Aufstellung des ASC Neuenheim
|
Tore
|
In einem packenden, kampfbetonten Spitzenspiel egalisiert der Gast aus Neuenheim in der letzten halben Stunde mit beispielhafter Willens- und Schaffenskraft einen 0:2-Rückstand und hält den Tabellendritten dank der gerechten Punkteteilung knapp auf Distanz. Auf dem schwer bespielbaren Rasen zeigen die aggressiven Viktorianer aber vom Anpfiff weg, dass sie "heiß wie Frittenfett" (Jürgen Klopp) auf den Dreier sind, mit dem sie ihren Gegner vom zweiten Platz in der Kreisliga Heidelberg verdrängen würden.
Die von ihrem neuen Spielertrainer René Redlich angeführte SG Mauer findet sich auf dem ackerähnlichen Heimgeläuf zunächst besser zurecht, stört entschlossen in der Neuenheimer Hälfte und versucht sich erst gar nicht in flüssigem Kombinationsfußball. Bereits in der fünften Minute geht Redlichs forscher Masterplan auf. Der wieselflinke SG-Angreifer Andreas Walter (Marke Teflon) vollstreckt kalt wie eine Tiefkühlpizza zur 1:0-Führung.
Erst nach ihrer akademischen Viertelstunde gewöhnt der ASC sich an die körperbetonte Gangart und gestaltet die Partie ausgeglichen. Zum ersten Mal kommt Neuenheims E-Waffe nach 25 Minuten zum Einsatz: Eine der flankenschussartigen Einwürfe von Kapitän Patrick Helten köpft ASC-Neuzugang Fatih Akdis aufs Tor. Unmittelbar vor der Pause aus der Vorwärtsbewegung heraus die kalte Dusche für die Anatomen. Allerdings sind zwei Mauer-Stürmer mindestens zwei Meter im Abseits, als einer von ihnen, der schnelle Robin Welz, den sich ihm entgegen stellenden ASC-Torwart Benny Bolich umkurvt und zum 2:0- Halbzeitstand einschießt.
Der Charakter der ambivalenten Begegnung ändert sich schlagartig, als dem ASC Neuenheim plötzlich der Anschlusstreffer gelingt. Und zwar dank der bereits erwähnten E-Waffe: Eine mächtige Einwurfflanke von "Steel Hammer" Patrick Helten köpft ASC-Hunter Tomo Mifka ins linke Eck (62.). Die Viktoria scheint nach ihrem kräftezehrenden Investment physisch und psychisch angeknockt. Die Neuenhemeur spüren das instinktiv. Spielertrainer Matthias Hohmann wechselt mit dem US-Fighter Ryan Quintal einen frischen Angreifer ein und stabilisiert mit dem zweikampfstarken Energiepaket Marco Wacker gleichzeitig die Abwehrarbeit.
Die SG Mauer erleidet nun im eigenen Strafraum eine unfreiwillige Hausdurchsuchung nach der anderen. Die logische Folge der plötzlich wie geölt laufenden Heidelberger Druckmaschine: Der verdiente Ausgleich zum 2:2-Endstand nach einer Rudelbildung vor der nun ziemlich labilen SG-Beziehungskiste durch einen Kopfball von Neuenheims starkem Co-Trainer Andreas Roth (72.). Der gerechte Lohn für eine famose Aufholjagd!
Nach dem 6:0-Raketenstart gegen Neckargemund führt der FC Dossenheim das Ranking der Kreisliga Heidelberg mit nunmehr 45 Punkten vor dem ASC Neuenheim (35 Punkte) an. Viktoria Mauer bleibt mit 34 Punkten Tabellendritter. Am nächsten Sonntag empfängt der Anatomie-Sportclub den Tabellenachten SpVgg Baiertal zum ersten Heimspiel 2012.
Joseph Weisbrod
Zwei unterschiedliche Halbzeiten waren beim Verfolgerduell in Mauer zu beobachten. Schon nach fünf Minuten brachte Walter die Gastgeber nach einem Neuenheimer Abwehrfehler in Front. Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte Welz auf 2:0. Wie verwandelt kamen die Gäste aus der Kabine und erkämpften sich auf schwer einem bespielbaren Boden den 1:2-Anschlusstreffer durch Miska per Kopf. Mauer suchte sein Heil im Konterspiel, musste aber in der 70. Minute den Ausgleich durch einen weiteren Kopfballtreffer von Roth hinnehmen.
wr