bist du der Hammer, manchmal der Nagel. Zunächst muss der ASC sich mit der undankbaren Rolle des Nagels begnügen. Bereits in der ersten Viertelstunde verhängt Schiedsrichter Kevin Solert (Brühl) gleich zwei Strafstöße gegen Neuenheim. Der erste ist wegen eines ungestümen Remplers wohl berechtigt. TSV-Angreifer Mark Servatius verwandelt unhaltbar für ASC-Torwart Benny Bolich (8.). Ursache für den zweiten Elfmeterpfiff ist ein theatralischer Tiefflug des quirligen TSV-Zehners Flamur Kadrija, der ohne leibhaftigen Kontakt mit dem ihn im Strafraum stellenden ASC-Verteidiger Marco Wacker abhebt. Erneut wäscht Mark Servatius seine Füße in Unschuld und vollstreckt unbeeindruckt von der fragwürdigen Entscheidung erneut sicher zum 0:2. Bereits der 23. Saisontreffer des Handschuhsheimer Torjägers!

Die Löwen im neongelben Fell sind in der ersten halben Stunde einfach aggressiver, agiler und ballsicherer als die bis dahin noch nicht sehr präsenten Gastgeber. Allerdings musste ASC-Coach Matthias Hohmann sein Team umstellen. Denn sowohl der Spielertrainer selbst als auch sein bewährter Doppelpartner Michael Weigel müssen wegen eines Meniskusanrisses unters Messer und werden ihrer Mannschaft vorerst schmerzlich fehlen. Vertreter Frank Felix, der mit Marco Wacker das neue Innengespann in der Viererkette bildet, macht seine Sache nach anfänglichen Abstimmungsproblemen aber richtig gut!

Die Anatomen tun sich vor allem in der Spieleröffnung und –gestaltung schwer. Die Passwege sind allzu oft unpässlich. Und so ist der Anschlusstreffer auch nicht das Ergebnis eines durchkonzipierten Angriffszuges. Powerfighter Marco Wacker, der mit seiner kompromisslosen Spielweise so gut wie keinen Zweikampf verliert, schlägt einen DIN-genauen 40-Meter-Steilpass exakt in die Nahtstelle der TSV-Abwehr. Doch Neuenheims erfolgreichster Strafrichter Timo Mifka (19 Tore) wird rustikal an der Vollstreckung gehindert (34.). Dann klappt es wieder mit dem Neuenheimer Klassiker. Kapitän und Einwurf-Spezialist Patrick Helten bombt den Ball mit beiden Händen in den Fünfmeterraum. ASC-Headhunter Stefan Holter ist zur Stelle und köpft zum 1:2-Halbzeitstand in die Maschen (42.)

Nach dem Wiederanpfiff dezimiert der Gast selbst. Der giftige TSV-Verteidiger Benjamin Gerlinger sieht für einen intuitiven Schlag in die Magengrube des eingewechselten Lino Katzenberger die rote Karte, gibt aber danach – zu Recht oder zu Unrecht - herzzerreißend das österliche Unschuldslamm (49.). Die Neuenheimer besinnen sich nun auf ihre Schaffenskraft und belohnen sich mit dem Ausgleich. Einen in bester Fuchs-Pander-Manier getretenen Freistoß von Mathias Riedesel köpft Stefan Holter aus schwieriger Position und Rückenlage via Bogenlampe in den entgegen gesetzten Torwinkel (67.).

Der Neuenheimer Nagel ist zum Hammer geworden. Bald darauf muss auch Handschuhsheims Kagawa Moritz Link, der mit seinen rasanten Dribblings für reichlich Verwirrung in der ASC-Abwehr gesorgt hat, mit der Ampelkarte den Platz verlassen (72.). Doch selbst mit zwei Akteuren mehr auf dem Rasen gelingt es dem ASC nicht, den widerspenstigen Nachbarn zu zähmen und mit spielerischen Mitteln nachhaltig unter Druck zu setzen.

Nur die Filigran-Standards von Mathias Riedesel und die Zweihand-Torpedos von Patrick Helten sorgen für Alarm im Löwengehege. In der Nachspielzeit zischt ein 20 Meter-Aufsetzer von Riedesel haarscharf am TSV-Kasten vorbei. Mehr geht nicht mehr.

Aufgrund des enormen kämpferischen Einsatzes der von Trainer Alexander Stiehl wie immer heiß gekochten, auch taktisch cleveren Handschuhsheimer Laufburschen (das ist ein Kompliment!) ist das Unentschieden für den TSV letztlich verdient. Doch auch nach dem Spiel hat ein Fußballteam Ordnung und Disziplin zu wahren. Keine andere Gastmannschaft habe, so der Clubhauswirt, in der Umkleidekabine einen solchen "Saustall" hinterlassen wie das wilde Löwenrudel aus Handschuhsheim. Jungs, das könnt Ihr auch anders!

Da der FC Dossenheim beim Tabellenletzten SV Waldhilsbach überraschenderweise nicht über ein 1:1 hinauskam, bleibt es beim Abstand von acht Punkten auf den souveränen Spitzenreiter. Beim dritten Heimspiel in Folge am 15. April gegen den Tabellenvorletzten 1. FC Wiesloch sollte der ASC Neuenheim allerdings wieder mal drei Punkte holen, um die anderen Relegationsjäger auf Distanz zu halten. Immerhin ist das Team von Matthias Hohmann und Co-Trainer Andreas Roth seit der letzten Niederlage am 23. Oktober 2011 in Neckargemünd nun schon zum zwölften Mal in Folge ungeschlagen.

Frohe Ostern!

Joseph Weisbrod

Spieltag und Tabelle