Aufstellung des ASC Neuenheim
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Was bleibt von diesem Spiel? Vor allem das Ergebnis. Es vollendet die Tatsache, dass der ASC zum sechsten Mal in Folge die maximale Punkteausbeute geholt hat und auf dem zu Relegation berechtigenden zweiten Tabellenplatz (34 Punkte, 37:15 Tore, plus 22) überwintern wird. Neuenheim genügt vor den wachsamen Augen von ASC-Gründungs- und Ehrenpräsident Prof. Dr. Dr. h. c. Wolf-Georg Forssmann ein gewiefter, sachlicher Auftritt, um den auswärts auch weiterhin punktlosen TSV Pfaffengrund zu kontrollieren und letztlich knapp, aber in jeder Hinsicht verdient zu besiegen.
Gerade mal acht Minuten hält der Pfaffengrunder Rettungsschirm am 31. Geburtstag des verletzten ASC-Abwehrchefs Michael Weigel, ehe er zum Fallschirm mutiert. Da verlängert Neuenheims Co-Trainer Andreas Roth einen Eckball von Toranlagen-Fachmann Mathias Riedesel elegant mit der Fußspitze ins TSV-Gehäuse. Die ASC-Doppelchance in der 17. und 18. Minute ist eng mit dem guten Namen von Daniel Toma verknüpft. Erst bedient der vielseitige Neuenheimer Mittelfeldspieler den Torschützen Andreas Roth. Dessen harten Flachschuss wehrt TSV-Keeper Christian Branz gekonnt ab. Dann fällt Toma der Ball vor die Füße. Doch sein Schuss aus der Strafraummitte reißt, oh Heiland, nur den trüben Himmel auf.
Danach verharrt das Heidelberger Stadtderby im vorweihnachtlichen Besinnlichkeits-Modus. Der ASC tut zwar mehr fürs Kerzenlicht am fußballerischen Adventskranz, kombiniert gefälliger als der Gast, ist aber längst nicht so angriffslustig wie Karl-Theordor zu Guttenberg aus seinem US-Exil. Allerdings wäre es auch im ureigenen Pfaffengrunder Interesse gewesen, nach dem frühen 0:1 die schleunige Rückkehr ins Spiel zu betreiben. Doch außer langen Bällen auf die einsame Sturmspitze Youssouf Afo fällt der Mannschaft von Trainer Bernd Riegler wenig Zündendes ein.
Außer in der 20. Minute: Da vertikuliert ein blitzgescheiter Steilpass die anatomische Innenverteidigung. Der 18jährige Youssouf Afo schwebt wie ein Ufo auf ASC-Keeper Benny Bolich zu. Doch der bleibt stehen wie die Eins in seinem Examen, wird von der Mauer zur Wand und kann den finalen Schuss mit einer seiner Extremitäten parieren. Das war's aber schon mit der Chancenherrlichkeit des Aufsteigers in dieser Partie. Wobei es allerdings auch nicht leicht ist, gegen die mittlerweile beste Abwehr der Liga (nur 15 Gegentore) überhaupt zu komfortablen Möglichkeiten zu gelangen.
Nach dem Wechsel hätte die Mannschaft des erneut überzeugenden Spielertrainers Matthias Hohmann die Nerven seiner Anhänger früh schonen können. Doch das überfällige zweite - und angesichts der Kräfteverhältnisse entscheidende - Tor wollte einfach nicht fallen. 52. Minute: Daniel Toma legt sich den Ball feinsäuberlich am Fünfmeterraum zurecht. Doch sein hoch getunter Schuss landet in den Gummischlauch-Armen von TSV-Torwart Christian Branz, dem besten Pfaffengrunder. Auch David Keller versäumt es sechs Minuten vor dem Abpfiff, sein leider vorerst letztes Spiel für den ASC - nach einer konstant starken Runde - mit einem Tor zu krönen (84.).
Nicht anders ergeht es im Abschluss Christoph Gebhardt (8 Saisontore), dem Heidelberger Speedmaster aus Dresden, der beruflich in die (nein, nicht sächsische, sondern in die echte, die langsamere) Schweiz wechselt. Beide Spieler haben einen sehr konstruktiven Beitrag zu einem bis zur Winterpause äußerst erfolgreichen Saisonverlauf für den ASC Neuenheim geleistet.
Doch alle treffen sich wieder am nächsten Freitag, dem 9. Dezember: Da steigt um 19.00 Uhr in Stephans Clubgaststätte die Weihnachtsfeier des ASC Neuenheim. Gerne und hoffentlich auch mit Wolf-Georg Forssmann, dem Gründervater des Vereins (siehe Foto mit Werner Rupp).
Packende Bilder von Rainer Thumulka zum Lokalderby gibt's auf der ASC-Website. Außerdem lohnt sich immer ein Klick auf die taufrische, quicklebendige Facebookseite des ASC Neuenheim.
Joseph Weisbrod