Heidelberg Kreisliga
Saison 2010/11, 15. Spieltag

Vorbericht zum 15. Spieltag in der Rhein-Neckar-Zeitung

20. März 2011, 15:00 Uhr
ASC Neuenheim - SV Waldhilsbach 2:5 (1:1)

Aufstellung des ASC Neuenheim
  1. Benny Bolich
  2. Marco Wacker (60. Daniel Toma)
  3. Sebastian Goedecke
  4. Christian Warnemann
  5. Michael Weigel
  6. Simon Erl
  7. Lino Katzenberger (70. Andreas Roth)
  8. David Keller
  9. Stefan Holter (46. Mathias Riedesel)
  10. Tim Thumulka
  11. Christoph Gebhardt
  12. Andreas Roth
  13. Daniel Toma
  14. Mathias Riedesel
  15. Felix Frank (ETW)
Tore
  • 0:1 3.Min David Steiner
  • 1:1 36.Min Simon Erl
  • 1:2 50.Min Björn Lipschitz, Foulelfmeter
  • 1:3 54.Min Gino Palandöken
  • 1:4 61.Min David Steiner
  • 2:4 87.Min Christoph Gebhardt
  • 2:5 89.Min David Steiner Foulelfmeter

Saure Frühlingsrolle à la Steiner: ASC patzt beim Neustart gegen Waldhilsbach!

Alte Indianer-Weisheit im Fußball: Testspiele erweisen sich als Makulatur, wenn es wieder um Ligapunkte geht. Drei Siege, ein Unentschieden und eine knappe Niederlage beim Landesliga-Spitzenreiter verbuchte der ASC in der Vorbereitung. Doch auf die vielversprechende Generalprobe folgte nach der langen Winterpause eine gründlich misslungene Premiere. Nach der an diesem Wochenende auf allen Plätzen obligatorischen Japan-Gedenkminute vor dem Anpfiff enttäuschte der ASC Neuehneim seine erwartungsfrohen Anhänger mit einem Katastrophenspiel gegen den Tabellenvorletzten.

Bereits in der 3. Minute ging der von Anfang an sehr präsente und motivierte Gast nach einem filigranen Pass von Spielertrainer Michael Stiller durch seinen stets torgefährlichen Kapitän David Steiner in Führung. Kurz darauf hatte ASC-Mittelstürmer Stefan Holter nach einer idealtypischen Linksflanke von Christoph Gebhardt den Ausgleich auf dem Kopf. Sein Aufsetzer zischte aber deutlich am linken Pfosten vorbei (8.). Auch in der Folge wollte sich die beim zarten Frühlingserwachen reichlich vorhandene Solarenergie nicht auf die Mannschaftshormone der Anatomen übertragen. In der Defensive instabil, beim Spielaufbau Stückwerk und fehlerhaft. So präsentierte sich der ASC über weite Strecken dieser in fußballerischer Hinsicht sehr niveauarmen Kreisliga-Begegnung. Da kann auch der schwer bespielbare, holprige Rasen nur bedingt als Alibi dienen.

Erst nach mehr als einer halben Stunde der erste durchdachte Spielzug der Gastgeber. Außenverteidiger Marco Wacker setzt sich auf dem rechten Flügel dynamisch durch und passt klug in den Rücken der SVW-Abwehr. Doch Christoph Gebhhardt scheitert mit seinem halbhohen Schnappschuss am Waldjilsbacher Torwart. Den abgewehrten Ball jagt Tim Thumulka aus aussichtsreicher Position über die Latte (34.). Mehr oder weniger zufällig aus heiterem Frühlingshimmel der aufgrund des höherprozentigen Ballbesitzes verdiente Ausgleich vor der Pause. Ein eher beschaulicher Freistoß von Simon Erl trudelt letztlich unberührt von Freund und Feind unter dem höflichen Geleitschutz von Stefan Holter über die Linie (36.).

Nach dem Wechsel knüpft der ASC trotz frischen Personals nahtlos an seinen ebenso zerfahrenen wie pomadigen Auftritt im ersten Durchgang an. Kaum hat der einerseits sehr kleinlich, andererseits aber rustikale Fouls nicht mit der gelben Karte ahnende Schiedsrichter angepfiffen, gerät der Tabellenvierte erneut in Rückstand. 50. Minute: Der aus dem Kasten geeilte ASC-Torwart Benny Bolich legt in seiner hausgemachten Not den quirligen SVW-Regisseur Michael Stiller im Strafraum flach. Björn Lipschitz verwandelt den Foulelfmeter unhaltbar zum 1:2. Da der ASC Neuenheim in seinem Defensivverhalten weiterhin erschreckende Mängel offenbart, den Gegner immer wieder durch eklatante Fehlpässe aufbaut und auch in puncto Offensive keinerlei Fantasie und Durchlagskraft entwickeln kann, genügen dem SVW ein paar clever vorgetragene Konter, um die Partie frühzeitig für sich zu entscheiden.

SVW-Cotrainer Ali Hizir "Gino" Palandöken macht seinem poetischen Namen keine Ehre und erhöht ganz nüchtern und prosaisch aus dem Gewühl heraus auf 1:3 (54.). Und als die Neuenheimer Abwehr sich in der Vorwärtsbewegung von einem einfachen Steilpaß übertölpeln lässt, taucht erneut David Steiner allein vor dem mehrmals im Stich gelassenen ASC-Torwächter Benny Bolich auf und lässt ihm mit einem überlegten Schlenzer keine Haltbarkeitschance (61.).

Der immerhin sehr bemühte Neuenheimer Angreifer Christoph Gebhardt kann zwar mit seinem Abstauber - der einzigen Neuenheimer Torchance in der zweiten Hälfte - zum 2:4 vorübergehend Ergebniskosmetik betreiben. Doch in der 89. Minute ist es Matchwinner David Steiner, dem Kapitän mit dem Killergen, vorbehalten, per weiterem Foulelfmeter seinen imposanten Dreier zum ebenso wichtigen wie verdienten Auswärtssieg für die leidenschattlich kämpfenden und im Abschluss professionellen Gäste zu vollenden.

Bilder zum Spiel von Rainer Thumulka gibt's wieder auf der ASC-Homepage.

Joseph Weisbrod

Bilder zum Spiel (Rainer Thumulka)

Spieltag und Tabelle