Aufstellung des ASC Neuenheim
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Tore
Fehlanzeige |
Mit dem Respekt, den die Trainer Klaus Franz (VfB) und Matthias Hohmann (ASC) ihrem Gegner im RNZ-Vorbericht gezollt hatten, starteten die Mannschaften in ein Spitzenspiel, das über weite Strecken keines war. Denn beide Teams neutralisierten sich, gestützt auf sehr kompakte Defensivabteilungen, mehr oder weniger zwischen den Strafräumen.
Die durchdachteren Spielzüge gelangen zunächst dem Titelkandidaten und frisch gekürten Kreispokal-Halbfinalisten aus Leimen. Da war es nur folgerichtig, dass die robusten Franz-Schützlinge im ersten Durchgang auch zu raren, aber klaren Chancen kamen. Zunächst musste Neuenheims umsichtiger Abwehrchef Michael Weigel nach einer scharfen Rechtsflanke vor einem einschussbereiten VfB-Angreifer klären (13.).
Dann entwickelte ein Leimener Freistoß in den Rücken der ASC-Abwehr eine gefährliche Eigendynamik (26.). Glück hatten die Anatomen, die ohne ihren verletzten Kapitän Christian Warnemann antreten mussten, kurz vor der Pause. Da jagte ein Leimener einen Foulelfmeter deutlich über die von Benny Bolich wohl behütete Neuenheimer Beziehungskiste (42.)
Nach dem Wechsel erhöhte der ASC seine Transferleistungen zwischen Abwehr und Angriff, nahm das Gesetz des Handels entschlossener in die Hand und war in der Offensive wesentlich präsenter. Der eingewechselte Patrick Helten, der einen frischen Energieschub in den Angriff brachte, und Mathias Riedesel (48.) vergaben nur knapp die ersten dicken ASC-Möglichkeiten.
Der im ersten Durchgang noch ziemlich unternehmungslustige Favorit zog sich nun immer mehr auf die Couch zurück. Nach einem perfekt dosierten Steilpass von Tim Thumulka hätte der kraftvolle, höchst umtriebige Patrick Helten allein auf das VfB-Tor laufen können. Doch der bis dahin tadellose Schiedsrichter pfiff nach Blick auf seinen die Fahne hebenden Linienrichter Abseits (66.). Zehn Minuten später eine ähnliche Situation. Mathias Riedesel war im richtigen Moment gestartet - und wurde erneut durch einen falschen Abseitspfiff ausgebremst.
Das designierte Topspiel hatte längst den Charakter eines die Fußballästheten wenig begeisternden Guerillakampfes - mit Flüchtigkeitsfehlern auf beiden Seiten - angenommen. Wie sagte der weise Kaiser Franz, 65, so treffend?: "Wenn keiner mehr ein Tor schießt, bleibt es bei diesem Ergebnis." So geschah es. Auch weil ASC-Torwart Benny Bolich in der Schlussphase einen tückischen VfB-Fernschuss mit einer Glanzparade über die Latte lenken konnte (87.).
Mit diesem Resultat kann des Kaisers Namensvetter aus Leimen, VfB-Trainer Klaus Franz, wohl ebenso leben wie ASC-Coach Matthias Hohmann. Der Aufsteiger aus Neuenheim bleibt auch nach drei Spielen ungeschlagen mit fünf Punkten auf dem vierten Tabellenplatz - hinter dem aktuellen Spitzenreiter SV Waldhilsbach, dem TSV Wieblingen und dem VfB Leimen.
Bereits am nächsten Freitag um 19.00 Uhr muss der ASC Neuenheim in auf dem Kunstrasen bei der SpVgg Baiertal ran.
Weitere Livebilder von Jeff Harrington zum Spiel gibt's auf der ASC-Homepage.
Joseph Weisbrod